Ich bin 1974 geboren.
Generation X. Und jedes Mal, wenn wieder jemand mit dem Begriff „Generation Golf“ um die Ecke kommt, zucke ich nur mit den Schultern. Dieser Stempel aus den 90ern hat uns nie wirklich beschrieben – eher reduziert. Auf Konsum, auf Coolness, auf einen VW mit CD-Wechsler im Kofferraum. Bei mir war es ein D-Kadett von Opel. Dabei tragen wir ganz andere Themen mit uns rum. Schwerere.
Während sich alle Welt mit Millennials und ihrer Sinnsuche oder der Gen Z und ihrem TikTok-Universum beschäftigt, verschwinden wir komplett aus der Wahrnehmung. Keine Schlagzeilen, keine Podcasts, keine Memes. Dabei sind wir längst im absoluten Krisenmodus. Nicht theoretisch, sondern ganz real, gerade hier in Deutschland. Mit 50 hängst du irgendwo in dieser berüchtigten Lebens-U-Kurve. Und das schreibe ich ohne Midlifecrisis, denn die blieb netterweise aus. Aber, Fakt, es geht bergab … psychisch, physisch und natürlich finanziell. Ich merke das täglich. Drei Jungs zwischen 12 und 24 halten mich auf Trab, nun, einer ist schon aus dem Haus, aber mit den Gedanken bin ich oft bei ihm. Die Eltern benötigen auch langsam mehr Aufmerksamkeit (gerade was Gesundheit anbelangt), der Alltag ist damit ein Drahtseilakt und frisst einen oft auf.
Während sich alle Welt mit Millennials und ihrer Sinnsuche oder der Gen Z und ihrem TikTok-Universum beschäftigt, verschwinden wir komplett aus der Wahrnehmung. Keine Schlagzeilen, keine Podcasts, keine Memes. Dabei sind wir längst im absoluten Krisenmodus. Nicht theoretisch, sondern ganz real, gerade hier in Deutschland. Mit 50 hängst du irgendwo in dieser berüchtigten Lebens-U-Kurve. Und das schreibe ich ohne Midlifecrisis, denn die blieb netterweise aus. Aber, Fakt, es geht bergab … psychisch, physisch und natürlich finanziell. Ich merke das täglich. Drei Jungs zwischen 12 und 24 halten mich auf Trab, nun, einer ist schon aus dem Haus, aber mit den Gedanken bin ich oft bei ihm. Die Eltern benötigen auch langsam mehr Aufmerksamkeit (gerade was Gesundheit anbelangt), der Alltag ist damit ein Drahtseilakt und frisst einen oft auf.
Willkommen in der Sandwich-Position.
Wir kümmern uns. Um alle. Nur nicht um uns.
Heute redet jeder über fehlenden Wohnraum. Aber wir waren die Ersten, die es knallhart getroffen hat. Als die ersten Immobilienblasen platzten, standen wir schon auf der Straße. Während die Boomer vom Bauboom profitierten, hingen wir zwischen steigenden Mieten und platzen Träumen. Und heute? Also, ich persönlich habe wirklich noch Glück gehabt. Das Haus steht im abgetrennten Teil des elterlichen Grundstücks. Doch für viele von uns blieb eine Eigentumswohnung oder gar ein Haus ein ferner Traum, das Reihenhaus war schon ein Relikt der Elterngeneration. Junge, was haben die Boomer es gut gehabt. Ein Job von Anfang bis zur Rente, gutes Geld, Rentensicherheit, alles im Aufschwung. Nun, zumindest mit dem Schritt Hausbau und dem Background den ich/wir hatten, bin ich dankbar. Das bleibt meinen Kids vorerst verwehrt – zumindest bis zum Erbe.
Ich bin mit Disketten groß geworden, habe mit Akustikmodem das junge Internet geentert und war über zwei Jahrzehnte im TV unterwegs. Heute arbeite ich in einer Agentur, mitten im Digitalgeschäft. Wir waren die Ersten, die Work-Life-Balance ernst genommen haben. Die erkannt haben, dass Karriere nicht alles ist. Heute arrangieren wir uns. Oder geben auf. Viele von uns wollen gar nicht mehr wechseln, zu oft verbrannt, zu lange gekämpft. Ich hab es gemacht. Ich hab den Absprung aus der TV-Branche gemeistert, die immer mehr den Menschen hinter der Arbeit vergessen hat. Der Absprung war holprig, meine Entscheidung vage und mit dem Unternehmen nicht gut getroffen – doch ich hatte auf einmal eine neue Perspektive und die hat mich zumindest weiter gebracht. Mit Blick auf die Altersvorsorge wird mir jedoch ganz anders. Die Boomer kassieren, die Jungen hoffen und wir zahlen. Höhere Beiträge, sinkende Ansprüche. Dazu steigende Kranken- und Pflegekosten. Altersarmut winkt uns freundlich von der Zukunft entgegen. Privat vorsorgen? Klar. Aber wovon? Zwischen Familienkosten, Energiepreisen und der Hoffnung auf halbwegs gesunde Jahre bleibt kaum Spielraum. Wenn ich das so tippe, klingt das hart nach MIMIMI.. und das aus einer Position heraus, wo ich wirklich noch mehr Glück habe als viele andere meines Jahrgangs, meiner Generation.
Wir sind nun mal die Brückengeneration.
Heute redet jeder über fehlenden Wohnraum. Aber wir waren die Ersten, die es knallhart getroffen hat. Als die ersten Immobilienblasen platzten, standen wir schon auf der Straße. Während die Boomer vom Bauboom profitierten, hingen wir zwischen steigenden Mieten und platzen Träumen. Und heute? Also, ich persönlich habe wirklich noch Glück gehabt. Das Haus steht im abgetrennten Teil des elterlichen Grundstücks. Doch für viele von uns blieb eine Eigentumswohnung oder gar ein Haus ein ferner Traum, das Reihenhaus war schon ein Relikt der Elterngeneration. Junge, was haben die Boomer es gut gehabt. Ein Job von Anfang bis zur Rente, gutes Geld, Rentensicherheit, alles im Aufschwung. Nun, zumindest mit dem Schritt Hausbau und dem Background den ich/wir hatten, bin ich dankbar. Das bleibt meinen Kids vorerst verwehrt – zumindest bis zum Erbe.
Ich bin mit Disketten groß geworden, habe mit Akustikmodem das junge Internet geentert und war über zwei Jahrzehnte im TV unterwegs. Heute arbeite ich in einer Agentur, mitten im Digitalgeschäft. Wir waren die Ersten, die Work-Life-Balance ernst genommen haben. Die erkannt haben, dass Karriere nicht alles ist. Heute arrangieren wir uns. Oder geben auf. Viele von uns wollen gar nicht mehr wechseln, zu oft verbrannt, zu lange gekämpft. Ich hab es gemacht. Ich hab den Absprung aus der TV-Branche gemeistert, die immer mehr den Menschen hinter der Arbeit vergessen hat. Der Absprung war holprig, meine Entscheidung vage und mit dem Unternehmen nicht gut getroffen – doch ich hatte auf einmal eine neue Perspektive und die hat mich zumindest weiter gebracht. Mit Blick auf die Altersvorsorge wird mir jedoch ganz anders. Die Boomer kassieren, die Jungen hoffen und wir zahlen. Höhere Beiträge, sinkende Ansprüche. Dazu steigende Kranken- und Pflegekosten. Altersarmut winkt uns freundlich von der Zukunft entgegen. Privat vorsorgen? Klar. Aber wovon? Zwischen Familienkosten, Energiepreisen und der Hoffnung auf halbwegs gesunde Jahre bleibt kaum Spielraum. Wenn ich das so tippe, klingt das hart nach MIMIMI.. und das aus einer Position heraus, wo ich wirklich noch mehr Glück habe als viele andere meines Jahrgangs, meiner Generation.
Wir sind nun mal die Brückengeneration.
Zwischen Wählscheibentelefon und Sprachassistent.
Zwischen Modem und Glasfaser.
Wir haben das Netz nicht nur erlebt, wir haben es mitgebaut.
Heute erleben wir KI und digitale Transformation hautnah. Und ja, manchmal ist es anstrengend. Aber wir können damit umgehen. Wir sind nicht abhängig, wir sind Teil des Systems. Und ja, ich bleibe auch beim Bloggen, was auch ein Relikt unserer Generation ist.
Und jetzt? Zeit, die Stimme zu erheben.
Und jetzt? Zeit, die Stimme zu erheben.
Laut schreien „Hier sind wir – seht her!“
Nope, denn wir sind keine nostalgischen Nörgler. Wir sind Realisten. Wir sind die Generation, die oft übersehen wird, aber trotzdem weitermacht. Zwischen Verantwortung und Verzicht, zwischen Burnout und Gelassenheit. Es wird mit Sicherheit Zeit, dass man uns zuhört. Oder besser: dass wir selbst laut werden. Ohne Gejammer. Mit Haltung halt. Denn wir haben schon vieles durchgestanden und diese Zeit werden wir auch noch meistern.
Diese Aufmerksamkeit könnte ganz konkret aussehen:
Rentenpolitik, die nicht nur die Boomer bevorzugt, sondern auch unsere Lebensleistung würdigt. Arbeitgeber, die unsere Erfahrung und digitale Kompetenz schätzen, statt uns als „zu alt“ abzustempeln. Medien, die endlich erkennen, dass wir interessante Geschichten zu erzählen haben, jenseits von Midlife-Crisis-Klischees. Und eine Gesellschaft, die versteht, dass wir nicht nur die Kümmerer-Generation sind, sondern auch Menschen mit eigenen Bedürfnissen und Träumen.
Wir wollen also nicht bemitleidet werden, sondern ernst genommen. Wir wollen nicht übersehen werden, sondern als das wahrgenommen werden, was wir sind: Die Generation, die den Wandel nicht nur miterlebt, sondern aktiv mitgestaltet hat und weiter mitgestaltet.
Vielleicht ist es Zeit für einen „Generation X Day“.
Liebe Generation X, wer sind wir denn eigentlich? Wirklich die vergessene Mitte?
P.S.: Während ich das hier schreibe, läuft Young Gun Silver Fox auf dem Plattenspieler. Yacht Rock, der wieder modern ist und selbst in den Tagesthemen und der SZ in den Fokus gehoben wurde. Manche Dinge ändern sich eben nie. Ich bin mit dieser Musik schon aufgewachsen und jetzt, jetzt ist sie wieder modern.
Musste ich nur mal wieder loswerden und dabei nicht vergessen:
Marty McFly told me the Future will be Great.
P.S.: Während ich das hier schreibe, läuft Young Gun Silver Fox auf dem Plattenspieler. Yacht Rock, der wieder modern ist und selbst in den Tagesthemen und der SZ in den Fokus gehoben wurde. Manche Dinge ändern sich eben nie. Ich bin mit dieser Musik schon aufgewachsen und jetzt, jetzt ist sie wieder modern.