Emerald Tablet | Vintage-Vibes treffen auf moderne Klangkunst
Mit „Emerald Tablet“ zeigen die Potatohead People aus Vancouver erneut, wie sich HipHop, Jazz Fusion und Neo-Soul lässig zu einem stimmigen Soundbild verweben. Das Album, erschienen am 11. Juli 2025, wirkt wie ein Zeitdokument zwischen analoger Wärme und moderner Produktionskunst und das inklusive markanter Vocals von Slippery Elm.
Seine Stimme gleitet relaxed über Rhodes-Akkorde, ungerade Drums und satte Basslinien. Alles wirkt wie aus einem Guss, nichts klingt überproduziert. Die zwölf Tracks des Albums sind wirklich klug arrangiert und nehmen dich mit auf eine Reise durch entspannte Grooves, dichte Atmosphären und urbane Energie. Na ja, dafür sind die Jungs aus Kanada ja auch bekannt.
Die Entwicklung der Potatohead People ist eindeutig spürbar:
Weg von sample-basierten Beats hin zu eigenem Sounddesign. Wobei ich die Sample-Beats auch immer klasse fand. Zwischen 2023 und 2024 in Vancouver und Roberts Creek aufgenommen, punktet das neue Album mit echten Instrumenten, Violine, Trompete, Saxophon. Diese Details machen tatsächlich den Unterschied und verleihen der Platte einen ganz anderen Charakter. Tracks wie „Nightbird“ und „Up Close“ stehen exemplarisch für die Bandbreite des Albums. Während „Nightbird“ mit souligen Vocals und jazzigem Unterbau überzeugt, bringt „Up Close“ nicht nur Bahamadia als Gast, sondern auch den Vibe einer nächtlichen Quiet-Storm-Session mit. Sehr subtil, aber kraftvoll.
Kollektiver Ansatz wird auf „Emerald Tablet“ zelebriert. Neben Slippery Elm bringen sich auch Künstler wie Taraneh, Kapok und Kendra Dias ein. Die Features wirken nie beliebig, sondern erweitern das Klangbild um echte Facetten. Eine Bereicherung für die Jungs, sich dafür zu entscheiden. Gut gemacht.
Für den klaren, warmen Sound sorgt Stuntman Greg beim Mastering, angenehm ausbalanciert, sowohl für konzentriertes Hören als auch für den Alltag. So habe ich es sowohl Mono als auch ordentlich mit Druck über meine T&A angehört. Auch visuell ist das Album stimmig: Das Cover stammt von William Blake Allen und greift die musikalische Tiefe feinfühlig auf. Ein cooles, unterbelichtetes Portrait.
Jetzt reinhören | Emerald Tablet im Stream
Wenn du wissen willst, wie alles begann: In meinem ersten Beitrag über die Potatohead People findest du mehr. „Emerald Tablet“ knüpft genau dort an und zeigt, wie man stilistisch wächst, ohne sich selbst zu verlieren. Respekt.
Emerald Tablet
ein Neo-Soul-HipHop-Highlight
mit analogen Vibes und echtem Tiefgang.

