Dinge, die nicht passieren sollten und doch passieren.
Heute, gegen 10h passierte in der Schule meiner Jungs etwas höchst unschönes.
Ein 17-jähriger Oberschüler rutschte in eine manische Phase, welcher seiner psychischen Erkrankung geschuldet zu sein schien. In dieser Situation hat er „Stichwaffen“ benutzt, um Mitschüler und schlussendlich auch sich selbst zu verletzen. 4 Schüler wurden an Kopf und Bauch verletzt, der Täter hat sich danach selbst mit dem Messer schwer verletzt. Mindestens zwei Schüler seien bei dem Messerangriff schwer verletzt worden, sagte der Innenminister von Nordrhein-Westfalens aktuell im Innenausschuss des Düsseldorfer Landtags.Im Schulgebäude wurden alle Klassen mit einer Durchsage in Alarmbereitschaft versetzt und die Schüler und Lehrer suchten Schutz in den Klassenräumen, welche abgeschlossen wurden. Unmittelbar traf auch schon die Polizei, Rettungskräfte und das SEK ein.
Der Täter wurde gefasst – ein Hubschrauber verschaffte den Beamten einen guten Überblick. Die verletzten Schüler und der Täter wurden umgehend in ein Krankenhaus gebracht. Das SEK durchsuchte alle Schulräume und führte nach einer umfangreichen Absicherung die Schüler aus den Klassenräumen in das benachbarte Gebäude der Stadtsparkasse, wo die Kids warme Decken, Essen und Trinken erhielten. Geordnet nach Klassen wurden die Schüler peu à peu nach Hause geschickt.
Ich muss, glaube ich, nicht erklären, was einem als Elternteil alles im Kopf herumgeistert, sobald man so eine Nachricht erhält. Wir haben direkt entschieden, nicht zur Schule zu fahren und dem Rat der Schulleitung damit Folge zu leisten. Denn vor Ort möchte ich persönlich keine Beamten bei der Arbeit hindern. Auch Foto- und Videomaterial, welches von Eltern und weiteren Schaulustigen angefertigt wurde, könnten einem Täter (man kann nie direkt von einem Einzeltäter ausgehen) zuarbeiten. Höchst unachtsam und mit Verlaub, sehr dumm.
Ich fühle mit den Verletzten. Mitleid für den Täter (denn er muss ja sehr verzweifelt, instabil.. whatever gewesen sein, um mit einem Messer in die Schule zu gehen.)
Es ist tragisch.
Ich muss, glaube ich, nicht erklären, was einem als Elternteil alles im Kopf herumgeistert, sobald man so eine Nachricht erhält. Wir haben direkt entschieden, nicht zur Schule zu fahren und dem Rat der Schulleitung damit Folge zu leisten. Denn vor Ort möchte ich persönlich keine Beamten bei der Arbeit hindern. Auch Foto- und Videomaterial, welches von Eltern und weiteren Schaulustigen angefertigt wurde, könnten einem Täter (man kann nie direkt von einem Einzeltäter ausgehen) zuarbeiten. Höchst unachtsam und mit Verlaub, sehr dumm.
Ich fühle mit den Verletzten. Mitleid für den Täter (denn er muss ja sehr verzweifelt, instabil.. whatever gewesen sein, um mit einem Messer in die Schule zu gehen.)
Die Schulleitung schrieb: „… Vielmehr ist ein Schüler der Oberstufe in eine manische Phase seiner psychischen Erkrankung abgeglitten …“.
Klingt nicht nur tragisch, denn während dieser Phase können Menschen impulsives Verhalten zeigen und sich in riskante oder gefährliche Situationen begeben. Das ist bekanntlich passiert.
Klingt nicht nur tragisch, denn während dieser Phase können Menschen impulsives Verhalten zeigen und sich in riskante oder gefährliche Situationen begeben. Das ist bekanntlich passiert.
Es ist tragisch.
Für den Schüler und seine Mitschüler, für die Lehrer und die Schule.
Aktuell sind unsere Jungs wieder zu Hause und die Aufregung an diesem Tag muss nun erstmal verarbeitet werden.
Aktuell sind unsere Jungs wieder zu Hause und die Aufregung an diesem Tag muss nun erstmal verarbeitet werden.
Was jetzt wichtig ist:
Aufarbeiten. Viel Reden. Denn die Kids müssen verstehen, was da genau abging und wie man sich in der Zukunft verhalten kann. Wie kann man Jugendlichen mit psychischen Problemen helfen? Wie muss eine Schule aufgestellt sein? Was für Notfallpläne gibt es. Wie kann eine Notfallkette verbessert werden?
Warum viele der Schüler nicht per Handy erreichbar waren, liegt übrigens an der Schulordnung – Smartphones müssen im Spind liegen und haben im Unterricht nichts zu suchen (nur, wenn sie im Unterricht erforderlich sind). Eigentlich gut. Hier wünsche ich mir auf jeden Fall eine bessere Notfallkette, wo Lehrer die Eltern kurz und bündig unterrichten können. Das erfolgte zumindest in der 6. Klasse. Hier gab es eine Mail: „Die Kinder sind sicher!“. Genau sowas reicht schon aus, um als Eltern ein besseres Gefühl zu haben. Danke an die Weitsicht der Lehrkraft, welche die Nachricht schickte.
Dass in der 9. Klasse meines älteren Jungen kein Lehrer zugegen war und die Kids dadurch in Eigenregie über 45 Minuten in einer ungewissen Situation, ohne weitere Informationen, ausharren mussten, bis das SEK sie aus dem Klassenraum mit erhobenen Händen herausführte, ist mehr als unglücklich.
Warum viele der Schüler nicht per Handy erreichbar waren, liegt übrigens an der Schulordnung – Smartphones müssen im Spind liegen und haben im Unterricht nichts zu suchen (nur, wenn sie im Unterricht erforderlich sind). Eigentlich gut. Hier wünsche ich mir auf jeden Fall eine bessere Notfallkette, wo Lehrer die Eltern kurz und bündig unterrichten können. Das erfolgte zumindest in der 6. Klasse. Hier gab es eine Mail: „Die Kinder sind sicher!“. Genau sowas reicht schon aus, um als Eltern ein besseres Gefühl zu haben. Danke an die Weitsicht der Lehrkraft, welche die Nachricht schickte.
Dass in der 9. Klasse meines älteren Jungen kein Lehrer zugegen war und die Kids dadurch in Eigenregie über 45 Minuten in einer ungewissen Situation, ohne weitere Informationen, ausharren mussten, bis das SEK sie aus dem Klassenraum mit erhobenen Händen herausführte, ist mehr als unglücklich.
Die Kids sind 14/15 Jahre alt und bekamen nur den Hinweis über eine Durchsage, sie mögen sich in die hinteren Ecken des Klassenraums verstecken und dann schloss ein Lehrer aus der Nachbarklasse sie von außen ein. Klingt wie das Experiment „Die Welle“. Die Kids haben dann Barrikaden vor der Türe mit Tischen und Stühlen aufgebaut. Nutzten teilweise ihre Handys und liefen am Fenster her. Danke für gar nichts – hier muss vieles aufgearbeitet werden. Zumal zu diesem Zeitpunkt die Situation nicht stabil war. Ich möchte hier und jetzt nicht ein „was wäre, wenn“ anstoßen. Innerlich koche ich.
Und ja, wir müssen wohl in Zukunft öfter und mehr mit solchen Situationen auch hier in Deutschland rechnen – denn eine Schule ist auch nur ein Abbild der Gesellschaft – wenn auch im Mikrokosmos. Hoffen wir, dass sowas nicht mehr vorkommt. Und doch wissen wir ja, es wird wieder irgendwo passieren. Zumindest kommt man hier nicht so einfach an Schusswaffen. Fuaq, was für eine Welt.
Meine Gedanken sind bei den verletzten Kindern und ihren Eltern. Allen.