Oha, ein weiterer Saugroboter hier im Blog? Du fragst dich, wie das kommt?
Nun, ganz einfach, ich habe dir bisher den Testsieger von Vorwerk vorgstellt, ein Wettkampf zwischen iRobot und DeeBot initiiert und nun kommt ein neuer Roboter ins Rennen, der die Schlacht um Preis-/Leistung antritt, weil der Hersteller gerne meine Meinung zum Produkt lesen mag. Interessanterweise, positioniert sich der Amarey A900 im preislichen Mittelfeld und verspricht Oberklassenleistung, da wurde ich hellhörig und nun fährt er seine Runden im Atomlabor um das mal genauer in Augenschein zu nehmen. Muss man für gute Leistung gar nicht so viel Geld auf den Tresen legen? Ein Closer Look wird es uns verraten und die Unterschiede herauskehren.Amarey was founded with the mission to help improve human’s quality of life through the world’s leading technology.
Der Amarey A900 kommt mit eine 140° Navigationssensor und benutzt SLAM. Visuelles SLAM. Ich sehe gerade ein großes Fragezeichen in deinem Gesicht und daher werde ich den Begriff direkt aufklären - SLAM steht für Simultaneous Localization and Mapping, also zeitgleiche Lokalisierung und Kartierung. Mit Hilfe visueller Sensoren (also des Kamerasensors oben auf dem Roboter) baut der Amarey Saugroboter eine Karte deiner Wohnung auf und fährt diese gekonnt und strategisch ab. Kein wildes Random-Fahren, sondern gezieltes Abarbeiten der verstaubten Wohnflächen. Der Amarey A900 plant dabei den optimalen Reinigungsweg effektiv. Da auch der VR200 und VR300 mit SLAM funktioniert (hier allerdings mit Laser), ist das für mich ein Garant für eine perfekte Reinigungsplanung.
Das Auge saugt mit.
Was für ein alberner Spruch, aber das Design eines Saugroboters ist halt auch wichtig, schließlich steht er irgendwo in deiner Wohnung, deinem Haus, rum. Aber es ist auch doppeldeutig gemeint, denn es ist ja ein Kamerasensor verbaut. Der Sensor zielt übrigens auf deine Zimmerdecke und legt so eine virtuelle Karte an, im Hinterkopf das die Zimmerdecke den Grundriss deines Bodens spiegelt. Die Kamera erfasst übrigens keine Gesichter oder macht irgendwelche Aufzeichnungen außer dem Mapping.Der Amarey A900 verspricht dabei Premium Leistung mit 360°-Kollisionsschutz. Das bedeutet, mit seinem 360°-Sensorschutz kann dieser intelligente Roboter das Herunterfallen von Treppen vermeiden und seine Bewegung kontrollieren, um sich von Hindernissen fernzuhalten. Das erwarte ich auch von einem Saugroboter dieser Klasse.
Dem Amarey A900 stehen dabei drei verschiedenen Reinigungsmodi zur verfügen, ein Dreifach-Filtersystem, um sicherzustellen, dass kein Schmutz bleibt und er fährt mit einem recht niedrigen Geräuschpegel (60 dB) auf.
Beim Reinigungsvorgang ist der A900 ist in der Lage, die Saugleistung automatisch den Bodengegebenheiten anzupassen. Er erkennt Teppiche und Parkett- Laminatböden und sorgt für eine effektive Reinigung.
In meinem Testzeitraum hat der Saugroboter die verschiedenen Flächen ordentlich gereinigt und kann durch seine beiden Rotor-Bürsten (siehe Foto) überzeugen. Die Walzenbürste besteht, wie bei ähnlichen Robotern dieser Klasse, aus einer leicht herausnehmbaren Bürstenrolle mit Silikonlippen. Die Seitenbürsten arbeiten der Rolle zu, damit jede Staubmaus auch ihren Weg in den üppigen Auffangbehälter ( 0,5 L) findet.
Direkt positiv erwähnen möchte ich die Seitenbürsten, denn diese besitzen 3 lange Bürsten um den Staub zur Walz zu leiten und eine Mini-Bürste um den Drehbereich zu reinigen - diese Minibürste sorgt dafür, dass sich kaum Haare an der Achse verfangen und das ist schon fast ein Alleinstellungsmerkmal bei dem Amarey gegenüber den Mitbewerbern.
Was mir im direkten Vergleich mit dem VR300 auffällt, ist die sanftere Art wie er mit Möbeln umgeht. So erkennen die Sensoren Hindernisse sehr gut und ein Heranfahren und Berühren von Gegenständen findet sehr vorsichtig statt. Lediglich bei stark reflektierenden Gegenständen kommt es zu stärkeren, aber nicht zu heftigen, Kollisionen. Sobald ein Hindernis entdeckt wird, dreht der Roboter ab und setzt seine Reinigung in der Gegenrichtung fort.
Teppichkanten und Schwellen von 1,5cm können vom A900 ohne Probleme überwunden werden. Der Fallschutz an der Treppe ist natürlich gegeben, die Bodensensoren erkennen Abgründe und er fällt nicht herunter.
An die absolute Spitzensaugleistung von 2000 pa kommt der A900 nicht heran, aber mit seinen 1400 pa sorgt er für eine überaus respektable Saugleistung für jeden Haushalt. Von mir mit Absicht verunreinigte Stellen wurden gründlich und zu meiner Zufriedenheit gereinigt. Ich bin da auch nicht der Pingel vor dem Herrn, da wir einen Haushalt mit Kindern und Hund haben. Hundehaare schafft der Amarey auf jeden Fall ordentlich aus dem Weg und Sand so oder so. Das ist mir wichtig.
Die Verarbeitung und Optik:
Der A900 ist ein flaches Designstück im Saugroboter-Sektor. Gerade mal 7,59cm hoch!!! kommt der 32,51 x 32,51 runde Roboter fast überall hin. Er passt unter unser Bett, Couch, Hängetoilette (ohne selbst hängen zu bleiben) durch. Auf der Oberseite befindet sich ein per LED beleuchteter Einschalter und ein Kamerasensor. Der Sensor hilft dem Roboter bei der Navigation und kann erkennen ob er sich unter einem Tisch, einer Couch oder vor einem Schrank befindet. Seine Navigation wird intelligent angepaßt.Mit seiner spiegelschwarzen Optik sieht er dabei sehr hochwertig aus, wobei dieses Oberfläche dazu neigt Staub und Fingerabdrücke anzuziehen bzw. zu zeigen. Alles wirkt hochwertig verarbeitet, die Schrauben sitzen ordentlich fest, der Kunststoff wirkt nicht billig, was ich bei dem Preis auch erwarte.
Das ganze Gerät gefällt mir rein optisch wirklich sehr gut. Zusätzlich zur direkten Geräteausstattung bekommt man übrigens noch ein Zusatzfilter und zwei Ersatzbürsten mitgeliefert. So kann der Filter ausgewaschen werden und der Ersatzfilter in der Trockenzeit eingebaut werden - vorbildlich.
Technik und Smarthome:
Smarthome, mein Steckenpferd. Natürlich muss eine Saugroboter auf diesem Gebiet etwas liefern um mir rundum zu gefallen. Denn wann möchte man, dass der Roboter seine Arbeit verrichtet? Ganz klar, wenn man nicht im Haus ist. Aber auch wenn man im Haus ist und der Meinung ist, dass es aktuell ein wenig staubig ist - sei es Pollenflug oder die Kids, welche wieder mal mit sandigen Schuhen ins Haus gekommen sind. Da möchte ich dann den Roboter auf Zuruf starten können.
Dank Wlan im Amarey A900 kann man ihn über seine auf dem Smartphone oder Tablet befindliche App steuern. Da die Amarey App (welche man im Google Playstore und AppleStore findet) auf Tuyas Smart Life Plattform aufsetzt und ich diese schon für andere Geräte nutze, habe ich den A900 direkt dort eingebunden.
Das Einrichten der App ist dabei überaus schnell und einfach zu bewerkstelligen. Man drückt nach dem Einschalten des A900 etwas länger auf den mittleren Knopf und das WiFi Symbol auf dem Roboter fängt an schnell zu blinken. Man wählt in der Smart Life bzw. Amarey App den Staubsaugerroboter aus, gibt seine WLAN Kennung und Passwort ein und schon verbindet sich das Gerät mit der App. Vorab muss man natürlich ein Nutzerkonto einrichten. Wer keine App nutzen mag, der hat auch eine Fernbedienung am Start - doch für SmartHome muss man sich in die Cloud einbinden. Sobald der A900 in der App vorhanden ist, meldet sich auch schon die Amazon Alexa App und sagt, dass sie ein neues Gerät gefunden hat. Nun kann man "Alexa, A900 starten sagen" oder man vergibt einen schöneren Namen an den Saugroboter. Das funktioniert natürlich auch mit Google Home bzw. dem Google Assistant und natürlich auch per IFTTT. So können komplette Szenarien geplant werden. Wenn ich das Haus verlasse soll der Saugroboter seine Arbeit verrichten.
Per Zuruf klappt es nun perfekt mit dem Amarey und da er auch einen Lautsprecher verbaut hat, spricht er sogar mit dir. Er äußert sich zu seinen Tätigkeiten wie Starten oder zurück zur Station fahren. Die Saugleistung kann übrigens auch über die Fernbedienung bzw. die App angepasst werden.
In meinem Test, funktioniert sowohl Alexa, Google Home (Google Assistant) und IFTTT hervorragend. Sei kreativ und stelle dir Szenarien zusammen. Oder du gibts einfach in der App deinen Reinigungsplan ein. Timer öffnen, Termine zur Hausreinigung eintragen und wann die Reinigung wiederholt werden soll. Schon fährt der A900 regelmäßig seine Runden. Die Anbindung ist aus meiner Sicht stabiler als bei meinen Vorwerk Geräten und halt wesentlich offener für weitere Service-Anbieter. Daher ist das aus meiner Sicht schon ein großer Pluspunkt.
Bereiche die nicht gereinigt werden sollen.
Die Oberklasse kann sogenannte "No-Go Lines" in der virtuellen Karte (ja, der A900 stellt auch eine Reinigungskarte her) anzeigen und hinzufügen lassen. Amarey setzt hier noch, wie einst beim VR200 auf Magnetbänder, welche z.B. unter dem Teppich gelegt werden können um diesen auszugrenzen. No-Go Lines per Software wären mir hier lieber. Zumindest ist die Karte interaktiv und man kann den Standort seines Roboters innerhalb des Gebäudes nachvollziehen bzw. orten. Das macht gerade dann Sinn, wenn sich das kleine Teil doch mal festfahren sollte. Dies kann mitunter bei dünnen herumliegenden Stromkabeln passieren. Wie bei Saugrobotern üblich, sollte man vorab die Wohnung robotersicher machen ^^.
Sehr schön ist das man eine Eckenreinigung initiieren kann. Sobald man diesen Modus aufruft, werden die Ränder des Wohnbereichs zuerst abgefahren - dort liegen bekanntlich die meisten Wollmäuse rum. Das mach der A900 vorbildlich. Wie schon oben erwähnt, empfinde ich die Saugleistung ja auch als absolut ausreichend. Wer eine Bereich hat, welcher besonders dreckig ist, der schaltet dann einfach auf den Spot-Modus. Dann wird dieser Bereich spiralförmig gereinigt. Klappt super.
Wenn er seine Arbeit erfolgreich erledigt hat, fährt der A900 selbstständig zurück zur Ladestation und meldet sich per Sprachausgabe ab. Das er spricht (auf englisch) finde ich irgendwie ganz sympathisch. Ich habe lange darüber nachgedacht ob es nerven könnte, meine aber, dass ein freundliches akustisches Feedback per Sprachausgabe, netter ist als ein nerviger Ton. Wer die Amarey App nutzt, der kann in den Einstellungen die Sprachausgabe auch ausschalten.
Fazit:
Die Saugleistung und Lautstärke ist für den normalen Haushalt absolut ordentlich. Mit der Optik hat man zudem ein Schmuckstück im Haus. Der Auffangbehälter ist mit einem halben Liter gut dimensioniert und läßt sich gut reinigen. Ein Austauschfilter, sowohl zwei Ersatzbürsten befinden sich im Lieferumfang. In der Dockingstation lässt sich das Stromkabel gut verstauen und eine haptische Fernbedienung (inkl. Batterien) wird auch mitgeliefert. Wofür man noch eine Fernbedienung benötigt? Nun, es gibt ja durchaus Menschen die keine Lust haben bestimmte Daten in die Cloud zu schicken und dann kann man den Roboter auch offline betreiben. Es soll sogar mal vorgekommen sein, dass das Internet nicht so funktioniert wie man es möchte - aber darunter muss die Hausreinigung ja nicht leiden. Komfortabler ist es natürlich über die App, automatisiert bzw. per Alexa oder Google Home.
Das Gerät macht einen stylischen soliden Eindruck der nicht täuscht. Nichts knarzt, alles ist fest, die Materialwahl hochwertig ausgewählt und verarbeitet. Der verbaute Akku mit einer Kapazität von 2.600 mAh sorgt für gute 2 Stunden Reinigung und kann sich austauschen lassen, da das Akkufach am Boden des Amarey A900 aufschraubbar ist.
Negativpunkte?
Lasernavigation ist immer genauer als Kamera-Mapping und im Dunklen ist der Amarey im Gegensatz zum Vorwerk natürlich aufgeschmissen - aber der A900 kostet auch nur die Hälfte. Wer den Saugroboter also tagsüber laufen lässt und das werden die Meisten sein, der hat hier ein tolles Gerät, welches in die engere Auswahl kommen sollte.
Bei direkter Sonneneinstrahlung in die Kamera kann es passieren, dass der A900 denkt er würde fliegen - dann bekommt man per App eine Push-Benachrichtigung auf sein Smartphone und der Roboter spricht dich mit seinem Problem an. Das passiert natürlich nur im Extremfall, wenn die Sonne komplett in die Kamera scheint, aber ich möchte das erwähnen. Dann quittiert man es mit einem Klick auf den oben verbauten Button, sorgt für ein wenig mehr Schatten und schon fährt der Amarey wieder brav seine Runden. 120 bis 150 qm werden in einem Rutsch gereinigt und der Ladevorgang dauert 3,5 Stunden bis der Akku wieder komplett voll ist.
Ein Tragegriff ist nicht verbaut, bei der Größe und dem Leichtgewicht von gerade mal 2,6kg, ist das wohl auch nicht erforderlich.
Ersatzteile gibt es übrigens z.B. über Amazon für einen fairen Kurs.
Wo ich gerade schon von Preisen schreibe, der Amarey A900 kostet aktuell 399,99€ und wenn man aktuell bei Amazon den Rabattgutschein unter dem Betrag aktiviert, wird nochmal 50€ abgezogen. So erhält man einen tollen Saugroboter für 359,99€. Es macht also Sinn auf die Rabattangebote zu schauen. Für den Kurs bekommt man ein echt tolles Gerät.
Richtig gut finde ich auch den Ausschalter unter dem Gerät, so kann man den Saugroboter komplett ausschalten z.B. wenn man in den Urlaub fährt und keine Reinigung wünscht.
Wenn dir das Design zusagt, die Saugleistung und Navigation ist über jeden Zweifel erhaben, dann schlag zu - mir gefällt es außerordentlich gut. Zumal der chinesische Hersteller Sankobot alle wichtigen Zertifizierungen (CE, RoHs, FCC) besitzt und der Saugroboter die Stromklasse A+ hat.
Ich finde diesen Saugroboter wirklich sehr gut. Ein Langzeittest wird die vermutete Qualität sicher bestätigen. Ich bleibe am Ball.
Shoplink:
Hinter Amarey steht übrigens der Mutterkonzern Ankobot.
Der Fokus liegt auf Neurowissenschaften, Computer Vision und Robotik, alles Bereiche, die notwendig sind, um die Technologie menschlicher zu machen und zum Beispiel Haushaltselektronik perfekt navigieren zu lassen. Der Hauptsitz befindet sich in Shanghai. Amarey unter der Marke Sankobot bzw. Ankobot, wird in Shezhen hergestellt. Damit ist Amarey eine aufstrebende und kreative Marke, welche stark in der intelligenten Robotertechnologie verwurzelt ist, da die Gründer Reverse Engineering der Neokortex von weltweit renommierten und führenden KI-Unternehmen wie Cortica, Numenta, Google, iRobot durchzuführen.
iamarey.com
iamarey.com
Zur Transparenz:
Der Amarey A900 Saugroboter wurde mir als Dauerleihgabe vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Das gerät wurde von mir 14 Tage im Einsatz getestet. Ein Video-Beitrag wird noch folgen. Der Beitrag spiegelt meine Meinung zum Produkt wieder.