Kurzer Reisebericht Teil I Wieder mal England, diesmal Somerset und Umgebung

Urlaubszeit ist doch echt die beste Zeit.

Also, nicht falsch verstehen, ich arbeite echt gerne und könnte rein theoretisch auch von jedem Ort der Welt aus arbeiten, aber mit der Familie mal neue Orte entdecken, ist einfach cool.

Ist schon ganz gut, wenn man mal den Kopf frei bekommt und sich die meiste Zeit in den Armen von Mutter Natur befindet. Wir machen also den Westen von England klar und das bedeutet Mittig bis zur Küste. 13 Stunden Anreisezeit. Haus gemietet, Hund dabei, Auto startklar und die ländliche Idylle erkunden. Montacute als Homebase und von dort mal  nach Cheddar (ja, der Ort wo der Käse seinen Namen her hat) oder nach Lyme Regis ans Meer (was für einen süße Küstenstadt). 

Alles klar, Kenner wissen es direkt, wir sind in Somerset und von dort kommt nicht nur der weltbeste Cider her, es ist auch ein guter Ausgangspunkt um den Westen Englands zu erobern. Ob Bristol (Banksys Homebase), Glastonbury (ja, die Festivalstadt) oder Bath, hier kann man viel entdecken. Ländlich, keine Frage. Die Landstraßen gewöhnungsbedürftig bis eng. Kreisverkehr und es ist immer gut, wenn man eine Beifahrerin dabei hat, die sehen kann, ob hinter der nächsten hohen Hecke doch vielleicht ein Radfahrer ist. Als Linkslenker ist das echt so eine Tücke.

Grundsätzlich ist das Fahren mit dem eigenen Wagen in England doch entspannter als die Meisten denken. Auch die Engländer sind entspannte Fahrer und verzeihen kleine Fehler (die ich natürlich nicht mache).

Ich glaube, ich habe es schon erwähnt, ein Teil meiner Familie ist aus England und wenn auch nur noch eine  (Ur-)Großtante in Leeds lebt, so ist uns die Insel sehr ans Herz gewachsen und auch für die Kids ein Teil der Identität. So wird zum Beispiel Leeds United die Daumen gedrückt und im Pub gefeiert, wenn die Linoness die EM gewinnen. 
Ja, seit meiner Jugend (und da war ich nicht in England), war die Kultur schon Teil meiner eigenen Identität. Ich stand auch SKA, Mod, Northern Soul. Ich habe den Stil und die (Sub-)Kultur gefeiert. Ich mochte Punk und die Attitüde der Hauptstadt. Ja, ich war gefühlt immer schon britisch. Und dann habe ich vor 17 Jahren meine Frau, eine Halbengländerin geheiratet. 

Es ist verrückt, egal wo wir unterwegs sind, treffen wir immer sehr angenehme Menschen. Nette Smalltalks, spontane Beertastings des Lokal Lagers, kleine Festivals... Wir fühlten uns bisher immer willkommen und das hat sich auch bisher nicht geändert. Natürlich hat sich über die Jahre sonst so einiges geändert und der Brexit ist eins der üblen Änderungen. Netterweise spürt man ihn jedoch nicht so hart, wenn man als Tourist unterwegs ist. Das Pfund ist ganz passabel im Kurs, die Supermärkte gut gefüllt (gerade für uns Vegetarier ist England eher perfekt in den Auslagen der Märkte) und CraftBeer gibt es in Strömen ... Okay... Dosen. Oder halt leckere Pints im Pub. 

Ihr merkt schon, man kann sich nicht beschweren und da der Breitengrad ja nahezu wie Wuppertal ist, ist das Wetter auch ähnlich beständig ;)

Spaß beiseite, bisher blieb Petrus uns hold und das Wetter hat sich immer wieder gefangen. So waren Sommertage am Strand und warme Ausflüge in die Schluchten und Klippen von Cheddar schon sehr angenehm. Vom T-Shirt bis Pullover ist alles dabei, England halt. 

Ein paar Eindrücke habe ich jetzt hier festgehalten. 
Bis die Tage.
LG Jens