Al Sunny | Summer End – Der soulige Spätsommer-Sound für Vinyl-Fans
Kaum neigt sich der Sommer dem Ende entgegen, kommt Al Sunny mit einem Sound, der sich wie ein Sonnenuntergang im Spätsommer anfühlt. Okay, okay, ja, wir haben jetzt Herbst. Aber das spielt dabei keine direkte Rolle. Sein drittes Studioalbum „Summer End“ ist nämlich genau das richtige für alle, die Soul, Pop und organische Grooves lieben, also ein sanftes, ehrliches Stück Musik, das noch nach Wärme klingt, wenn draußen längst die ersten Blätter fallen und ihre Farbe verändern.
Der französische Singer-Songwriter aus Nîmes hat sich längst einen festen Platz in der modernen Soul-Szene erspielt und mir war er, vorab um ehrlich zu sein, unbekannt. Als ich dann den ersten Track vorgestellt bekam, war er mir auch eine Nummer zu seicht und ich habe es erstmal zur Seite gelegt. Aber, man darf ja den Tag nicht vor dem Abend loben und so habe ich mir dann das komplette Album angehört. Was soll ich schreiben, es hat einen wundervollen Westcoast Vibe, Yacht Soul schwingt mit und es ist wirklich ein Sahnestück. Und wie ich anmerkte, bin ich wirklich spät dran ihn zu entdecken, denn schon mit seinem Debüt „Time To Decide“ (2017) überraschte er mit einem wunderbar analogen Sound, frei von überproduziertem Schnickschnack.
2025 steht nun „Summer End“ im Rampenlicht.
Acht neue Songs, aufgenommen in, sage und schreibe, einer Woche im Wohnzimmer von Florian Pellissier, intimer geht’s kaum. An den Reglern saß Loïs Eichelbrenner, gemischt von Jordan Kouby und gemastert von Mickael Rangeard im Pariser Question de Son Studio.
Das Ergebnis ist ein glasklarer, warmer Sound, der gleichzeitig entspannt und introspektiv wirkt. Musikalisch trifft Retro auf Jetztzeit. Soul und Pop sind die Basis, aber da schwingen frische Einflüsse mit von Sault, Khruangbin, Daniel Caesar, Anderson .Paak bis Tom Misch (wo wir u.a. bei den guten Gitarren-Tracks z.B. bei Benny Sings wären).
Es klingt daher so, als würdest du nachts durch eine ruhige Stadt fahren, das Fenster leicht geöffnet, Gedanken treiben lassen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Jeder Track wirkt daher wie ein kurzer Film, getragen von einer angenehmen Melancholie - das Ende des Sommers halt. Wobei „Summer End“ kein Abschied ist, sondern ein Weitergehen. Also ein Album, das den Sommer ausklingen lässt, ohne Wehmut zuzulassen.
Es hat diese rare Leichtigkeit, die Al Sunny immer wieder schafft:
Musik, die einfach echt ist. Und ihr wisst, wie sehr ich darauf stehe.
Schön, dass ich auch über meinen Schatten gesprungen bin und mir das komplette Album gegeben habe. Denn mit dem Track "Goodbye", hörte es sich für mich zuerst so an wie eine Mischung aus George Michael und Benny Sings, was zwar einzeln genommen sehr gut ist, aber mir nicht die Bandbreite des Albums verraten hat. So revidierte ich also wirklich sehr schnell meine Meinung - ein wirklich großartiges Album. Tacks wie Feeling's Gone Away hat Anleihen von Police in der Bassline und einen Yacht-Soul-Vibe in Perfektion. I like. Dann das Gitarren-Solo am Ende... sehr geil.. mit Gänsehaut. Also, Al Sunny hat mich doch überzeugt und daher ist es eine absolute Empfehlung für euch. Zumal die Tracks sehr überraschend arrangiert sind und auch abwechslungsreich.
Atomlabor-Empfehlung:
Gute Kopfhörer auf, Album an, den Blick über die städtische Skyline schweifen lassen. Dieses Album macht aus dem Ende des Sommers keine Traurigkeit, sondern einen Moment purer musikalischer Gelassenheit. Also unbedingt anhören. Und dabei an den 22.09. denken, an dem in diesem Jahr der Sommer sein Ende nahm.
Und warum erscheint das Album jetzt im Herbst? Genau um diese Melancholie aufzubrechen und uns mit einem sehr guten Gefühl zurückzulassen.
Willkommen im goldenen Herbst.
Das Album erscheint jetzt am 15. Oktober 2025 bei Légère Recordings von Mr. Mellow. Natürlich auch wieder auf Vinyl. Soll man sich unbedingt auf den Dreher legen. Also, zugreifen. Hier stimmt auch der Preis.

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