Mit „Manic Pixie Dream Boy, Vol. 2“ erschien am 02.09.22 der zweite Akt von CONNYs Debut-Album-Trilogie.
Das ambitionierte Projekt des Kölner Rappers beleuchtet Geschlechterrollen & Männlichkeit, wie es nur wenige Kunstprojekte und sicher kein anderes Rap-Projekt aktuell tun: die Songs des zweiten Teils untersuchen vor allem die Aspekte dessen, was wir heute als „toxische Männlichkeit“ bezeichnen und blicken auf Gewalt (gegen andere und sich selbst), sexuelle Übergriffe, Fremdenhass und Depressionen.
Zwischen deutlicher Gesellschaftskritik („Melancholé“, „Rote Linien“) finden sich auch ganz persönliche Geschichten („Klingelschild“, „Kannst du woanders traurig sein?“), auf denen CONNY versucht, seine eigene Auseinandersetzung mit den problematischen Aspekten moderner Männlichkeit sichtbar zu machen.
Das Besondere bleibt dabei weiterhin seine Art und Weise, diese
Geschichten zu erzählen: extrem bildgewaltig in allen Musikvideos und
unübertroffen detailverliebt in seinen Texten, entwirft CONNY seinen
Erzähler, den Manic Pixie Dream Boy, immer als Figur, die selbst noch
viel zu lernen hat und gerade erst im Begriff ist, gesellschaftliche
Strukturen und Prozesse zu verstehen; mit einem wichtigen Credo: Er will Teil der Lösung werden, anstatt Teil des Problems zu bleiben.
Teil 1 gefiel mir schon außerordentlich gut und auch alte Songs, seiner ersten EP, wie "Balkon" feiere ich noch sehr. Und machen wir uns nichts vor, mit seinen Texten regt er doch latent zum Nachdenken an und hat durchaus in vielen Ansätzen recht.
Ich werde heute nicht ins Detail gehen, möchte aber nochmal auf den Künstler und seine angedachte Trilogie hinweisen, indem ich Teil II hier als "Free Album Stream" veröffentliche.
Wohl bekomm’s!