Happy Releaseday ORPH.
Kaum ein anders Album lag in den letzten Wochen öfter auf meinem Plattenteller als das Vinyl der Indie-Pop-Band aus Leipzig. Und dazu muss ich ehrlich sagen, dass ich beim ersten Blick aufs Cover noch ein wenig voreingenommen war. Ich konnte mir keinen Reim darauf machen in welche Richtung es musikalisch gehen sollte. Orph steht für eine Mixtur aus Pop, Folk und Punk-Appeal und gießt all diese Stile zu einem wundervoll zeitgeistigen Dreampop zusammen.
Eine gigantische Träne, der von nun an alle folgen - mit ihr weinen und lachen. Überragend in Liebe, Verbrechen und in rasender Geschwindigkeit. Alle Radios senden Herzschlag. Revolution! Nun ist es fast schon schade, dass sie nicht auf unserer Erde stattfindet, sondern in den Kapillaren und Venen unseres Sonnensystems.
Das Ergebnis ist eine absolut cineastische Reise.
THE PYRAMID TEARS OF SIMBA ist eine Pop-Science-Fiction-Reise als aufregende Weiterführung ihres Debüts, welches ich vorher nicht kannte. In neuer Besetzung erzeugen Orph nun ein großartiges Bild in den schönsten Farben des Pop. Das erste Musikvideo von Orph durfte mit offiziellen E.T. Footage aufwarten und passt wie die Faust aufs Auge zur Musik. Hier habe ich im Atomlabor das Video und weitere News (die Release-Tour ist heute in Jena) eingebunden.Zur ersten Auskopplung gibt es aber schon auch schon das zweite Musikvideo und das kommt jetzt.
Ursprünglich dachte ich das ich eine Track für Track Rezension schreiben werde, doch das Werk ist so wundervoll rund und jeder Song greift perfekt in den nächsten, da würde ich dem Album auf keinen Fall gerecht werden. Es ist einfach eine wunderbare Scheibe, gefühlt wie ein Spaziergang mit einem leckeren Glas Cider über eine Blumenwiese.
Ein Soundtrack für Menschen die der Alltagslethargie mit einem Besuch im Elbenland entfliehen möchten. Noch kitschiger kann ich es jetzt nicht schreiben, brauche ich auch nicht, oder?
Die Band ist übrigens nicht neu, sondern besteht schon über ein Jahrzehnt. Das neue Album lehnt sich allerdings an andere Jahrzehnte an und so wartet man mit 80er Soundteppichen auf und feiert avangardistische Elemente. Synthflächen werden mit akustischen analogen Elementen ergänzt. Um die Welt von Orph gänzlich zu verstehen muss man öfter in dieses Album eintauchen und wird mit einem Gefühl der Glückseeligkeit belohnt.
Begeistert bin ich vom Artwork.
Was so surreal und plakativ gestaltet wurde, lässt sich auch erfühlen. Die Platte wurde quasi mit einem Reliefpapier eingeschlagen. Das Gatefolder ist minimalistisch gestaltet und die Rückseite stellt die Traumwelt noch mal auf den Kopf. Alles in Allem ist das Gesamtwerk ein Kunstwerk durch und durch. Mein Highlight im Februar und darüber hinaus. So eine LP hat man einfach gerne in der Hand.Ich wiederhole mich, aber einfach schön was Marco Dehaunt Steffi Narr Krishan Zeigner und Martin Bosch da gemacht haben.
orphmusic.com