Walk Between Worlds | Nomes est Omen
Simple Minds, lang ist es her das ich der Band und deren Musik eine Bedeutung für mich zuschrieb. Eine Erinnerung, die Musik triggert bei mir verschiedene Emotionen an. Klar, wer kennt "don ́t you forget about me", den 85er Song, welcher Teil des Breakfast Club Soundtracks war, nicht? Aber damit war meine Zusammenführung mit mir und den Schotten auch schon beendet. Zumindest habe ich die Musik der Band nur latent wahrgenommen und das obwohl die New Wave / Rock Band schon seit Ende der 70er besteht und ich auch diesem Genre nicht abgeneigt bin. Natürlich haben sie auch über Jahre eine treue Fangemeinde und trotz unterschiedlicher Besetzung über 60 Millionen Tonträger verkauft. On Top kommt nun das neue Album "Walk Between Worlds". Also hörte ich mal rein und am 02.02. steht es im Plattenladen deines Vertrauens.Foto © Dean Chalkley |
Das Album bringt einen gut runter.
Nach dem letzen Akustikprojekt fühlte man (Jim Kerr und Charlie Burchill) sich berufen die Sicht des eigenen Schaffens neu zu überdenken. So ist es natürlich witzig wenn ich hier über Synth-Pop schreiben und die Klänge eher aus Charlie Burchills Gitarre stammen. Charlie jagt dabei natürlich viel durch Effektgeräte und das in den ehrwürdigen Studio-Hallen der Abbey Road Studios. Das hat auch die Zuhörer beim letzen Akustikalbum überrascht - das Echo war überragend.
Es ist für mich sicher kein bombastisches Album und der Druck fehlt hier und da, aber eine solide Scheibe welche angenehm auf der Couch genossen werden kann, während man Shortbread und Schwarztee genießt. Es fließt so vor sich hin. Ab und an wirkt es wie ein cineastischer Soundtrack eines melodramatischen Films. Man mag sich darin verlieren.
Hör einfach mal in die ersten Singleauskopplungen rein:
Versteh mich jetzt nicht falsch, ich persönlich bin nicht enttäuscht von dem Album.
Liegt aber sicher an meiner Erwartungshaltung. Sich neu zu erfinden und nach Jahren einen frischen Sound zu entwickeln gelingt den wenigsten Bands. Der Linie treu zu bleiben auch nicht - zumal man dem Wandel der Zeit und den Trends unterworfen ist.
Im Anbetracht dieser Tatsache machen Simple Minds ihren Job ganz gut. Ja, mir gefällt das Alum sogar, denn es mag sicher teilweise von Kerrs Gesang bedeutungsschwanger rüberkommen und sich eine eigene Etage im Pop-Building sichern, aber vielleicht ist dieses Einsintern in den Mainstream des Pop nicht unbedingt ein Manko. Wie Eingangs erwähnt drängt sich bei mir unweigerlich eine Parallel Alphavilles "The Breathtaking Blue" auf. Mag sein das es nur eine Emotion ist, aber das kommt bei mir gerne mal hoch wenn mich einen angenehmen 80er Sound packt.
Eins darf man bei den Simple Minds nicht vergessen:
Sie gelten "weithin als eine der besten Livebands der Welt" (BBC Breakfast) und haben der Rockmusik in ihrer über dreißigjährigen Karriere eine Vielzahl innovativer und Zeit und Trends überdauernde Hymnen geschenkt. Also sollte man die Glasgower Band ruhig mal live erleben.
Nun, wie kreativ kann man beim 17. Studioalbum noch sein? Entscheide du es. Ich finde das Werk ist eine latente Weiterentwicklung der alten Werte und wie Charlie es sagt:
Das sogenannte musikalische Erbe kann auch zu einer Bürde werden. Für uns war es jedoch eine Kraft, die uns die Freiheit und das Selbstvertrauen gegeben hat, dieses Album zu machen.
Tracklist:
1. Magic2. Summer
3. Utopia
4. The Signal and the Noise
5. In Dreams
6. Barrowland Star
7. Walk Between Worlds
8. Sense of Discovery
Artist: Simple Minds
Album: "Walk Between Worlds"
Album VÖ: 02.02.18
Formate: CD, Vinyl, Download, Stream
Label: BMG
Vertrieb: Warner Music/ADA
Website: www.simpleminds.com
Facebook: www.facebook.com/simpleminds/