Schräg und beeindruckend.
Beeindruckend deshalb, weil die Obsession sich selbst zu filmen mittlerweile zum Alltag gehört, aber vor 44 Jahren etwas Außergewöhnliches war. Man darf behaupten, Sam Klemke war der erste Vlogger überhaupt.Wenn man nun das gesamte Material der vergangenen Aufzeichnungen nimmt und daraus einen Film machen würde, dann muss der Protagonist schon besonders sein. Normal? Wer ist schon normal und wenn jemand vor 44 Jahren auf die Idee kam sich immer wieder mal selbst zu filmen, dann ist er entweder sehr kreativ, sehr narzisstisch oder einfach herrlich bekloppt.
A unique docu hybrid that turns one man's decades of self-filming into an existential message in a bottle.
- Variety
Nun, 1977 begann Sam Klemke, sein gesamtes Leben obsessiv auf Film zu dokumentieren.
Jahrzehnte vor der modernen Obsession mit Selfies und Status-Updates sehen wir, wie Sam von einem optimistischen Teenager zu einem selbstgefälligen 20-Jährigen, zu einem fettleibigen, selbstverachtenden 30-Jährigen der weiter in seine philosophischen 50er hinein wächst.
Jahrzehnte vor der modernen Obsession mit Selfies und Status-Updates sehen wir, wie Sam von einem optimistischen Teenager zu einem selbstgefälligen 20-Jährigen, zu einem fettleibigen, selbstverachtenden 30-Jährigen der weiter in seine philosophischen 50er hinein wächst.
Im selben Jahr, in dem Sam sein Projekt begann, startete die NASA das Raumschiff Voyager mit der Goldenen Schallplatte im Gepäck in den Weltraum - ein Porträt der Menschheit, das Außerirdischen zu erklären versucht, wer wir sind.
Man könnte also schreiben: Sam erklärt uns Menschen, was uns eigentlich ausmacht.
Der Regisseur Matthew Bate (Shut Up Little Man! An Audio Misadventure) hat daraus einen Film gemacht: Sam Klemke's Time Machine. Er setzte die Selbstfilmungen, um daraus zwei einzigartigen Selbstporträts auf ihrer parallelen Reise - der eine rast durch die Unendlichkeit des Weltraums, das andere steckt in den Vororten der Erde fest - in einem freilaufenden Blick auf Zeit, Erinnerung, Sterblichkeit und was es bedeutet, ein Mensch zu sein, zusammen.
Since 1977, Sam Klemke has filmed his life, creating a strange and intimate portrait of what it means to be human.
Den Film werde ich mir sicher noch geben, aber hier folgt erstmal der Zusammenschnitt von Sam Klemke, der 35 Jahre seines Lebens in Bewegtbild zusammenfasste. Eine Zeitreise in die Vergangenheit eines normalen Menschen. Sam Klempkes Timelapse sorgte damit für die Filmidee zu "Sam Klemke's Time Machine".
Hier kommt der Filmtrailer. Den Film kann man sich u.a. über Vimeo streamen.
Die Timelapse ist nun auch schon gute 10 Jahre alt und der Film wurde 2015 auf dem Sundance Film Festival ausgezeichnet - aber das Alter tut diesem Film ja keinen Abbruch... im Gegenteil. Ich freue mich so ein herrlich verrücktes Ding im Netz gefunden zu haben.
Titelbild © visitfilms.com/ | PR