LEGO Game Boy wird zum echten Brick Boy Handheld | Vom Spielzeug zur Realität

Was passiert, wenn eine passionierte Hardware-Hackerin auf ein LEGO Game Boy Set trifft?

Ein faszinierendes Projekt, das die Grenzen zwischen Spielzeug und echter Technologie verschwimmen lässt, wurde gerade umgesetzt. Du kannst dich sicher noch an meinen LEGO Beitrag erinnern, wo ich das LEGO Game Boy Set (Nummer 72046) aus der skandinavischen Blockschmiede hart gefeiert habe. Nun, genau dieses Set hat sich Natalie "the Nerd" vorgenommen und ihre eigene echte Version daraus gezaubert.

Natalie ist schon länger im Retro-Game-Bereich aktiv und bastelt regelmäßig an eigenen Platinen. Doch mit diesem Projekt hat sie sich selbst übertroffen. Der LEGO Game Boy ist ja schon ein Highlight, aber dass man daraus einen echten, funktionierenden Handheld bauen kann, ist wirklich next level. Und das Beste: Sie unterstützt sogar alle, die es ihr nachmachen möchten.

Sie wird eine Anleitung und die nötigen Dateien kostenlos veröffentlichen – inklusive aller PCB-Files, damit jeder sein eigenes "Brick Boy"-Projekt verwirklichen kann. Die Tasten funktionieren wie beim Original und Natalie stellt alles Open Source zur Verfügung. Das Ganze ist ein Hobby- bzw. Sideprojekt, also hab ein wenig Geduld.

Dank ihrer Erfahrung mit Game Boy-Platinen und ihrer umfangreichen Dokumentation auf der Board Scan Wiki wusste sie genau, was technisch machbar ist. Game Boy-CPUs sind überraschend simpel aufgebaut – CPU, RAM, einige Kondensatoren und Spannungsregulierung. Das machte die Umsetzung anspruchsvoll, aber realistisch. Für das Projekt entschied sie sich für die MGB (Game Boy Pocket) CPU statt der klassischen DMG-Version.

Warum sie zur MGB-CPU griff

Die Gründe sind pragmatisch und zeigen, wie sehr Natalie auf ihre Community achtet:

• Verfügbarkeit: MGB-CPUs sind günstiger und leichter zu bekommen
• Platzersparnis: integrierter VRAM statt externer Speicher
• Zugänglichkeit: mehr Menschen können das Projekt realisieren

Damit sorgt sie dafür, dass auch Hobbybastler mit kleinerem Budget ihr Projekt umsetzen können. Das ist echter Community-Spirit.

Von der Planung zur Realität

Mit nur Pressebildern als Grundlage entwickelte Natalie das komplette PCB-Design. Durch geschickte Skalierung der Bilder konnte sie die exakten Maße für das Display und die Gehäuseintegration bestimmen – und setzte alles in beeindruckender Präzision um.

Das eigens entwickelte Board integriert

• Bewährte Stromversorgung aus ihren „Safer Charger“-Platinen
• Soft-Latching Power Button
• Anschlüsse für Button-Matrix und Audio
• Modernen USB-C Anschluss

Die LEGO-Buttons sind dabei nicht nur optisch perfekt integriert, sondern auch voll funktional. Durch custom 3D-gedruckte „Toy Brick“-Komponenten bleibt der Look authentisch, während echte Game Boy-Hardware darunter arbeitet.

Natalie arbeitet bereits an der nächsten Iteration ihres Boards und plant – wie erwähnt – die Veröffentlichung aller Dateien, inklusive der PCB-Files für die direkte Platinenbestellung. Wer das Projekt nachbauen möchte, kann über ihren Discord den Fortschritt verfolgen oder sich mit anderen Makern austauschen. Ich habe mich da direkt mal angemeldet ... und by the way, sie hat auch einen kleinen eigenen Shop.

Das Projekt zeigt wirklich eindrucksvoll, wie Kreativität, Ingenieurskunst und Retro-Gaming zusammenkommen. LEGO trifft Technik, Spaß trifft Präzision und die Maker-Community wächst um ein weiteres legendäres Projekt. 

Ich feier das ja total.

Alternativ kann man sich einen BrickBoy auch über das kleine Schweizer Start-up über Kickstarter ordern.