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Unverhofft kommt oft, aber diesmal als gute Nachricht von Lenovo.
So trudelte eine Anfrage von Lenovo ins Atomlabor herein, ob ich mir nicht mal das neue Lenovo IdeaPad Duet Chromebook anschauen mag. Natürlich, denn es ist ein spannendes Produkt mit einem Wahnsinns-Preis-Leistungs-Verhältnis und da habe ich direkt an dich als meinen Leser gedacht - denn ich weiß, wir beide stehen auf solche Gadgets.
Chrome OS - ein schnelles und extrem sichere Betriebssystem
Über Chromebooks und dessen Nutzen habe ich ja in der Vergangenheit öfter schon geschrieben und auch meinem mittleren Sohn direkt eins in Zeiten von Corona gekauft. Oft günstiger als "normale" Laptops, dennoch perfekt für Office, Schule, Studium und als potente Surfstation geeignet. Da Google langsam aber sicher die Welten von Chrome, Android und Linux verbindet, kann man nativ Android Apps auf einem aktuellen Chromebook laufen lassen und Linux Programme (noch als Beta von Google behandelt, aber in meinen Anwendungen stabil) ausführen.
Selbst Windows Programme kann man über ein paar Umwege und Kniffe auf einem Chromebook zum Laufen bringen (Stichwort: Parallels Desktop nativ in Chrome OS / Crossover und Wine).
Man kann also schon von einer Eierlegenden-Woll-Milch-Sau schreiben. Das Sicherheitskonzept von Chromebook sucht auch seines Gleichen und so ist man um einiges sicherer Unterwegs als mit Windows-Rechnern und auch dem Mac (das schreibe ich als Apple User).
Liefen anfänglich noch alle möglichen Apps unter Chrome OS in Googles Chrome Browser, so kann man nun nicht nur seine Daten in der Cloud, sondern auch auf dem Chromebook speichern, abrufen, bearbeiten - offline ist also möglich und auch zeitgemäß umgesetzt. Es muss also nicht mehr nur auf Webanwendungen zurückgegriffen werden, da Google extra zur Offline-Anwendung die Apps und Webapps angepasst hat. Ob Google Mail oder Docs, es funktioniert ohne aktive Internetverbindung, gleicht sich aber umgehend online ab, sobald eine Verbindung besteht. Dank der Android Apps, kann man auf zahlreiche weitere Apps und Spiele zurückgreifen. Da Google den Chromebooks einen ordentlichen Dateimanager spendiert hat, kann man auch alle seine wichtigen Daten jederzeit mitnehmen und ist nicht auf Internet angewiesen. Ähnlich wie bei Apple kann man aber auch direkt sein Smartphone mit dem Chromebooks verbinden und einfach eine Datenverbindung herstellen. So ist ein Chromebook immer ein praktischer Begleiter.
Der große Vorteil eines Chromebook ist also ein potenter, nativer und vollausgestatteter Internetbrowser, ohne Einschränkungen.
So wie wir ihn vom Desktop her kennen. Ich persönlich surfe hauptsächlich mit Chrome und mag Safari nicht besonders - Firefox kommt aber auch bei mir zum Einsatz und ist auch auf dem Chromebook möglich. So kann nahezu jeder nach seinen Vorlieben surfen.
Lenovo Chromebook Duet
Ein 2-in-1-Detachable mit optimierter Benutzeroberfläche für Touchscreens und einem 10,1-Zoll-Bildschirm | Sowohl für die Arbeit als auch zur Unterhaltung unterwegs.
Genug über die Vorteile von Chrome OS und Chromebooks, meine Ode an selbige habe ich ja schon in diesem Beitrag zum Besten gegeben - lass uns nun das Lenovo IdeaPad Duet anschauen und hör dir an was mich daran begeistert und wo ich noch Verbesserungspotential sehen.
Fangen wir also an. Die Besonderheit des Lenovo Chromebook Duet ist, dass es ein 2-in-1-Detachable und schon für einen UVP von 329€ käuflich zu erwerben ist.
2-in-1 bedeutet, der 10,1 Bildschirm kann von der vollwertigen Tastatur abgenommen werden und als Chromepad benutzt werden - dank gutem und hellem Touchscreen hat man so schnell eine Surfstation zum Beispiel für die Couch parat. Die mitgelieferte Tastatur ist zeitgleich ein Displayschutz und hält per Magnet und Pogo-Pins am Display.
Da ich auch im Besitz eines iPad Pro bin, kannte ich diese Variante schon und kann hier einen validen Vergleich herstellen. Zum iPad sei allerdings gesagt, dass es nahezu 5fach so teuer war und wenn auch für mich sehr brauchbar, leider kein Laptop-Ersatz für unterwegs.
Genau da setzt nun das günstige Lenovo IdeaPad Duet an, es ist ein mobiler vollwertiger Laptop. Wer an Netbooks denkt, der denkt in die richtige Richtung - aber hier ist man freier, sicherer und schneller unterwegs - in weniger als 8 Sekunden ist das Chromebook startklar und das aus ausgeschaltetem Zustand. Einfach aufklappen und es bootet - hat man sein Smartphone verbunden, so kann dies als Smartlock-Schlüssel dienen und man muss sich noch nichtmals mit seinem Passwort oder Pin anmelden. Easy ist die Intention von Chrome OS.
Aber lass mich kurz zurückspringen. Ich habe also das Paket erhalten - ein kleiner schicker Karton, das Duet war schnell ausgepackt, vorgeladen und ich klappte es auf.
Optisch schon ein Leckerbissen, da das Aluminiumgehäuse aus zwei Farben besteht - Eisblau/Eisengrau. Die Rückkamera steht hervor.
Ich machte mir also erstmal Sorgen ob das ein Nachteil sein könnte und entdeckte das Schutzcover für die Rückseite - ein durch Magnetkraft gehaltenes Rückcover welches mit einer speziellen grauen Textiloberfläche veredelt wurde.
Genauer hingeschaut, das Cover kann unten aufgeklappt werden, um daraus einen Ständer zu generieren - so kann man das Duet in nahezu jeder Position ausrichten. Das kann selbst mein iPad mit dem original Apple-Cover nicht so gut. Zugegeben, ich habe noch das "alte" iPad Pro und vergleiche hier gerade Äpfel mit Birnen ^^.
Ich schnappte mir die Tastatur. Anständige Tasten mit einem guten Druckpunkt und einem Touchpad. Das Touchpad dient natürlich als Ersatz für eine Mouse und hat eine echt sehr gute Haptik. Mit einem "Plöpp" sitzt die Tastatur am Display - für den Halt sorgt Magnetkraft, die wesentlich stärker ist als bei Apple und durch zwei kleine Pins in perfekter Position gehalten wird. Sogenannte Pogo-Pins (5) sorgen für die Datenkommunikation zwischen Display(Computer) und Tastatur - somit muss die Tastatur nicht extra mit Strom versorgt werden bzw. hat natürlich kein Akku verbaut und ist daher verhältnismäßig leicht.
Wer schon mal ein Chromebook eingerichtet hatte, der wird nach Eingabe seines Wlan-Passworts und seines Google Kontos, umgehend auf den letzten Stand gebracht - mein Hintergrundbild vom letzten Einrichten ist direkt vorhanden und Apps schon in der Vorauswahl. Keine 5 Minuten später - eher noch schneller, kann ich mit dem Gerät aktiv arbeiten. Das ist crazy und genial.
Wo ich gerade von Akkus schrieb... das Lenovo IdeaPad Duet hat einen 27 Wh Akku verbaut, der laut Lenovo (je nach Nutzungsverhalten) bis zu 10 Stunden halten soll.
Bisher kann ich die gute Akku-Leistung bestätigen - wobei ich noch keinen Film auf dem Chromebook schaute. Als einziger Anschluss ist eine USB-C (Type 2) an der rechten unteren Seite verbaut - darüber wird das Chromebook aufgeladen und kann extern mit Daten versorgt werden. Da also kein Aux-In/out verbaut wurde, nutzt man den beigelegten Adapter am USB-C um zum Beispiel seinen Kopfhörer per Klinke anzuschließen. Wobei natürlich Bluetooth auch verbaut ist, wenn auch nur in dem langsameren Standard 4.2.
Ja, irgendwie muss Lenovo ja auch auf diesen sehr guten Preis kommen und da wird halt an Dingen gespart, welche nicht unbedingt so stark ins Gewicht fallen. Auch das Wlan ist mit 2 x 2 802.11 a/b/g/n/ac WiFi nicht auf dem aktuellsten Stand, aber ist bei uns im Haus auf einem erfreulich schnellem Fuß unterwegs (297 Mbps - mit Google WiFi gemessen). Von Verbindungsabbrüchen kann ich nicht berichten. Ein Chip der oberen Mittelklasse treibt das Chromebook an, ein MediaTek Helio P60T Octa-Core. Es gibt Menschen die meinen, damit wäre das Duet zu langsam, ich empfinde es als absolut ausreichend - selbst Linux-Anwendungen wie Gimp starten schneller als auf meinem MacBook Air.
Terminal auf und folgende Befehle eintippen, schon ist Gimp installiert:
sudo add-apt-repository ppa:otto-kesselgulasch/gimp
sudo apt update
sudo apt install gimp
sudo apt-get install gimp-gmic
Generell finde ich die Idee auf ein Linuxsubsystem zurückgreifen zu können echt genial - so kann man aus dem Chromebook noch wesentlich mehr herausholen. Ein paar Zeilen Code im Terminal eröffnen ganze Welten. Wer sich hier nicht auskennt, dem wird Seitens Google schon ein wenig unter die Arme gegriffen und der Rest ist Fleißarbeit.
Wenn ich das richtig interpretiere, hat der Prozessor 2 GHz Taktrate und wird mit einem Arbeitsspeicher von 4GB LPDDR4X unterstützt. In meiner Version sind 128GB interner Speicherplatz vorhanden um Apps und Daten einlagern zu können. Als Grafikkarte ist die ARM G72 MP3 800 GHz an Board - das reicht für einfache Spiele aus, das Duet ist halt kein Gaming-Computer und will es auch nicht sein. Eher ein Allrounder und dennoch kann man brauchbar mit dem Duet spielen. Mein subjektiver Eindruck vermittelt mir ausreichend Geschwindigkeit bei allem, was ich mit diesem Chromebook umsetze.
Call of Duty Mobile kann ich mit hoher Auflösung spielen und bin sogar unter den besten 3 dabei. Also gut - das reicht mir als Gaming auf einem Chromebook und wer mehr möchte, muss halt auch mehr zahlen.
Kameras verbaut.
Wenn man bei einem Laptop von Kameras, also der Mehrzahl schreibt, dann ist das ungewöhnlich - da das Duet aber auch ein Tablet ist, ist das normal. Eine Rückkamera finde ich zwar an einem Tablet eh überflüssig, aber das ist nur mein persönliches empfinden - schließlich hat Gott und die Welt ja immer ein Smartphone dabei. Eine Frontkamera ist aber schon wegen Videokonferenzen ein Muss.
Mit 2MP ist hier die Frontkamera sicher nicht die Hochauflösendste, aber das Videobild ist echt überraschend brauchbar. Die 8MP f/2.0 auf der Rückseite (Hauptkamera) ist mit einem Autofokus ausgestattet und mach Fotos die noch okay sind. Der Autofokus könnte hier sicher ein wenig besser sein - aber hey... nochmal... es ist ein Tablet. Um Dokumente zu Scannen reicht es also absolut aus.
Sensoren an Board.
Da das Duet ja auch ein Tablet ist, machen ein paar Sensoren Sinn - so ist ein laut CPU X, sowohl ein Beschleunigungssensor, Lichtsensor (über die Selfie-Kamera), ein Rotationssensor,Gyroskop-, Gravitysensor und ein Game Rotation Vector Sensor verbaut. Einen Magnetometer oder GPS sucht man leider vergebens. Auch LTE ist nicht verbaut. Doch wer das bei diesem Preis erwartet, dem ist eh nicht zu helfen. Zumal ein Android Smartphone seine Daten durch ein paar Klicks mit dem Chromebook teilen kann.
Erweiterbar.Dank USB-C (Gen.2) kann man natürlich einen Adapter mit HDMi, USB und Kartenleser an das Chromebook anschließen, um es zu erweitern. Ich habe mich für einen USB/HDMI + USB-C Adapter entschieden, um das Duet weiterhin auch während des Betriebs an anderen Displays oder der Nutzung von USB, laden zu können. Solche Adapter bekommt man aktuell schon sehr preisgünstig und da man sie eher selten benötigt, reicht 1 verbauter USB-C Port am Lenovo voll und ganz aus. Der Rest wird eh über Google Drive gemanagt.
Was ein wenig schade ist, dass man beim Beamen von Filmen eingeschränkt wird - so kann ich zwar alle Streaming-Dienste als Android App auf dem Duet installieren und anschauen und sogar Picture-in-Picture nutzen, aber sobald ich das Lenovo per USB-C an den Beamer anschließe, wird der Film nicht auf den Beamer übertragen. Man hört den Ton, sieht die Bedienelemente, aber nicht den Film. Präsentationen und alles Andere werden gezeigt, aber kein Filmmaterial. Hier hilft dann nur ein ChromeCast Dongle am Beamer und keine direkte Verbindung über ein HDMI-Kabel oder man weicht auf den Browser aus. Netflix im Chrome-Browser ist ja kein Problem mehr und dann kann man den Film auch über den Beamer schauen. Das scheint aber ein Netflix-Problem zu sein und liegt weniger am Chromebook. Die Auflösung am Beamer wird allerdings auf 1080p mit 30Hz limitiert.
Das Lenovo Display kann übrigens nativ auf 1920 x 1200 auflösen und ist als Standard auf 1080 x 675 eingestellt. Wer ein günstiges Gerät zum Zeichnen sucht, der muss jetzt nur noch an den Lenovo USI Pen kommen (aktuell nur über den US-Shop erhältlich). Aber generell sollten alle USI Pens funktionieren.
Assistent an Board.
Wo ich gerade von nativen Dingen schrieb. Wo Chromebook drauf steht, ist auch Google drin und in diesem Fall auch der Google Assistent. Der Sprachassistent, der überaus nützlich sein kann, kann recht einfach auf dem Duet eingerichtet werden. Dazu muss in der Einstellung nur als zusätzliche Sprache Deutsch /Deutschland und Deutsch ausgewählt werden - zu finden unter dem Menü-Punkt "Erweitert" und "Sprache und Eingabe". Nach dem Neustart des Duet ist nun unter den Einstellungen > Personalisierung > Suche und Assistent der Google Assistent aktiviert. Hier kann man noch entscheiden ob man ihn immer auf Zuruf aktiv haben mag oder nur, wenn das Duet am Strom hängt. Sagt man nun "Hey Google" so öffnet sich die Suchleiste am Chromebook mit dem Assistenten und hört auf deine Befehle. So kann man über das Lenovo Chromebook Duet den ganzen smarten Haushalt steuern.
Musik geht klar.Stereo dank 2 Lautsprecher mit Dolby Audio™ an der Oberkante des Duet. Daneben mit Abstand 2 Mikrofone. Jetzt kann man bei der Größe keine Wunder erwarten, aber es ist hörbar. Sehr Höhenlastig und der Bass ist auch ein wenig dünn, aber bei voller Lautstärke verzerrt nichts und für Filme geht das absolut klar was aus den kleinen "Boxen" kommt - sitzt man doch eh max. 50cm von dem Gerät entfernt.
Fazit:
Wahrhaftig hat Lenovo damit einer neuen Geräteklasse Leben eingehaucht. Ein absoluter Preis Leistungs König. Das kleine Gerät ist ein absoluter Allrounder. Ob als Tablet pur oder mit Cover als Aufsteller, mit Tastatur als Laptop, wird aus dem Lenovo Chromebook Duet ein vollwertiges Office-Arbeitstier. In einigen Beiträgen zum Gerät habe ich davon gelesen, dass der Mediathek-Prozessor schon lahm wäre und das Duet nicht zu den schnellsten Chromebooks gehöre - ja, richtig, es ist sicher kein Rennpferd welches im Galopp den ersten Platz holt, aber es ist mehr als solide und dem Preis angemessen.
Statt mich beim mobilen schreiben von Blogbeiträgen mit dem iPad zu quälen, arbeite ich wesentlich lieber mit dem Duet. Die Akkulaufleistung ist ebenbürtig und schnell zusammengeklappt ist es perfekt im Rucksack oder der Tasche zu verstauen. Es wiegt mit dem kompletten Zubehör (Back-Cover und Tastatur) gerade mal 920g. Als Tablet bringt es 420g in die Hand. Meine Android Apps, Web-Apps und Linux-Anwendungen habe ich, so wie auch alle meine Dokumente aus Google Drive, dabei. Internetseiten schicke ich mir vom Smartphone aufs Chromebook oder umgekehrt - alles ist echt easy und das bei diesem Preis. Man kann schnell arbeiten, weil das Duet aus dem ausgeschlateten Zustand innerhalb 8 Sekunden am Start ist. Auch klassische Office-Programme sind kein Problem. So kann man Microsoft® Word nutzen und auch Microsoft® Excel® und PowerPoint® werden unterstützt - auch wenn ich persönlich gut mit Google Docs und Tabellen klar komme - ist ja alles kompatibel und kann auch Texte ohne Zusatzkosten oder Plugins in PDF exportieren. Hätte ich meinem mitleren Sohn nicht erst neulich ein Chromebook gekauft, währe dieses sicher der Hit und nicht nur für Homeschooling, sondern auch als Entertainment-Tablet.
Für mich ist es nun zu einer gelungenen Alternative für Unterwegs geworden. Es ist klein, verhältnismäßig leicht, hat ein schönes helles Display (400 cd/m², was schon überduchschnittlich ist) und eine tolle Taststatur mit Touchpad. Mit effektiv über 100GB nutzbaren Speicher und der zusätzlichen Cloud, habe ich damit eigentlich alles dabei. Sicher wird dieses Gerät polarisieren - aber ich sehe definitiv einen Markt dafür und gerade in Anbetracht der ganzen Schüler und Studenten, welche hin und wieder Zuhause arbeiten müssen. Statt also viel Geld für größere Geräte auszugeben, schaut euch mal dies hier an - mich begeistert es gerade.
Ab 329,- € UVP bekommt man das Chromebook Duet schon, ich persönlich würde aber zu der größeren Variante mit 128GB internem Speicher, statt 64GB raten - kostet gerade mal 20€ mehr und verspricht mehr Spaß.
Hier geht es zur Lenovo Duet Webseite