Es ist 25 Jahre her, am späten Nachmittag, es mag auch schon früher Abend gewesen sein.
Ich stand an der Hofaue in Richtung Wesendonkstraße und vor mir standen Massen von Menschen. Alle jung, viele mit Baggys und weiten Oversize-Jacken, einige mit kurzgeschorenen Haaren. Ich trug meine Haare lang, zum Zopf, hatte meine Filas an und stand recht weit hinten in der Schlange. Wir tranken uns ein Bier und warteten. Nach einer guten halben Stunde des Wartens wurde die Schlange aufgelöst und wir gingen gefrustet ein Weizenbier für 2,50 Mark im Textilhaus trinken.
Warum es diesen Andrang gab und warum die Meisten gefrustet waren?
Nun, House of Pain spielte in der BeatBox. Das sollte eigentlich für Furore und nicht für Frust sorgen. Die Beatbox war damals wohl der angesagteste Laden in ganz Deutschland, wenn es um Black Music ging, eine Disco, ein Veranstaltungsort, elend klein, familiär und heute eine wahnsinnig schöne Erinnerung.
Ich habe dort viel erlebt, viel gehört, leider nicht House of Pain, denn der Club war halt sehr klein und extrem schnell überbelegt. Aber zu der Zeit waren fast alle die Rang und Namen hatten in diesem Club. Wer brandaktuelle Musik internationaler Clubs als allererster hören wollte, der musste nach Wuppertal kommen und die Songs hier bei uns im Tal, in der Beatbox hören, denn hier kam alles auf die Plattenteller und auf die kleine Stage. Von Gang Starr, Jamiroquai, Afrika Bambaataa uvm. Auch Gilles Peterson kam jeden Monat nach Wuppertal um im Club Musik von Jamiroquai, Young Disciples, Incognito zum Besten zu geben, er sorgte daher auch für Auftritte dieser Bands außerhalb Englands. Nun, der Club war legendär und genau an diesem Abend wo House of Pain dort spielte, war kein Platz mehr für mich in dem Laden - Drama pur. Aber am nächsten Tag fuhr ich halt nach Düsseldorf und kaufte Vinyl. Ein Frustkauf? Naja, sicher nicht nur. Aber wenn schon nicht live, dann wenigstens von Vinyl.
Warum ich hier diesen Schwank aus meinem Leben zum Besten gebe liegt wohl weniger an eine Midlifecrisis als an der Tatsache das ich es kaum fassen kann, dass der Song schon 25 Jahre alt ist - unglaublich. Genau aus diesem Grund hat sich DJ Muggs mit Damian Marley, Everlast und Meyhem Lauren zusammengetan um einen Remix des Klassikers "Jump Around" zu produzieren.