Das passende OS für deinen Raspberry Pi | Power aus der richtigen Distribution
Du hast also die Hardware, diesen kleinen Kraftzwerg Raspberry PI, von dem wir sprachen. Er liegt vor dir, bereit, dich zu unterstützen. Doch die Platine allein ist nur ein Stück Silizium mit Versprechen. Die wahre Magie, die Seele deines Projekts, erwacht erst mit dem richtigen Betriebssystem. Vom simplen Bastelprojekt bis zum vollwertigen Alltagshelfer, nirgends zeigt sich der Wandel des Raspberry Pi deutlicher als in der enormen Bandbreite an Betriebssystemen, die ihn antreiben. Es gibt daher nicht das eine, perfekte Betriebssystem. Es gibt nur das perfekte Betriebssystem für DEIN Vorhaben. Und die Auswahl ist so riesig, dass sie anfangs überwältigend wirken kann. Doch keine Sorge, wir tauchen gemeinsam in diesen Dschungel ein und bringen Licht ins Dunkel der Distributionen, denn ich habe über die Jahre schon viel gebastelt, getestet und getüftelt.
Der naheliegendste Startpunkt und für die meisten Projekte die beste Wahl ist das hauseigene Raspberry Pi OS , um sich erstmal mit dem Minicomputer vertraut zu machen. Früher als Raspbian bekannt, ist es die offizielle Distribution, die von der Raspberry Pi Foundation selbst entwickelt und gepflegt wird. Sie basiert auf dem grundsoliden und stabilen Debian-Linux und ist perfekt auf die Hardware jedes einzelnen Pi-Modells abgestimmt, vom ersten Oldtimer bis zum pfeilschnellen Pi 5. Das sorgt für eine Zuverlässigkeit und Leistung, die andere Systeme nur schwer erreichen. Du bekommst es quasi in verschiedenen Geschmacksrichtungen: als "Lite"-Version ohne grafische Oberfläche für Serverprojekte, bei denen jedes Megabyte RAM zählt, oder als Standard-Desktop-Version mit der schlanken PIXEL-Oberfläche. Für Einsteiger ist es der ideale Weg, da die Community riesig ist und du für jedes erdenkliche Problem eine Anleitung findest. Wenn du also nicht genau weißt, wo du anfangen sollst, ist Raspberry Pi OS deine sichere Bank.

Direkt dahinter positioniert sich ein Gigant der Linux-Welt: Ubuntu. Viele kennen und nutzen es auf dem Desktop-PC, und dank der ARM-Varianten fühlt es sich auch auf dem Pi sofort vertraut an. Ich habe erst neulich noch alte CDs gefunden, welche ich gefühlt vor Jahrzenten als gratis CD des Betriebssystems bestellte. Du kannst auf jeden Fall die volle Desktop-Erfahrung haben, die sich kaum von der PC-Version unterscheidet, was den Einstieg erleichtert und das modern, schnell und als gratis Download. Wenn du aber keine grafische Oberfläche brauchst, sind Ubuntu Server oder das extrem schlanke Ubuntu Core für IoT-Anwendungen eine ausgezeichnete Wahl. Zwar ist es in Sachen Performance nicht ganz so fein auf die Hardware abgestimmt wie das offizielle OS, aber wenn du ein modernes Interface oder die riesige Software-Auswahl von Ubuntu bevorzugst, ist es eine erstklassige Alternative. Die Welt des Pi endet allerdings nicht bei diesen beiden. Die wahre Stärke der Plattform liegt nämlich in den unzähligen Spezialisten.
Willst du deinen Fernseher in ein smartes Mediacenter verwandeln?
Dann sind LibreELEC oder OSMC deine besten Freunde. Diese Systeme basieren auf der Mediacenter-Software Kodi und sind darauf optimiert, Videos und Musik flüssig abzuspielen und nichts anderes. Die Installation ist ein Kinderspiel, und binnen Minuten hast du eine leistungsfähige Streaming-Box.Oder schlägt dein Herz für Retro-Gaming?
Dann verwandeln Distributionen wie RetroPie, Lakka oder Batocera.linux deinen Pi in eine Zeitmaschine, die dich zurück in die goldene Ära der Videospiele katapultiert. Sie emulieren Dutzende alter Konsolen und kommen mit schicken Oberflächen, die das Stöbern in deiner Spielesammlung zum Vergnügen machen.
Vielleicht brauchst du aber auch gar keine bunten Oberflächen, sondern pure, unverfälschte Leistung für ein Serverprojekt.
Hier glänzen die Leichtgewichte. DietPi ist eine extrem abgespeckte Version von Debian, die dir bei der Installation die volle Kontrolle gibt, nur die Software zu installieren, die du wirklich brauchst. Alpine Linux geht noch einen Schritt weiter und ist bekannt für seine Sicherheit und seinen winzigen Speicherbedarf, was es ideal für Docker-Container macht. Für spezifische Serveranwendungen gibt es ebenfalls maßgeschneiderte Lösungen. Mit OpenMediaVault baust du dir im Handumdrehen einen eigenen Netzwerkspeicher (NAS), NextCloudPi schenkt dir deine private Cloud, und mit Home Assistant wird der Pi zur Steuerzentrale für dein Smart Home.
Selbst speziellere Aufgaben wie die Steuerung eines 3D-Druckers mit OctoPi oder der Betrieb als leistungsfähiger Router mit OpenWrt sind mit dedizierten Systemen möglich. Die Vielfalt zeigt, dass der Raspberry Pi längst ein vollwertiges Mitglied der großen Linux-Familie ist. Fast jede bekannte Distribution ist auch für den Pi verfügbar. Du magst die Rolling-Release-Philosophie und willst immer die neuste Software? Dann sind Manjaro ARM oder Arch Linux ARM für dich gemacht.
Wenn du dich für Sicherheitsthemen interessierst, kannst du sogar Penetration-Testing-Tools mit Kali Linux nutzen. Und dann gibt es noch die Exoten: RISC OS ist kein Linux, sondern ein direkter Nachfahre des Betriebssystems der ersten ARM-Computer und bietet ein komplett anderes Computererlebnis. Selbst Microsoft ist mit Windows IoT Core an Bord. Diese unglaubliche Bandbreite ist der wahre Kern der Erfolgsgeschichte des Raspberry Pi. Die Hardware gibt das Potenzial vor, aber erst die freie Wahl des Betriebssystems lässt dich dieses Potenzial vollständig entfesseln.
Ich feiere auch Retrogaming-Lösungen um z.B. Commodore Computer mit dem Pi zu emulieren und das aufs Feinste z.B. mit BMC64, einer Bare-Metal-Emulation für diverse Commodore-Rechner. Das Teil bootet in wenigen Sekunden z.B. direkt in die Plus/4-Umgebung, ganz ohne Linux-Overhead. Die Emulation ist so akkurat, dass sogar das typische 50/60Hz-Scrolling und die niedrige Latenz wie beim Original rüberkommen. Sogar echte Commodore-Joysticks und -Keyboards lassen sich über GPIO anschließen. Retro-Feeling pur! Oder für den RPI4 direkt auf nen C64 aufbauen: Combian 64 wartet auf dich.
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50 Betriebssysteme für deinen Raspberry Pi: Die ultimative Liste
Hier findest du eine sorgfältig kuratierte und verifizierte Liste von 50 Betriebssystemen. Jedes System kommt mit einer Kurzbeschreibung und einem direkten Link zur offiziellen Download- oder Projektseite.
- Raspberry Pi OS: Das offizielle, auf Debian basierende System. Perfekt für Einsteiger und die meisten Projekte. Download
- Ubuntu Desktop: Die vollwertige Ubuntu-Desktop-Erfahrung für den Pi. Download
- Ubuntu Server: Eine schlanke Server-Version von Ubuntu ohne grafische Oberfläche. Download
- Ubuntu MATE: Eine leichtere Ubuntu-Variante mit dem MATE-Desktop, ressourcenschonend und schnell. Download
- Ubuntu Core: Eine minimalistische Version für IoT-Geräte und Embedded-Systeme. Download
- DietPi: Ein extrem leichtes Debian-Derivat mit voller Kontrolle über die installierte Software. Download
- LibreELEC: Ein "Just enough OS" für das Kodi Media Center. Ideal, um den Pi in eine Streaming-Box zu verwandeln. Download
- OSMC (Open Source Media Center): Eine weitere benutzerfreundliche Kodi-Distribution mit eigener Oberfläche. Download
- RetroPie: Verwandelt den Pi in eine Retro-Gaming-Konsole mit Unterstützung für Dutzende Emulatoren. Download
- Lakka: Eine leichtgewichtige Linux-Distribution, die den Pi in eine vollwertige RetroArch-Spielekonsole verwandelt. Download
- Batocera.linux: Ein Plug-and-Play-Gaming-System, das ohne große Konfiguration auskommt. Download
- Recalbox: Eine weitere All-in-One-Lösung für Retro-Gaming, sehr einsteigerfreundlich. Download
- Manjaro ARM: Eine benutzerfreundliche, auf Arch Linux basierende Distribution mit Rolling-Release-Modell. Download
- Arch Linux ARM: Eine minimalistische Distribution für fortgeschrittene Benutzer, die ihr System von Grund auf bauen wollen. Download
- Alpine Linux: Ein sicherheitsorientiertes, extrem leichtes Linux, ideal für Container und Embedded-Anwendungen. Download
- Kali Linux: Eine auf Penetrationstests und digitale Forensik spezialisierte Linux-Distribution. Download
- Parrot Security OS: Eine weitere auf Sicherheit fokussierte Distribution mit Werkzeugen für Pentesting und Datenschutz. Download
- Home Assistant OS: Das dedizierte Betriebssystem zur Steuerung deines Smart Homes mit Home Assistant. Download
- OpenMediaVault: Eine einfache Lösung, um den Raspberry Pi in einen leistungsstarken Netzwerkspeicher (NAS) zu verwandeln. Download
- NextCloudPi: Eine vorgefertigte Installation von Nextcloud, um deine eigene private Cloud zu betreiben. Download
- OctoPi: Eine Distribution, die OctoPrint enthält, um 3D-Drucker über das Netzwerk zu steuern und zu überwachen. Download
- Volumio: Ein Betriebssystem, das den Pi in einen audiophilen Musik-Player und Streamer verwandelt. Download
- OpenWrt: Macht aus deinem Raspberry Pi einen voll funktionsfähigen und hochgradig anpassbaren Router. Download
- RISC OS: Ein einzigartiges, nicht auf Linux basierendes Betriebssystem mit Wurzeln in den ersten ARM-Computern. Download
- Windows 11/10 on ARM: Community-Projekte ermöglichen die Installation von Windows auf dem Pi. Projektseite
- Debian ARM: Die reine Form von Debian für ARM-Architekturen, die Basis für viele andere Pi-Systeme. Download
- Fedora ARM: Die ARM-Variante der bekannten Linux-Distribution. Download
- OpenSUSE: Eine stabile und benutzerfreundliche Linux-Distribution, verfügbar für den Raspberry Pi. Download
- Gentoo: Eine quellbasierte Distribution für Nutzer, die ultimative Kontrolle und Optimierung suchen. Installationsanleitung
- FreeBSD: Eine Portierung des leistungsstarken und stabilen Unix-Betriebssystems FreeBSD. Projektseite
- NetBSD: Ein weiteres Unix-Derivat, das für seine hohe Portabilität auf verschiedensten Architekturen bekannt ist. Download
- SARPi (Slackware ARM): Bringt die älteste noch aktiv gepflegte Linux-Distribution auf den Raspberry Pi. Projektseite
- Chromium OS (fydeOS): Verwandelt den Pi in eine Art Chromebook mit Fokus auf Webanwendungen. Download
- LineageOS (Android): Ein Community-Projekt ermöglicht die Installation dieses populären Android-Forks. Projektseite
- emteria.OS (Android): Ein kommerzielles, aber für den Privatgebrauch kostenloses Android für den Raspberry Pi. Download
- Kano OS: Ein spielerisches, auf Kinder und Lernende ausgerichtetes Betriebssystem. Projektseite
- PiCore (Tiny Core Linux): Eines der kleinsten verfügbaren grafischen Linux-Betriebssysteme, extrem minimalistisch. Download
- OpenHABian: Ein vorgefertigtes Image für die Smart-Home-Plattform openHAB. Download
- MotionEyeOS: Verwandelt den Pi in ein Videoüberwachungssystem mit Bewegungserkennung. Projektseite
- NixOS: Ein deklaratives Betriebssystem mit zuverlässigen Upgrades und Rollbacks. Download
- PiNet: Ein System, das entwickelt wurde, um ein Netzwerk von Raspberry Pis in einem Klassenzimmer zu verwalten. Projektseite
- Raspup (Puppy Linux): Eine ARM-Version der schnellen und leichtgewichtigen Puppy Linux Distribution. Projektseite
- Twister OS: Ein Raspberry Pi OS-Derivat, das die Oberflächen von Windows und macOS nachahmen kann. Download
- Void Linux: Eine unabhängige Rolling-Release-Distribution, die runit anstelle von systemd verwendet. Download
- SUSE Linux Enterprise Server for ARM: Die professionelle Server-Distribution von SUSE für den Pi. Download
- Rocky Linux for ARM: Ein Community-Enterprise-Betriebssystem, das als Nachfolger von CentOS gilt. Download
- AlmaLinux for ARM: Ein weiterer CentOS-Nachfolger, der als stabile Enterprise-Plattform für ARM verfügbar ist. Download
- Plan 9 from Bell Labs: Ein experimentelles, verteiltes Betriebssystem mit einzigartigen Konzepten. Projektseite
- Haiku: Ein Open-Source-Nachfolger von BeOS, mit experimentellen Builds für ARM-Geräte. Nightly Builds
- FreedomBox: Ein System, das darauf ausgelegt ist, einen privaten Server für soziale Netzwerke und Kommunikation zu betreiben. Download
Teile gerne deine Erfahrungen mit deinem Lieblings-OS in den Kommentaren.
Oder hast du veilleicht einen guten tipp, den ich noch nicht kenne?