Tu es nicht. Einfach nicht.
Ich sage das aus leidvoller Erfahrung, denn ich habe vor Kurzem den Fehler meines Lebens gemacht und meine komplette Vinylsammlung neu sortiert. Was als harmlose Idee begann, wurde zu einem zweitägigen Marathon, der mich körperlich und mental an meine Grenzen brachte.Sechs Regale voller Schallplatten, über 500 Stück, die bisher ein organisches Chaos bildeten – deutscher HipHop hier, ChillHop Compilations dort, Reggae und Funk daneben, House, Indie und was sonst noch so rumlag. Dieses gewachsene System funktionierte durchaus, aber nein, ich musste ja auf die grandiose Idee kommen, alles alphabetisch nach Interpreten zu sortieren. Wie ein Wahnsinniger räumte ich alle Platten aus, säuberte sie einzeln, richtete die Regale neu aus und verbaute sogar ein zusätzliches.
Dann kam die Sisyphusarbeit:
Stück für Stück alles wieder einordnen.
Immerhin war ich so schlau, meine unvollständige Sammlung aus Discogs als CSV zu exportieren und einer KI zum Sortieren zu geben. Das war tatsächlich hilfreich und sparte mir das mühsame alphabetische Ordnen im Kopf. Aber der Rest blieb pure Fleißarbeit, jede einzelne Platte in die Hand nehmen, den vorbestimmten Platz suchen und hoffen, dass noch Platz da ist. Immer wieder aufs Smartphone blickend, wo die KI mir schrieb, welche Scheibe in welches Regal an welche Stelle gehört. Ja, alles cool, aber ich habe den Arbeitsaufwand völlig unterschätzt. Ohne KI wäre es noch nerviger gewesen, keine Frage.
Das Problem bei alphabetischer Sortierung von Schallplatten zeigt sich nämlich gnadenlos:
Kommt ein unerwarteter Neuzugang dazwischen, wird es eng. Sehr eng. Da meine Regale getrennt stehen, bedeutet das Umräumen von einem zum anderen, ein Teufelskreis aus verschobenen Platten und genervten Seufzern. Während des Einräumens ließ ich übrigens das Erfassen in Discogs sein, weil meine Nerven und meine Zeit bereits am Limit waren. Ich war nassgeschwitzt und so geil Discogs sein kann, da man neuere Scheiben per Barcode einscannen kann, ist das bei älteren records nicht der Fall.Nach zwei Tagen war es geschafft, und ehrlich gesagt bin ich zufrieden mit dem Ergebnis. Die gewünschten Platten finde ich jetzt deutlich schneller als zuvor, was den ganzen Aufwand rechtfertigt. Trotzdem werde ich in naher Zukunft garantiert nicht auf die Schnapsidee kommen, nochmal eine neue Ordnung einzuführen … etwa nach Coverfarben oder Erscheinungsjahr. Das ist eine Arbeit für jemanden, der Vater und Mutter erschlagen hat, und bei rund +500 Scheiben reicht mir diese Erfahrung völlig.
Falls du also mit dem Gedanken spielst, deine Schallplatten-Sammlung zu reorganisieren:
Überleg es dir dreimal. Oder nimm dir gleich eine Woche Urlaub.Plattensammlung systematisch sortieren
Vorbereitung
- Liste deiner Platten erstellen (Künstler, Album, Jahr)
- Anzahl verfügbarer Regalböden messen
- Compilations als "Various Artists" markieren
KI-Prompt
Sortierregeln