Es sei denn, man besitzt einen Schlüssel.
Hast du dich schon mal gefragt, wer die ganzen Werbeflächen in deiner Stadt besitzt und wer diese vermieten darf? Plakatwände, Schaukästen, Videowalls... in der Regel werden diese Flächen von deiner Stadt alle 10 bis 15 Jahre an den Meistbietenden vermietet.Der Höchstbieter kann dann damit tun und lassen was er möchte. Die Stadtkasse ist gefüllt und die Stadt wird mit Werbung zugekleistert. Wenn du etwas nur annähernd werbliches im öffentlichen Raum an oder ausbringen möchtest, dann musst du zuerst die städtischen Lizenzpartner kontaktieren und die werden dich zur Kasse bitten.
Da jede Werbefläche Geld bringt, ist in den Großstädten über die Jahrzehnte eine umfassende Infrastruktur an gut sichtbaren und beleuchteten Werbeflächen entstanden, auf die nur diejenigen Zugriff haben, die bezahlen.
Es sei denn, man besitzt einen Schlüssel für die Werbekästen und kann dadurch das Stadtbild ändern. Legal? Sicher nicht. Aber du als Bürger hast ja auch normalerweise nicht die Wahl, die Werbung vor deiner Türe zu ändern und musst das gebotene tolerieren.
Mit dieser neuen Aktion haben Rocco und seine Brüder im Schulterschluss mir Dies Irae, eine zweite Intervention ihrer Serie "Schlüssel zur Stadt" veröffentlicht und ausgeführt.
In diesem Fall reicht auch wieder ein Schlüssel um alle Citylight Posterkästen öffnen und ändern zu können. Dafür hat das Kollektiv an ganz unterschiedlichen Orten in Berlin, an den Werbekästen Schlüssel gehängt, inklusive einer Anleitung zum Öffnen und einer Warnweste, um möglichst unbemerkt am helllichten Tage die Kästen zu öffnen, die Werbung zu entfernen und neue Plakate aufzuhängen.
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