Yep, ich habe es hier schon ein paar Mal angemerkt, es ist das Jahr des HipHops.
50 Jahre ist das in New York entstandene Ding nun jung und wächst weiter in verschiedene Richtungen. Nicht jedem Zweig muss ich folgen, aber ich blicke zumindest zu den Auswüchsen rüber und ordne sie für mich ein. Klar, ich wurde ganz anders sozialisiert. Aufgewachen im Zeitalter des Oldschool und zu meiner Sturm- und Drangzeit in der Golden Era gut aufgehoben. Boombap ist mein Herzschlag. Und wenn ich auch in vielen verschiedenen Genres gute Musik für mich entdecke, so kehre ich doch immer zu meinen Wurzeln zurück. Es muss 1987 gewesen sein, als ich in der Schule einen Vortrag über HipHop hielt. Viele unserer Klassenkameraden guckten uns wie Autos an – Hä? Nie etwas von gehört und was sind das bitte für komische Bandnamen? Sugar Hill Gang, Run-DMC, Eric B. & Rakim, N.W.A., LL Cool J, The Fat Boys...
Und um ganz ehrlich zu sein, habe ich das damals auch noch nicht richtig verstanden, aber zusammen mit meinem Klassenkameraden einen doch recht passablen Vortrag rübergebracht. Was es aber in mir auslöste, war der Drang nach mehr Informationen über die Musik, die Kultur.
Im Pre-Internet-Zeitalter war das natürlich nicht so easy wie heute.
Die Suche nach Informationen war in dieser Zeit auf physische Ressourcen angewiesen, wie beispielsweise Bücher, Enzyklopädien und Zeitungen. Bibliotheken waren wichtige Quellen für Wissen, und die Recherche erforderte das Durchsuchen von Büchern und das manuelle Kopieren von Informationen. Für mich war das Finden im guten alten Radio ein Schlüssel zum Erfolg.
Immer mehr wurde nämlich das Genre aus Amerika ins Deutsch Radio gepumpt und ich partizipierte davon. Und Jugendzeitschriften sorgten natürlich auch für Input. Im Radio machten sich interessante Stilblüten aus Deutschland breit und so spielten deutsche Bands, Künstler, aus heutiger Sicht merkwürdige Variationen von Rap – eher Pop-Hop. Zumindest waren es die ersten Gehversuche zwischen Parodien und wir wollen den „American Way of Life“ anzitieren.
Wer die Geschichte in Deutschland sehen möchte, der kann hier im Atomlabor bis April 2024 noch die Serie „Wie HipHop nach Deutschland kam“ vom ARD anschauen. Dort kommen alle wichtigen Akteure zu Wort, welche die Szene prägten. Das solltest du dir wirklich angucken, um mitreden zu können.
Vinyltipp:
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Diese Doppel-LP zeichnet den Weg der Rap-Musik von legendären Acts bis hin zu Newcomern nach und bietet eine umfassende Geschichtsstunde und einen faszinierenden Überblick.
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Lirumlarum. HipHop ist nun 50 und wir können sowohl nach vorne, als auch zurückschauen und uns der guten alten Zeit erfreuen. Bei den Wax Poetics hat sich Chris Read der Thematik angenommen und daraus, wie es sein Ding ist, eine tolle Mixtape-Serie umgesetzt.
Diese werde ich hier indessen veröffentlichen und dir eine schöne Sommerzeit mit viel Reminiszenz wünschen.