Warum queerer Deutschrap im Mainstream noch längst nicht so sichtbar ist, wie es angemessen wäre.
Seit wann höre ich eigentlich HipHop? Es muss so seit Ende der 80er sein. Dort noch nicht so bewusst, aber das kam dann irgendwann. Viele Texte der Vergangenheit waren von Ganglife, Ungleichbehandlung, Rassismus, Ausgrenzung, Sexismus, Frauenfeindlichkeit, toxische Männlichkeit und Homophobie geprägt. In den Anfängen hat man sich wenig Gedanken darüber gemacht, Political correctness war nicht so das Schlagwort und je härter die Texte, desto cooler. Und wenn ich mir Deutschrap der Nullerjahre anhöre und darüber hinaus, dann wurden die Texte auch stark vom amerikanischen Gangsterrap geprägt, man wollte sein wie sie und war es dennoch nicht.
Was auffällt, ist ein gesamtgesellschaftliches Problem.
Bis vor wenigen Jahren war Deutschrap für die LGBTQIA+-Community toxisches Terrain: Homophobe Texte waren an der Tagesordnung und provozierten kaum Kritik, ein Outing konnte sowohl die Karriere als auch die Akzeptanz in der Szene gefährden. Ein Problem, welches wir schon beim Fußball beobachteten konnten. Überall wo es eine starke Männerdomäne gibt, findet man dieses toxische Verhalten vor.
Ich persönlich arbeite seit mehr als 20 Jahren in der Medienbranche, wo interessanterweise Homophobie nie ein Thema war. Vielleicht, weil viele Homosexuelle in den Bereichen zu finden sind. Jedenfalls habe ich das nie so für mich als ein Problem wahrgenommen, da mir die sexuelle Ausrichtung meiner Arbeitskollegen schlichtweg egal ist. Es geht um den Menschen und nicht um sein Geschlecht und sein Privatleben. Aber da dies nicht bei jedem der Fall ist, ist eine Beleuchtung im Alltag wichtig und richtig.
Denn es ist leider so, dass die Tatsache einer gesamtgesellschaftlichen Normalität der LGBTQIA+ (Lesbian, Gay, Bisexual, Transsexual/Transgender, Queer, Intersexual und Asexual, usw.) Community noch ein weiter Weg ist. Verrückt und traurig zugleich. Und ja, „schwul“ war lange ein Schimpfwort. Man erinnert sich bitte nochmal an den Song von Fettes Brot "Schwule Mädchen", der der Szene einen Spiegel vorhalten wollte - beides wurde und wird teilweise noch als Schimpfwort im Deutschrap angewendet.
Ich persönlich arbeite seit mehr als 20 Jahren in der Medienbranche, wo interessanterweise Homophobie nie ein Thema war. Vielleicht, weil viele Homosexuelle in den Bereichen zu finden sind. Jedenfalls habe ich das nie so für mich als ein Problem wahrgenommen, da mir die sexuelle Ausrichtung meiner Arbeitskollegen schlichtweg egal ist. Es geht um den Menschen und nicht um sein Geschlecht und sein Privatleben. Aber da dies nicht bei jedem der Fall ist, ist eine Beleuchtung im Alltag wichtig und richtig.
Denn es ist leider so, dass die Tatsache einer gesamtgesellschaftlichen Normalität der LGBTQIA+ (Lesbian, Gay, Bisexual, Transsexual/Transgender, Queer, Intersexual und Asexual, usw.) Community noch ein weiter Weg ist. Verrückt und traurig zugleich. Und ja, „schwul“ war lange ein Schimpfwort. Man erinnert sich bitte nochmal an den Song von Fettes Brot "Schwule Mädchen", der der Szene einen Spiegel vorhalten wollte - beides wurde und wird teilweise noch als Schimpfwort im Deutschrap angewendet.
Der Song ist eine Reaktion auf eine Bewegung im Hip-Hop, die nicht reflektiert. Eine Kritik an Künstlern, die ihre Lyrics nicht reflektieren.
Fettes Brot
Wir sind alle Menschen und jeder soll so respektiert werden, wie er ist und nicht anders.
Der renommierte HipHop Journalist und Moderator Falk Schacht hat nun um Rahmen einer sechsteiligen Podcast-Serie, der PULS Podcast-Reihe, das Thema aufgegriffen und die unbekannten Geschichten des queeren Deutschrap erzählt. Ausführlich wird die ebenso spannenden wie konfliktreichen Geschichten des queeren Deutschrap aufgearbeitet. Queere Artists wie Nura und Badmómzjay haben Mainstream-Erfolg. Doch bis vor wenigen Jahren war Deutschrap für die LGBTQIA+-Community absolut toxisch. Wie PULS, das junge Content-Netzwerk des Bayerischen Rundfunks, in einer neuen Podcast-Serie sichtbar macht, war Queerness aber immer ein Teil von HipHop. Es wird Zeit, sich damit auseinanderzusetzen. Auch für "harte" Männer ^^.
Hier ist der Podcast und der Direktlink für dein Smartphone und Rechner:
Titelbild © PULS | Danke an Falk