Daylight Robbery „Truth By Trial“
Die Londoner Jazz-Szene liefert erneut einen bemerkenswerten Grund zur Freude für alle Musik-Enthusiasten, die gerne jenseits der ausgetretenen Pfade musikalischer Mainstream-Kultur unterwegs sind. Der britische Jazz-Produzent Daylight Robbery veröffentlicht mit „Truth By Trial“ eine neue Single, die mich sofort in ihren Bann gezogen hat und die ich euch unbedingt vorstellen möchte. Dieser Track ist ein erster Vorgeschmack auf sein kommendes zweites Album „Third Island Suite“, das im Mai 2025 über das renommierte Kölner Label Melting Pot Music sowohl digital als auch auf Vinyl erscheinen wird. Nachdem ich die ersten Klänge gehört habe, kann ich euch versichern: Hier entsteht etwas wirklich Besonderes, das in keiner gut sortierten Plattensammlung fehlen sollte.Was Daylight Robbery so außergewöhnlich macht, ist die Fähigkeit, die Grenzen zwischen Spiritual Jazz, Fusion und HipHop scheinbar mühelos verschwimmen zu lassen. Die neue Single „Truth By Trial“ knüpft genau dort an, wo sein Debütalbum „Moons of Jupiter“ von 2020 aufhörte. Damals wurde sein Sound treffend als „intergalaktische Jazz-Fusion mit HipHop-Twist“ beschrieben – als hätten Nujabes und Pete Rock ein verschollenes Roy-Ayers-Album (R.I.P.), arrangiert von David Axelrod, neu abgemischt. Eine Beschreibung, die auch auf sein neuestes Werk zutrifft, das allerdings noch tiefer in spirituelle Klangwelten eintaucht. Besonders spannend an der neuen Produktion ist die Zusammenarbeit mit dem New Yorker Pianisten Nick Marks, dessen virtuoses Klavierspiel dem ohnehin schon facettenreichen Sound eine zusätzliche Dimension verleiht. Fast telepathisch scheinen die beiden Musiker auf einer Wellenlänge zu schwingen. Nicht umsonst ist Nick Marks auch auf anderen Tracks des kommenden Albums zu hören, wie zum Beispiel auf „Tonight’s Entertainment“, das bereits auf einigen Playlists zu finden ist.
Das kommende Album „Third Island Suite“ – auch bekannt als „Third Eye Land“ – ist übrigens ein konzeptuelles Werk, inspiriert vom metafiktionalen Roman „The Magus“ (Der Magus) des britischen Schriftstellers John Fowles. Die Musik fungiert als Soundtrack für eine Reise durch die psychologischen Illusionen eines meisterhaften Gauners. Diese literarische Inspiration verleiht dem Album eine narrative Tiefe, wenn ich das so schreiben darf.
Aimlessly drifting through life? Driven by desires and avoidant of responsibility? Attempting to escape the humdrum reality of working life? Are you a creative person who seeks to discover the truth of life experience? Are you able to question the nature of reality? Do you keep retuming to the idea that there is no fixed truth in the world? Do the lines between art and reality blur frequently? If so, come to the Island, where you can achieve perception beyond ordinary sight. Enter through the gate that leads to the inner realms and spaces of higher consciousness.
Als jemand, der die Verbindung von Jazz und HipHop seit Jahren verfolgt und liebt, muss ich sagen: Hier wird eine Tradition fortgeführt, die von Künstlern wie A Tribe Called Quest, Guru’s Jazzmatazz und Robert Glasper etabliert wurde, aber mit einem ganz eigenen, zeitgemäßen Twist. Daylight Robbery kreiert keinen retronostalgischen Abklatsch, sondern eine authentische Weiterentwicklung dieser musikalischen Verschmelzung. Während sein Debütalbum „Moons of Jupiter“ mit Titeln wie „Pandia“, „Europa“ und „Galilean Moons“ eine kosmische Reise durch unser Sonnensystem anbot, führt uns „Third Island Suite“ auf eine eher psychologische, introspektive Reise. Der Name „Third Eye Land“ ist dabei kein Zufall – er verweist auf das dritte Auge, das in vielen spirituellen Traditionen für höhere Wahrnehmung und Erleuchtung steht.
Was meint ihr? Habt ihr schon in „Truth By Trial“ reingehört? Ich bin gespannt auf eure Meinungen und Empfindungen zu diesem spannenden musikalischen Projekt. Lasst es mich in den Kommentaren wissen!