Das passiert, wenn Macht blind macht.
Bei der Feier in der Washingtoner Capital One Arena stand Musk am Rednerpult, mitten in einer Rede voller Danksagungen an Trumps Anhänger. Und dann: rechte Hand aufs Herz, dann schnell nach oben ausgestreckt. Nicht nur einmal, sondern gleich mehrfach. Begleitet von den Worten: „Mein Herz fliegt euch zu.“ Klingt wie ein schlechter Witz, ist aber bittere Realität. Das Video verbreitete sich rasend schnell – auf Musks eigener Plattform X und quer durch alle Medien. CNN, die Zeit, der Stern: Alle zeigten die Szene, unzensiert. Und die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Während viele Nutzer die Geste direkt als bewusste Provokation einstuften, versuchte Musk die Kritik ins Leere laufen zu lassen. Statt einer Erklärung postete er ein Video mit jubelnden Zuschauern. Erklärt das was? Nichts. Natürlich nicht.
Warum dieser „Ausrutscher“ so gefährlich ist
Es geht hier nicht nur um eine fragwürdige Bewegung, sondern um eine Geste, die ein weltweites Symbol für Hass und Unterdrückung darstellt. Die Dimension dieses Moments reicht weit über das hinaus, was man als „unüberlegt“ abtun könnte. Nichts mit "Mausgerutsch". Es geht darum, dass ein Mensch mit weltweitem Einfluss, der reichste Mann dieses Planeten, eine Geste macht, die tief in der Ideologie des Hasses verwurzelt ist. Der Hitlergruß steht für Unterdrückung, für Mord und für den schlimmsten Teil der deutschen Geschichte. Für den schlimmsten Teil in der Geschichte der Welt. Das ist keine unbedeutende Kleinigkeit. So verwunderte es mich, dass nur das Rolling Stones Mag als Erstes darüber berichtete und andere Medien eine Diskussion eröffneten, ob es jetzt so ein Gruß war oder nicht.
Und es ist kein Zufall, dass Musk das bei einer Veranstaltung von Donald Trump bringt. Trump, der wiederholt rechtsextreme Gruppen verharmlost oder sogar ermutigt hat, die Kapitolstürmer gerade begnadigte. Musk, der sich mit seiner Unterstützung für die AfD in Deutschland und seiner „Meinungsfreiheit um jeden Preis“-Plattform X längst in diese Richtung als Sprachrohr für Faschisten positioniert hat.
Was Musk macht, ist klar:
Er setzt auf die Spaltung der Gesellschaft. Ein Tech-Gigant, der sich in den Dienst des rechten Spektrums stellt und dabei mit Symbolen des Faschismus spielt, überschreitet nicht nur eine Grenze, er sprengt sie. Und das, während auf seiner Plattform Rassismus und Hass tagtäglich toleriert, ja geradezu gefördert werden.
Dass Musk sich nicht entschuldigt, keine Stellungnahme abgibt und stattdessen das Thema unter den Teppich kehren will, lässt nur einen Schluss zu: Das war kein Missgeschick. Es war Kalkül. Eine Botschaft an all jene, die diese Zeichen verstehen. Der Einwanderer aus Südafrika, der seines Vaters Geld erbte, zeigt, was er ist. Musk hat mit dieser Aktion nicht nur sich selbst, sondern auch seine Unternehmen in ein Licht gerückt, das niemand ignorieren darf. In ein rechtes Licht.
Klare Kante, Aufklärung: Das ist es, was jetzt nötig ist. Denn wir können es uns nicht leisten, bei so etwas wegzusehen. Nicht bei Musk, nicht bei Trump, nicht bei irgendjemandem.