Echte Hardware schlägt den Browser | Commodore C64 & C16 Retro-Gaming 2025
Wenn du dich mit dem C64 beschäftigst, sei es als alter Hase oder neugieriger Rückkehrer – wirst du schnell merken: Digital im Browser zu spielen ist längst keine Sensation mehr, aber für den Einstieg oder das schnelle Retro-Feeling zwischendurch durchaus praktisch. Fast 18000 Spieleklassiker stehen im Internet Archive bereit, ein Klick genügt und schon läuft „Ghostbusters“, „Last Ninja“ oder irgendein Homebrew-Schmankerl direkt im Browser. Gerade für Leute, die keinen C64 mehr im Keller haben, ist das eine bequeme Möglichkeit, sich wieder an die Eigenheiten des Brotkastens zu gewöhnen.
Doch das wahre Herzblut steckt für mich in echter Hardware.
Mein C64 – ein Fundstück vom Bürgersteig, kein Aldi-Kauf, aber trotzdem ein besonderes Exemplar, denn die sogenannte „Aldi“-Variante ist in Sammlerkreisen bekannt für ihr eigenes Gehäusedesign und die kurze Zeit, in der sie in den 80ern bei Aldi in Deutschland verkauft wurde. Das macht meinen Brotkasten zu einem echten Hingucker, auch wenn er nicht aus dem Discounter stammt, sondern aus dem urbanen Dschungel. Und dann ist da noch mein Commodore C16, der mit satten 64 KB RAM und SD-Modul aufgerüstet wurde – ein echtes Upgrade, das ihn zum Allrounder macht.Beim C64 setze ich auf ein ganzes Arsenal an Speichermedien:
Klassisches Diskettenlaufwerk, SD2IEC für schnellen Zugriff auf Images und den coolen PI1541, der als nahezu perfekte 1541-Emulation auch mit exotischen Kopierschutzmechanismen klarkommt. So kann ich jedes Spiel so laden, wie es die Entwickler damals vorgesehen haben und das mit echtem Hardware-Feeling. Dank WiFi Modul kann man sogar online Spiele auf den C64 ziehen und oder direkt auf Diskette schreiben, wenn man ein echtes Laufwerk oder das PI1541 sein Eigen nennt. Der C16 bekommt seine Dosis Retro über ein neues SD-Modul und natürlich die gute alte Datasette, die nach wie vor zuverlässig ihren Dienst tut. Das Geräusch beim Laden, die kleinen Eigenheiten beim Dateimanagement, das lässt sich digital einfach nicht nachstellen. Press Play on Tape, hat ein ganz besonderes Feeling.
Ich werde es nicht leid, es immer wieder zu erwähnen und zu betonen, was viele unterschätzen:
Auch 2025 erscheinen regelmäßig neue Spiele für den C64, aber auch für den C16 und Plus/4. Die Homebrew-Szene ist lebendig wie eh und je. Von modernen Remakes bis zu komplett neuen Ideen – der Nachschub an frischen Games reißt nicht ab. Gerade für den C16 und Plus/4 gibt es immer wieder Überraschungen, die zeigen, wie viel Potenzial selbst in den vermeintlich „kleinen“ Commodore-Modellen steckt.
Und natürlich ist der Browser-Emulator eine tolle Spielwiese für Einsteiger und lokal kann man auf seinem Rechner auch mit VICE emulieren. Aber das ist halt nur der halbe Spaß. Wer mal BASIC ausprobieren will, findet online zahlreiche Ressourcen, um die ersten Schritte zu machen und sich mit der C64-Logik vertraut zu machen. Doch spätestens, wenn du einmal wieder eine Diskette ins Laufwerk schiebst, das vertraute Klicken hörst und der Brotkasten nach Jahrzehnten immer noch zuverlässig startet, weißt du: Das ist kein Vergleich. Die Tastatur, das Gehäuse, das Basteln an der Hardware, das alles macht den Unterschied. Und mit modernen Erweiterungen wie SD2IEC, PI1541 oder SD-Modul für den C16 wird der Komfort von damals mit der Flexibilität von heute kombiniert. Das ist schon cool.