Anfang des Jahres kam in der Familie der Wunsch nach einem Haustier auf.
Wäre doch schön, wenn die Kinder mit einem Tier aufwachsen könnten, spielerisch Verantwortung lernen und neben dem Bruder noch einen anderen Spielgefährten haben könnten. Ein weiteres Kind haben wir ja bereits ausgeschlossen... 😉Die große Frage war natürlich zunächst: Welches Tier soll es werden?
Katzen? - scheiden aus, da ich allergisch bin.Kaninchen? - nicht sooo spannend und eine artgerechte Haltung (mit Auslauf im Garten etc.) relativ aufwändig
Die Wahl fiel also relativ schnell auf einen Hund. Aber was für einer?
Im Internet und in Fachbüchern lasen wir uns dann also in die verschiedenen Hunderassen ein. Einige konnten wir schnell ausschließen:
So wollten wir auf gar keinen Fall einen Hund mit Jagdtrieb. So niedlich der Parson-Russel meiner Eltern auch ist, aber das ist kein Hund für nebenbei. Der braucht volle Aufmerksamkeit und ne starke Hand. Nichts, was die Kinder händeln könnten.
Es muss ein Familienhund sein, der nicht zu viel Auslauf braucht (schließlich gehen wir beide arbeiten), nicht zu groß ist und der allen Familienmitgliedern gefällt.
Jens schlug daraufhin zunächst den Mops vor, der war mir allerdings zu klein und rund. 😉 Aber da waren wir schon bei den Kurzschnauzen angelangt.
Die französische Bulldogge gefiel uns beiden auf Anhieb. In der Literatur wird sie als liebevoller Hund beschrieben, der gerne Zeit mit seinen Menschen verbringt, viel kuschelt und schmust, aber auch gerne mit Kindern tobt.
Die Französische Bulldogge ist ein anhänglicher, intelligenter und verspielter Hund. Sie ist ein sehr guter Stadt- und Familienhund, ihrem Herrn selbstlos ergeben, aber nicht unterwürfig. Auf den ersten Blick mürrisch wirkend, zeigt sie auf den zweiten Blick schnell ihre Sensibilität und ihren Charme.Sie kann unermüdlich das Stöckchen bringen, aber ebenso kann sie genussvoll mit ihrem Besitzer auch mal länger faulenzen. Auch der Umgang mit Kindern macht ihr meist Freude, und sie nimmt dabei auch gröbere Umgangsformen nicht krumm. [...]Insgesamt ist die Haltung der französischen Bulldogge recht unproblematisch und erfordert keinen besonderen Aufwand. Sie ist ein pflegeleichter und unkomplizierter Begleit- und Gesellschaftshund, der auch für den Hundeanfänger und Familien mit Kindern geeignet ist.
Aber vor allem im Internet liest man auch viel Schlechtes: Bulldoggen haben oft Atemprobleme, schnarchen oder sind nicht belastbar. Die stehenden Ohren und ungeschützten Augen sind anfällig für Entzündungen. Es kann zu Keilwirbeln kommen etc.
Wir waren zunächst sehr verunsichert, ob der French Bully der richtige Hund für uns ist.
Also haben wir beschlossen einen Bully kennenzulernen. Wir kontaktierten eine Züchterin in der Nähe und verabredeten einen Besuchstermin.Silke (die Züchterin) hat uns fast 2 Stunden geduldig Rede und Antwort gestanden. Sie konnte uns beruhigen, was die gesundheitlichen "Probleme" angeht. Natürlich gibt es keine Garantie, aber bei einem guten Züchter (und für den halten wir sie) wird genau auf die Verpaarung geachtet, um das Risiko für Keilwirbel und Atemnot so gering wie möglich zu halten.
Allerdings machte uns Silke auch klar, dass man sich mit einem Bully sozusagen ein zweijähriges Kleinkind ins Haus holt, das einen auf Schritt und Tritt verfolgt, ganz viel Nähe braucht und auch seinen eigenen (Dick)Kopf hat.
Emi (links) und Rosi (rechts) zu Karneval
|
Aber da war es schon zu spät: Wir waren verliebt! Silkes Hündinnen (Rosi, 4 Jahre und Emi, 2 Jahre) gefielen uns super und vor allem Emi, hatte uns Ruckzuck um den Finger gewickelt, lies sich ausgiebig streicheln und spielte Stopptanz mit Nick.
Nick kuschelt mit Emi
|
Nach diesem ersten Besuch war für uns eigentlich klar: wir wollen einen Bully!
Trotzdem wollten wir uns noch eine Alternative angucken. Wir fanden den Boston Terrier. Dieser ist sozusagen das langbeinige Pendant zum Frenchie.
Auch für den Boston Terrier fanden wir eine Züchterin in der Nähe und statteten ihr einen Besuch ab. Dieser Besuch war allerdings etwas anstrengend, da die vier (!) Hündinnen die ganze Zeit damit beschäftigt waren uns von oben bis unten abzuschlecken und über uns drüber zu klettern, um möglichst ununterbrochen gestreichelt zu werden.
Die Züchterin ist niemals eingeschritten, um die Hunde mal zur Vernunft zu rufen. Die Hunde hatten sie voll im Griff. Wenn die Hunde raus wollten, gingen sie zur Terrassentür und Frauchen öffnet diese. Nach getanem Geschäft im regennassen Garten, wurde natürlich sofort wieder auf die Couch und auf unseren Schoß gesprungen. Wie wir danach aussahen (und rochen!!) könnt ihr euch sicher vorstellen.
Machen wir es kurz: auch der Boston Terrier gefiel uns als Rasse gut, allerdings war für uns klar, dass wir von dieser Züchterin keinen Welpen wollten.
Also konzentrierten wir uns wieder voll auf die Frenchies. Von Silke hatten wir erfahren, dass sowohl Emi als auch Rosi in diesem Jahr belegt werden sollten. Rosis Läufigkeit wurde etwa 2-3 Monate nach Emis erwartet. Da unser Sommerurlaub bereits gebucht war, äußerten wir zunächst Interesse an dem späteren der beiden Würfe. Allerdings hatte uns beim Besuch Emi deutlich besser gefallen, so dass wir Silke mitteilten, dass wir gerne einen Welpen aus Emis Wurf hätten. Da wir anscheinend auch einen guten Eindruck auf sie gemacht hatten, nahm sie uns in den Kreis der Interessenten auf.
Emi
|
Rosi
|
Da bei unserem ersten Besuch nur einer unserer Söhne dabei war, verabredeten wir einen zweiten Besuchstermin, damit auch Phil Emi und Rosi kennenlernen durfte. Im Gegensatz zu Nick ist Phil deutlich ängstlicher mit Hunden, aber auch er hat schnell Gefallen an Emi gefunden und konnte sich nach kurzer Zeit entspannt aufs Kuscheln konzentrieren... ;-)
Nach diesem Besuch war es beschlossene Sache: Wie erweitern unsere Familie mit einem Bullywelpen.
Nun hieß es erstmal warten:
- war das Decken erfolgreich?
- wie viele Welpen werden geboren?
- bekommen wir eine Hündin oder einen Rüden?
Wie es da weiter geht erzähle ich euch beim nächsten Mal... stay tuned.