Der nächste interessante und vielleicht massentaugliche Bewerber in der Elektromobilitätsriege ist am Start.
Der Eine oder Andere hat es ja mitbekommen, ich interessiere mich stark für Elektromobilität. Ich bin allen Unkenrufen der letzten Zeit, immer mehr der eigenen Meinung, dass Elektromobilität ökologisch, ökonomisch und vom Spaßfaktor her, absolut sinnig ist.Gerade Tesla hat es mir natürlich, nicht zuletzt wegen der schon weit verbreiteten Infrastruktur, angetan. Die Fahrzeuge, auch wenn es vermeintlich noch Probleme bei der Verbreitung des Model 3 gibt, sind sogar bezahlbar bzw. werden es sein. Auch Opel, welche mit dem Ampera-e einen ersten Versuch starteten, wollen mit einem voll elektrischen Corsa ein massentaugliches E-Auto auf den Markt bringen. Langsam wird es wirklich spannend.
Ein neuer intelligenter E-SUV feiert(e) gerade auf der CES in Las Vegas Weltpremiere, ein elektrischer SUV von BYTON.
Der Premium-Elektroauto-Entwickler- und Hersteller BYTON hat auf der International Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas, USA, sein erstes voll fahrfähiges Konzeptfahrzeug vorgestellt. Das Ding sieht ein wenig aus wie ein Fahrzeug aus der Münchner Nobelschmiede BMW und das ist jetzt nicht unbedingt ein richtiger Zufall. Eigentlich überhaupt kein Zufall, weil sowohl Byton-President Daniel Kirchert und der CEO Carsten Breitfeld vorher bei BMW beschäftigt waren und nun der chinesischen E-Schmiede vorsitzen.
Das BYTON Concept-SUV verbindet die digitale mit der automobilen Industrie in einer Art und Weise, die völlig neue Mobilitätserfahrungen ermöglicht.
Dr. Carsten Breitfeld
Einzigartige digitale Möglichkeiten und die innovativen Schnittstellen zwischen Fahrzeug, Fahrer und Passagieren machen den Premium-SUV zum idealen Fahrzeug für die Zukunft intelligenter Mobilität und autonomen Fahrens. So sagt man es auf jeden Fall bei BYTON und klopft damit kräftig auf den Busch. Bei den vielen verbauten Displays, welche im Prototypen schon zu sehen sind, fragt man sich allerdings ob man diese Überflutung von offensiver Technik im Innenraum wirklich benötigt. Aber man versucht mit den technischen Highlights die Kommunikation innerhalb des Fahrzeugs zu unterstützen und Entertainment und Business über die BYTON Life Cloud Plattform anzubieten. Nun Tesla macht es ähnlich, ist doch LTE und z.B. Spotify an Board. Lediglich der Webbrowser im Tesla ist eher ein schlechter Witz und rendert meiner Meinung nach zu langsam.
Bei BYTON setzt man also im "Cockpit" auf ein 125 x 25 cm großes Shared Experience Display als eine Einheit, zusammen mit drei zusätzlichen Displays. Dabei soll das Fahrzeug dann auch über Voicecontrol, Touchcontrol, Gesichts- und Gestenerkennung gesteuert, geöffnet werden. Klingt interessant, ist nicht neu, aber sicher in der geplanten Preisklasse ab 37.500 Euro für das geplante Einstiegsmodell, ein Knaller. In dieser Preisklasse siedelt sich Teslas Model 3 an und bringt ein mittiges Display mit um nur diesen Aspekt mal zu erwähnen.
BYTON ist als Elektroauto maßgeschneidert auf alle Nutzeransprüche. Wir haben das erste Premium-Elektrofahrzeug mit einem günstigen Preis entwickelt, das die Ansprüche an das erste oder einzige Auto im Haushalt erfüllt.
Dr. Daniel Kirchert
Dabei scheint man auch bei BYTON eine ausreichende Reichweite von max. 520 Kilometern mit einer Ladung angepeilt zu haben und kommt selbst mit der "kleinen" Version gute 400km weit. Das reicht allemal aus, zumal man seine Mobilität generell mal überdenken sollte. Die Meisten von uns fahren zwischen 30-40km zum Arbeitsplatz und fliegen in den Urlaub. So what? Was spricht denn gegen einen Urlaub mit der Bahn, wenn es mal etwas weiter aber günstiger sein soll? Eben.
Abgesehen möchte man doch nach 3 bis 4 Stunden Fahrt auch mal eine kleine Rast einlegen, eine Kaffeepause, eine Snackpause. Das Konzept des BYTON sieht eh eine Schnellladevorrichtung vor - in einer halben Stunde soll der Akku bei voller Netzstärke (Schnellademodus) auf 80% geladen werden können. Klingt gut.
Generell sollte man langsam den Fokus auf autonomes Fahren lenken.
Auch was autonomes Fahren anbelangt wird man schließlich eine ordentliche Umstellung erleben. In Zukunft hält dann ein unbemanntes Taxi vor deiner Haustüre und bringt dich sicher ans Ziel. Aktuell kann man diese Erfahrung des autonomen Fahrens auf der CES dank Aptiv erleben. Man kann also live miterleben, wie die Kommerzialisierung der Autonomen Fahrtechnik zum Greifen nahe ist. Auf dem Las Vegas Strip kann man sich aktuell also zu 20 ausgewählten Punkten bringen lassen und das Auto fährt dabei autonom gute zehn Kilometer pro Strecke. Normaler Stadtverkehr und Autobahn inbegriffen. Wenn man sich das Fahrzeug anguckt, so ist wie beim BYTON, die Technik recht unauffällig verbaut und soll im nächsten Jahr die Serienreife erreicht haben. Aptiv bring dabei seine Plattform mit und Lyft seine Software zur Fahrtvermittlung von Fahrten. Ja, so sieht die Zukunft aus. Als ich mit dem Tesla X und der Autonomiestufen Level 2 fuhr, war das erstmal befremdlich aber schon ziemlich geil. Das Grinsen in meinem Gesicht ging nicht weg - mit 120 km/h auf der Autobahn und ich hatte weder die Hände noch die Füße am Wagen.
Zurück zum BYTON:
Das BYTON Concept ist ein mittelgroßes, elektrisch angetriebenes, intelligentes Premium SUV mit einer Gesamtlänge von 4,85 Metern, einem Radstand von 2,945 Metern und einer Radgröße von 22 Zoll. Das gesamte Design reflektiert einen maskulinen und dennoch eleganten Stil mit unverwechselbaren Proportionen, einer abfallenden Dachlinie und vielen aerodynamischen Optimierungen. Wie oben angemerkt, empfinde ich die Optik sehr an BMW angelehnt.
Flache LED-Scheinwerfer krönen die präzise gezeichnete, sogenannte Smart Surface. Die Fahrzeugfront wird durch kombinierte LED-Streifen individuell illuminiert, begrüßt etwa den sich nahenden Fahrer oder zeigt den Ladezustand an. Als Lichtsignatur bestimmt sie entscheidend den Gesichtsausdruck des Fahrzeugs.
Konventionelle Türgriffe benötigt man beim BYTON Concept nicht mehr. Insgesamt drei Gesichtserkennungskameras prüfen die biometrischen Daten und entriegeln die Türen für autorisierte Personen. Ob das so eine gute Idee ist, ich weiss es nicht - wir haben ja auch bei Apple gesehen, wie man die Gesichtserkennung gut ausspielen kann.
Durch Berühren des Touchsensors öffnet sich dann die jeweilige Tür. Selbstverständlich werden nach der Identifikation der befugten User auch die Türen für Mitfahrer entriegelt. Zwei Kameras übernehmen die Funktion klassischer Außenspiegel; eine weitere im Heckbereich liefert zusätzliche Bilder.
Interior-Design mit Wohlfühlatmosphäre
Wie sich der BYTON Concept als smartes Fahrzeug auf die Bedürfnisse der Menschen mit digitalem Lebensstil ausrichtet, zeigt sich besonders eindrucksvoll im Innenraum. In großzügiger Lounge-Atmosphäre mit einem ebenen Boden verbinden sich auch hier elegante Formen mit Hightechelementen. Die individuell einstellbaren Sitze bieten Komfort wie auf einem hochwertigen Sofa. Ja, darauf setzen mittlerweile alle - die Elektromobilität soll nicht nur cool sein, sondern auch gemütlich. Sportlich ist sie so oder so.
Die um zwölf Grad nach hinten verstellbaren Vordersitze deuten auf die Vision von BYTON hin das man auch mit dem autonomen Fahren bei BYTON liebäugelt.
Die Armaturentafel ist flach und ruhig gezeichnet, sie fungiert wie eine Bühne für das einzigartige Shared Experience Display. Mit einer Breite von 125 und einer Höhe von 25 Zentimetern erstreckt es sich nahezu über die gesamte Breite des Innenraums. Dadurch ergeben sich völlig neue Erlebnis- und Interaktionsformen. Ein Fahrer-Tablet-Display und zwei weitere Bildschirme für die Passagiere auf den Rücksitzen ergänzen das Lounge-Erlebnis. Wie gesagt, kann man machen, beeindruckt auch sicherlich, kann aber auch schnell nerven, wenn zu viel Mäusekino abläuft.
Jetzt wird es allerdings wieder interessant, wenn wir den Blick auf den Boden lenken, denn dort wird ein Holzfußboden verbaut. Wie cool. Erinnert an Umbauten von VW Bullis, an Yachten, an gepflegte Clubatmosphäre. Ledersitze und individualisierbare Innenfarben sind obligatorisch.
Die drei auf der CES vorgestellten Fahrzeuge geben außerdem einen Ausblick darauf, wie sich der Innenraum des Serienmodells individualisieren lässt. Die helle Bi-Color-Ausstattung "Cassonade Frost" mit Fahrersitzen in warmem Braunton und Rücksitzen in technisch grauer Kontrastfarbe wirkt schon sehr edel.
Als Außenfarbe wurde Perfection Grey gewählt. Anhand von weiteren Modellen mit anderen Farbkombinationen gibt BYTON bei der CES einen Ausblick auf die Bandbreite der Möglichkeiten.
Features, Features und Features.
BYTON ermöglicht neue und bequeme Interaktionen mit dem Fahrzeug und das bereits wenn sich Fahrer oder Passagiere dem Auto nähern.BYTON Intuitive Access: ein neuer Weg, das Fahrzeug zu entriegeln. Gesichtserkennungskameras erkennen Fahrer oder Passagiere und öffnen die Türen. Zusätzlich werden die Sitze individuell auf die jeweiligen Fahrzeuginsassen angepasst, das gilt auch für das Entertainmentprogramm und andere hinterlegte individuellen Einstellungen.
Hinterlegte User-Profile für jeden BYTON: Egal, in welchem BYTON der Fahrer sitzt, sein individuelles Profil kann aus der BYTON-Cloud geladen werden. So fühlt sich der Fahrer stets wie in seinem eigenen Auto.
BYTON Air Touch für Gestensteuerung. Dieses Feature erlaubt die Displaykontrolle über Gesten. So kann der Fahrer zum Beispiel eine Location vom Hauptdisplay mit einer einfachen Handbewegung ins Navigationssystem ziehen.
Das Fahrer-Tablet ermöglicht die Kontrolle über das Shared Experience Display, Navigation, die Sitzverstellung und andere Funktionen. Die Seiten des Tablets beinhalten die wenigen vorgeschriebenen echten Knöpfe im Fahrzeug.
BYTON Life Cloud Plattform Intelligente Technologien, die das automobile Leben angenehmer, unterhaltsamer, einfacher vernetzt und entspannter machen – darum geht es bei BYTON. BYTON Life spiegelt diesen Anspruch perfekt wider. BYTON Life ist eine digitale Cloud-Plattform, die verschiedene Apps, Daten und Smart Devices auf eine intelligente Art und Weise innerhalb des Fahrzeugs mit den Fahrern und Passagieren verbindet.
Vier BYTON Life Features werden auf der CES vorgestellt:
my HEALTH, my COMMUNICATION, my ENTERTAINMENT und my ACTIVITIES.
Verschiedene Sensoren ermöglichen BYTON unter anderen auch den Gesundheitsstatus des Nutzers zu analysieren. Zum Beispiel das Gewicht, die Herzrate oder den Blutdruck. Na, wie sieht das dann wohl hier in Deutschland mit dem Datenschutz aus. Gehen solche Bio-Daten dann direkt an den Versicherer? Garstiger Gedankengang.
BYTON Life unterstützt Video- und Telefonkonferenzen, vernetzt den Nutzer mit Familie oder Freunden oder ermöglicht ein konstruktives Arbeiten an verschiedenen Dokumenten.
Nahtloser Übergang in das Auto: BYTON Life ermöglicht es, Musik, Videos oder anderen Content vom Smartphone direkt in dem Augenblick auf das Fahrzeugdisplay zu übertragen, wenn der Nutzer ins Auto steigt.
Künstliche Intelligenz und eine “lernende” Software analysiert Kalender, Locations, Hobbies und weitere Daten der Nutzer und gibt maßgeschneiderte Tipps für Freizeitaktivitäten.
BYTONs Hardware unterstützt 5G-Übertragung.
Die im Dach integrierte Antenne ermöglicht Datenübertragung bis zu 10 Gbit/Sekunde – das ist hundertmal schneller als die übliche durchschnittliche Übertragungsgeschwindigkeit.
Alle Features und Services ermöglichen höchste Datensicherheit in der Cloud und innerhalb des Fahrzeugs. BYTON kooperiert dabei mit externen unabhängigen Datensicherheitsexperten um höchste Sicherheit zu garantieren. Da hast du auch die vorgesehene Antwort auf meinen kleine garstige Einwand mit den Gesundheitsdaten.
BYTONs selbstlernende Smart Gateway-Technologie ermöglicht es, den Sicherheitsstatus des Fahrzeugs in Echtzeit zu analysieren, potentielle Fehler zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu entwickeln.
Batterien, Leistung und künftige Produkte
BYTONs Serienmodell wird in zwei Leistungsvarianten erhältlich sein. Ein Fahrzeug mit Hinterradantrieb und einer 71 kWh-Batterie (Reichweite von 400 Kilometern) oder ein Fahrzeug mit Vierradantrieb und einer 95 kWh-Batterie (520 Kilometer Reichweite).
BYTON bietet zwei Leistungsvarianten an: 200kW (400NM Drehmoment) aus einem Motor für das Fahrzeug mit Hinterradantrieb, 350kW (710NM Drehmoment) aus zwei Motoren für das Fahrzeug mit Vierradantrieb.
BYTON hat eine eigene Plattform für Elektrofahrzeuge entwickelt. Auf dieser Plattform entstehen nach dem SUV-Launch 2019 auch eine Limousine und ein Siebensitzer.
Der neue SUV wird an BYTONs-Produktionsstandort in Nanjing, China, gebaut.
Die Fahrzeugpreise starten bei 45.000 US-Dollar (rund 37.500 Euro).
BYTONs SUV kommt in China 2019 auf den Markt, in den USA und Europa 2020.
2021 folgt die Limousine, 2022 ist der Siebensitzer geplant.
Das Fahrzeug wird aktuell noch nicht zum Kauf angeboten. Es besitzt noch keine Gesamtbetriebserlaubnis und unterliegt daher nicht der Richtlinie 1999/94/EG.
Lassen wir uns also von der automobilen Zukunft überraschen. Ich freue mich und bin sehr neugierig darauf. Oder einfach ausgedrückt: "Ich möchte so einen Byton gerne mal fahren".