Neues Jahr, neue Blogkategorie!? Atomlabor kocht.
Wir haben uns überlegt, dass wir ab sofort immer mal wieder auch Rezepte mit euch teilen wollen.
Seit ca. zwei Jahren treffen wir uns regelmäßig mit Freunden zum Kochen, Grillen, Trinken und Feiern. Meistens finden diese Treffen bei uns statt, da unsere Küche dank Kochinsel super geeignet ist, um darin mit mehreren Personen zu werkeln.Mittlerweile sind wir ein eingespieltes Team und das Kochen klappt, trotz (oder gerade wegen !?) vieler Köche super. Und das Ergebnis kann sich nicht nur sehen lassen, sondern schmeckt meistens auch richtig gut. 😉
Das letzte Treffen fiel in die Vorweihnachtszeit, wir wollten Feuerzangenbowle machen, dazu was Deftiges zu essen.
Unsere Wahl fiel auf Sauerbraten mit Rotkohl und Klößen.
Natürlich wollten wir den Sauerbraten selbst einlegen.
Hier also unser Rezept für die Sauerbraten-Marinade:
500 ml Rotweinessig
500 ml Rotwein
500 ml Wasser
4 kleine Zwiebeln, mit Schale, geviertelt
2 Möhren, in Stücken
2 Pastinaken, in Stücken
etwas Knollensellerie, in Stücken
2-3 Lorbeerblätter
3 Nelken
6 Pfefferkörner
4-6 Wacholderbeeren
Alles zusammen in einen großen Bräter geben, aufkochen, etwa 10 Minuten leicht köcheln lassen und vollständig abkühlen lassen.
Wenn die Marinade abgekühlt ist, den Braten (bei uns für 8 Personen ein 2 kg großes Stück Rinderbraten) in den Bräter geben, dass er zu etwa 2/3 mit Marinade bedeckt ist. Dann das Ganze abgedeckt für etwa 5 Tage in den Kühlschrank stellen, das Fleisch einmal am Tag wenden, damit es sich von allen Seiten vollsaugen kann.
Am Tag der Zubereitung wird der Braten aus der Marinade geholt und mit Küchenpapier abgetrocknet.
Das Fleisch wird von allen Seiten gesalzen und gepfeffert und mit einer Mischung aus Senf, Apfelkraut und Zuckerrübensirup bestrichen.
Die Marinade wird in eine Schüssel umgefüllt, sie wird später noch benötigt.
Im Bräter wird etwas Butterschmalz erhitzt und der Braten von allen Seiten kräftig angebraten. Er darf dabei eine richtig schöne braune Farbe annehmen, Röstaromen und so 😉
Anschließend wird der Braten mit der Marinade abgelöscht und mit Deckel in den vorgeheizten Backofen gestellt. Bei 110 °C bleibt er dort für ca. 4 Stunden.
In der Zeit den Rotkohl vorbereiten:
Rotkohl vierteln und in feine Streifen schneiden oder hobeln (vorher Strunk entfernen).
Pro kg Rotkohl 1 Zwiebel und 3 Äpfel schälen und in Würfel schneiden.
In etwas Schmalz anschwitzen, dann den Rotkohl dazugeben und auch kurz anschwitzen.
2 Lorbeerblätter, 3 Nelken, 4 Wacholderbeeren, etwas Piment oder Zimt, 3 EL Rotweinessig und 3 EL Apfelkraut oder Zuckerrübensirup zugeben, umrühren und mit 200 ml Rotwein ablöschen.
Das Ganze wird nun bis zur gewünschten Konsistenz köcheln gelassen, je nachdem wie viel Biss der Rotkohl noch haben soll, etwa 40 - 120 Minuten.
Bei Bedarf kann mit etwas Speisestärke oder Mehl in Wasser aufgelöst angedickt werden.
Kommen wir nun zu den Klößen.
Dafür etwa 4 kg mehlig kochende Kartoffeln schälen, etwa 1/3 davon in Salzwasser kochen, die restlichen Kartoffeln roh reiben und in einem Baumwolltuch auspressen, danach in eine große Schüssel geben. Die gekochten Kartoffeln noch heiß zerstampfen, salzen und mit etwas Wasser zu einem wässrigen Kartoffelbrei verrühren.
Den Brei nun unter die rohen Kartoffeln rühren und mit Kartoffelstärke andicken, bis die Masse gut formbar ist.
Klöße formen und für 25-30 Minuten in Wasser kochen.
Während die Klöße kochen wird der Braten aus dem Ofen geholt. Das Fleisch aus dem Bräter nehmen und mit Alufolie abgedeckt ruhen lassen.
Die Marinade wird durch ein Sieb gegeben und der aufgefangene Sud zurück in den heißen Bräter geschüttet und aufgekocht. Zum Andicken der Soße haben wir zum ersten Mal Soßenkuchen verwendet, der eine leichte Lebkuchen-Note verleiht. Dazu den Soßenkuchen in etwas Wasser oder Marinade einweichen und anschließend unter die Soße rühren.
Wer die Soße nicht so sauer mag, nimmt einfach weniger Marinade und füllt stattdessen mit Wasser oder Brühe auf.
Für den klassischen rheinischen Sauerbraten gehören noch Rosinen in die Soße, die mag aber nicht jeder, deshalb haben wir sie weggelassen. Aber für uns war es so perfekt, eine kräftige, sauer-süße Bratensoße. Mmmhh...!
Wenn die Soße fertig ist, wird der Sauerbraten in Scheiben geschnitten (das geht leichter, wenn der Braten etwas abgekühlt ist) und zur Soße in den Bräter gegeben.
Guten Appetit!
Übrigens:
Den Rotkohl kann man auch schon am Tag vorher machen, er schmeckt aufgewärmt fast noch besser.Die Kartoffeln für die Klöße sollten aber so zügig wie möglich verarbeitet werden, da sie recht schnell grau werden. Und graue Klöße sehen einfach nicht so lecker aus.
Das Rezept bedarf natürlich einiger Vorbereitungszeit, aber es lohnt sich.
Habt ihr schon mal Sauerbraten gegessen oder sogar selber gemacht?
Wenn nicht, dann probiert es doch mal aus und lasst gerne einen Kommentar da, wie es euch geschmeckt hat.