Nintendo x LEGO haben den Game Boy™ umgesetzt.
Er ist grau, rechteckig und für viele das Symbol einer absolut unbeschwerten Kindheit: der originale Nintendo Game Boy™. Und genau dieses ikonische Stück Technikgeschichte feiert jetzt ein verblüffend detailverliebtes Comeback, aber als 421-teiliges LEGO-Set.
Natürlich nicht als Handheld nutzbar … wobei man als findiger Frickler sicher die Hardware einbauen könnte. Ab 01. Oktober 2025 steht das Modell mit der Nummer 72046 in den Regalen und zielt auf erwachsene Fans, die mit Pixelgrafik und 8-Bit-Sound groß geworden sind. Und was soll ich schreiben, es begeistert mich schon ein wenig.
LEGO hat bei der Umsetzung des Game Boy™-Modells ein cleveres Detail eingebaut, das Technik-Nostalgikern ein Lächeln ins Gesicht zaubern dürfte: Statt simpler Aufkleber kommt eine Lentikular-Fläche zum Einsatz. Je nach Blickwinkel erscheinen so unterschiedliche Spielszenen, unter anderem der ikonische Startbildschirm oder ein Level aus Link's Awakening. Das Ganze funktioniert komplett ohne Elektronik. Sehr smart gelöst. Und sicher ein toller Hingucker im Retrogamer-Regal.
Auch das restliche Set lässt keine Zweifel aufkommen:
Hier waren wirklich echte Fans am Werk. Zwei klassische Spielmodule lassen sich in den Cartridge-Schacht auf der Rückseite einsetzen, Lautstärkeregler und Kontrastknopf wurden originalgetreu nachgebildet. Fast so, als wäre das Teil tatsächlich funktionstüchtig. Als der Game Boy™1989 das Licht der Welt erblickte, war er ein technischer Underdog. Kein Farbdisplay, kein Stereo-Sound, ich schielte da eher auf den Game Gear, aber eben das, was Nintendo am besten kann, hat zum Erfolg geführt: Spielspaß in seiner pursten Form. Mit vier AA-Batterien schaffte das Gerät locker 14 Stunden Laufzeit. Zum Vergleich: Segas farbenfroher Game Gear hielt oft keine drei Stunden durch.
Der Game Boy™ setzte auf das Prinzip „Weniger ist mehr“ und traf damit genau den Nerv der Zeit. Kombiniert mit Tetris, das in vielen Bundles enthalten war, wurde die kleine Kiste zum Welterfolg. Mehr als 118 Millionen verkaufte Einheiten sprechen eine klare Sprache. Und irgendwann hatte ich dann auch einen Game Boy™, den ich mir auf einem Flohmarkt kaufte.
Kidults als neue Kernzielgruppe
LEGO weiß längst, dass Nostalgie ein lukratives Geschäft ist. Ich weiß es auch. Denn ich feiere alte Technik und hier im Blog zeige ich ja auch gerne moderne Erweiterungen. Was LEGO anbelangt, so verkaufen sich Sets wie der Millennium Falcon oder das große NES-Modell hervorragend und zwar an Erwachsene. Oder denken wir an das Atari Modell – auch super. Die Zielgruppe 18+ ist bereit, tief in die Tasche zu greifen, wenn Design und Story stimmen. Und genau hier punktet das neue Game Boy™-Set auf ganzer Linie. Zumal LEGO-Sets zu Wertanlagen geworden sind. Ich kenne Leute, die lagern sich die Sets ungeöffnet und eingeschweißt im Keller ein. Sammlerwert nach Jahren … immens.
Ein massives Plus der Sets, es kann ohne Scham gezeigt werden. Sammler stellen sich die Modelle heute nicht mehr ins Kinderzimmer, sondern direkt ins Wohnzimmer aufs Sideboard. Gesprächsstarter statt Nerd-Altar.
Die Zusammenarbeit zwischen LEGO und Nintendo trägt seit 2020 kontinuierlich Früchte. Von dem interaktiven Super Mario Sets über das große NES bis hin zum kompakten Game Boy™. Hier entsteht eine neue Popkultur-Schnittstelle. Und sie wird wachsen: Mario Kart Sets sind für 2025 bereits in Planung, Zelda scheint ebenfalls in den Startlöchern zu stehen. Dass LEGO und Nintendo geschäftstüchtige Marken sind, stand eh außer Frage.
Das neue Set wird 59,99 Euro kosten und ist bereits vorbestellbar.



