Mein erstes Clempad - Lerntablet von Clementoni
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Ich finde es ja nicht verkehrt seine Kinder früh an das Internet und an Gadgets in Form von Tablets heranzuführen.
Früher oder später wird es eh ein wichtiger Bestandteil im Leben unserer Kinder sein. Da ich selbst viel an Tablets, Rechnern und Smartphones arbeite, gucken sich die Kinder so einiges ab und das Interesse ist geweckt.
Während mein großer Sohn schon lange mit seinem Nexus 7 glücklich ist, durften meine Kleinsten (2,5 und 5 Jahre alt) bisher nur zugucken.
Mit dem Kindertablet von der italienischen Firma Clementoni könnte sich das nun ändern.
Die Marke Clementoni wurde 1963 als Spielzeugfirma in Italien gegründet und ist sehr früh mit Lerncomputern für Kinder in den Markt eingestiegen.
Mir liegt jetzt so ein Lerncomputer in Form eines "ersten" Tablets vor und ich bin wirklich neugierig was so ein Teil kann und ob es sinnvoll ist.
Der Hersteller Clementoni bewirbt den erzieherischen Wert dieses Tablets wie folgt:
Entwicklung der logischen Fähigkeiten und der Beobachtungsgabe:
Erkennen, Assoziieren und Klassifizieren von Bildern, Buchstaben und Wörtern.
Gebrauch technischer Instrumente erlernen:
- Webcam-Spielanwendungen, Herunterladen von Zusatzspielen.
- Kenntnis und Verständnis der Umwelt: Kenntnis von Tieren und Lebensräumen,
- Kenntnis von Formen, Farben, Klängen und Geräuschen Kenntnis der Welt der Erwachsenen, Berufe und Werkzeuge.
- Entwicklung von Selbständigkeit: Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen und zielgerichtete Handlungen auszuführen.
- Entwicklung des Gedächtnisses.
- Entwicklung von Kreativität und Phantasie .
- Sozialentwicklung: zuhören, Zusammenarbeit und Gruppenarbeit, Einhalten der Reihenfolge beim Spiel, Kontrolle der Gefühle.
"Mein erstes Clempad" von 3-6 Jahren:Das Tablet ist ausgelegt für Kinder von 3-6 Jahren und gerade in dieser Altersklasse (aber auch darüber hinaus) ist ein verantwortungsvoller und geführter Umgang mit diesen Medien wichtig. Man sollte aus meiner Sicht seine Kinder nicht alleine vor ein Tablet setzten bzw. dies nur dann tun, wenn man die Inhalte kennt und eingreifen kann.
Zwei Tablets in Einem.
Dafür gibt es beim clempad von clementoni einen speziellen passwortgeschützten Elternbereich, mit dem sich kontrollieren lässt, welche Apps erlaubt sind und welche Internetseiten angesurft werden dürfen. Im Erwachsenen Bereich können Einstellungen am Gerät vorgenommen werden, welche administrative Funktionen darstellen. Zum Beispiel das WLAN einrichten, Apps oder Internetseiten freigeben und auf die Standard-Android-Version zugreifen.Es gibt mehrere Download Apps, die von den Eltern aus dem Appstore heruntergeladen werden können. Viele davon sind kostenlos und haben einen "Bildungs"-Hintergrund. Die Kinder können ihr eigenes Fotoalbum anlegen und Videos machen, sie können spielen, malen, Musik hören und auch Filme gucken (dies ist aber auf Grund der Auflösung nicht so der Hit).Für jedes Kind kann ein eigenes Profil angelegt und dort eine weiße Liste aufbauen. So können die Apps den Altersstufen angepasst freigegeben werden. Schließlich sollte ein 3 Jähriger nicht unbedingt Lernspiele für 6 Jährige spielen.
Sehr gut gefällt mir außerdem, dass auch eine "Arbeitszeit" am Tablet eingestellt werden.
Wenn also eine Medienzeit von z.B. 20 Minuten am Tag festgelegt wird, so ist nach dem Erreichen der Zeit das Tablet für das Kind nicht mehr für Apps zu benutzen und es zeigt an, dass die Zeit abgelaufen ist. Löblich um den Kindern "Medienzeit" näher zu bringen.
Die Hardware
Das 7 Zoll Tablet ist von der Größe und dem Gewicht gut auf die Kinderhände zugeschnitten. Durch die seitlichen Silikon-Bumper erscheint das Gerät sehr robust und griffig und rutscht nicht so leicht aus den kleinen Händen.Das Display ist schön hell aber leider mit einer sehr geringen Auflösung von 800x480.
Die Auflösung reicht zwar für die liebevoll animierten Spiele (Apps) aus, aber lässt leider Schriften nicht so gut darstellen. Schade eigentlich.
Aufgeladen wird das Tablet mit dem 2500 mAh Akku via USB-Kabel und USB Ladegerät, welche beide im Lieferumfang mit enthalten sind.
Auch ein "Tablet-Pen" / Touchpen gehört dazu.
Das Gerät ist mit einem recht mageren Speicher von 8GB ausgestattet, es gibt aber einen Micro-SD Karten Einschub um diesen noch mit einer SD Karte erweitern. Sehr löblich um ein wenig mehr Platz für Fotos, Videos und Musik zu haben.
Die Specs:
Interessant für mich als Android-User ist, dass die noch aktuelle Version KitKat ( Update 2016 - die Version ist nun veraltet ) auf dem Gerät läuft, welches mit einem RockChip Cortex A9, zweifach Kern (Dual Core) 1.2 GHz befeuert wird. Nun befeuert ist übertrieben, denn ich empfinde die Wartezeiten beim Laden von Apps doch als sehr lang und dies ist dem geringen RAM geschuldet. Auch die Angaben zum Gerät sind nicht eindeutig - so wird u.a. 1024 MB DDR3 als RAM angegeben aber in meinem Benchmarktest werden nur 512 MB angezeigt. Wlan hat es natürlich auch, damit die Kinder auch im "vorgegebenen" Netz surfen können - aber auch hier wird leider das 5 GHz-Band nicht angeboten.
Die Kamera löst mit 2 Mpx auf der Rückseite aus, für die ersten Versuche ist das ganz nett, eine 5 Mpx Kamera wäre hier aber angebracht gewesen um schöne Fotos auch mal ordentlich ausdrucken zu können.
Dafür hat man an einen Touchpen gedacht, denn kleine Kinderhände sind mit Stiften präziser als mit den Händen. Schnell kommt man nämlich mit den Fingern auf die Google-Suche und wird aus seiner App herausgeschmissen, der Zugriff kann aber unter dem Standard Android abgeschaltet werden.
Der Kinderbereich
Das Tablet hat als Basis ein Standard-Android installiert und die Benutzeroberfläche für Kinder wird als sogenannter "Launcher" über das eigentliche Android gelegt. Dieser Launcher muss nach dem Hochladen des Geräts erstmal aktiviert werden. Das funktioniert über die App "My First Clempad", die auf dem Desktop der Standard-Android Version (Erwachsenen-Bereich) liegt. Dies ist gut geführt und erklärt.
Dann lädt der Kinderdesktop rein und sieht auf dem ersten Blick ganz nett aus. Aber aus meiner Sicht sind zum Beispiel viele Punkte auf dieser Oberfläche nicht für Kinder 3+ geeignet oder verständlich und eher für Kinder 6+ geeignet. Wofür z.B. gibt es einen Kalender oder eine Chatfunktion?
Die Apps sind mit bunten Icons versehen, die nicht eindeutig sind und mit Schrift unterlegt. Da Kinder der angesprochenen Altersstufe (3-6Jahre) meist des Lesens noch nicht mächtig sind, sind sie ohne die Führung eines Erwachsenen mit der Auswahl der Apps überfordert - es ist halt nicht selbsterklärend.
Ich empfinde die Apps selbst grundsätzlich als sehr gelungen, liebevoll animiert und mit einem gewissen pädagogischen Mehrwert wie oben angegeben (Rechnen lernen, zuordnen können usw.)
In diesem Spiel geht es darum den Weg zu dem passenden Gnome mit dem Icon links oben zu finden und mit dem Finger respektive Stift zu verfolgen.
Leider ist keine klare Linie in den Abläufen der Apps vorhanden, so dass man teilweise nicht genau versteht, was gefordert ist und wie man ein Kapitel weiter kommt oder das Spiel verlassen kann. Sicher, es gibt Hardware-Buttons, aber innerhalb der einzelnen Apps halt auch Softbuttons, meist in Form von Pfeilen. Diese sind aber immer in verschiedenen Farben, Formen oder Positionen - es verwirrt Kinder beim Umgang mit dem Tablet. Ein Erwachsener sollte also immer dabei sein und es sollte klar sein: "Ein Tablet ist kein Spielzeug, sondern ein Werkzeug".
Fazit
Alles in Allem ein guter Ansatz für ein Tablet und auch im Bezug auf den Preis könnte man meinen es wäre grundsätzlich ok. Die Apps sind schön umgesetzt, mit Einschränkungen wie oben angemerkt. Die Hardware hätte auf jeden Fall einen guten Tick besser ausfallen können und müssen und ist grundsätzlich nicht mehr zeitgemäß.Die Betriebsdauer des 2500 mAh Akkus hat mich persönlich erschreck - für ein Kindertablet mit diesen "abgespeckten" technischen Gegebenheiten sollte es unter KitKat (Android 4.4) eigentlich länger durchhalten. Einen Tag zur Seite gelegt, ist am nächsten Morgen kaum noch Saft da und es muss direkt wieder ans Ladegerät. Länger Spielen und schon geht dem Gerät die Puste aus... Naja.
Aus meiner Sicht sollte man die Oberfläche für dieses Einsteigergerät noch mehr an die Zielgruppe "Kinder 3+" anpassen und intuitiver gestalten. Nicht dass wir uns falsch verstehen, ich finde die Idee hinter dem Pad und die Ansätze wirklich prima, hätte mir jedoch für den Preis eine bessere Hardware gewünscht (machbar) und den Launcher noch fester im System verankert. Es wirkt für mich noch nicht ausgereift genug.
Der UVP liegt bei 109,99 Euro - wer den "geführten" Einstieg in die Welt der mobilen Geräte. Wir würden heute (2016) eher zum Amazon Fire in der Kids Edition raten.
clempad.clementoni.com
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