Netherfield Lagoons wartet auf uns.
Brown Fang, das dynamische Duo aus Nottingham, hat mit Netherfield Lagoons ein Albumn geschaffen, das wie ein Spaziergang durch eine neblige Traumlandschaft wirkt – ein Soundtrack für eine Naturdokumentation, die nie gedreht wurde. John Thompson und Henry Claude Scott verweben auf meisterhafte Weise klassische Minimalmusik, pulsierende Dub-Basslines, Tangerine-Dream-Synthesizer und weitläufige Gitarrenklänge zu einem Klangteppich, der gleichzeitig fragil und monumental ist und genau passend für die kalte Jahreszeit. Und auch wenn gerne mit dem Genre Balearicmusic umhergeworfen wird, so trifft das zwar den Grund, aber nicht direkt die Stimmung. Hier treffen nämlich organische und elektronische Elemente aufeinander, als hätten sie nie anders existiert. Nebelfelder, Schnee, klirrende Kälte, Sonnenstrahlen, diese Musik zeichnet Bilder auf eine schneebedeckte Landschaft.Der Opener The White Barred Emperor Pt1 entführt dich sofort in eine andere Welt. Die schwebenden Gitarren und subtilen Basslinien malen Bilder von stillen Gewässern und dichten Nebelschwaden. A Fixed Point ist ein hypnotischer Puls, der dich wie ein Kompass durch die Klanglandschaft führt. Und dann kommt Tenori Respira, ein Track, der atmet – im wahrsten Sinne des Wortes – mit synthetischen Texturen, die sich wie Wellen anfühlen. Mit Light No Fires wird es dramatisch: Ein Stück, das sich langsam entfaltet wie ein Sonnenaufgang über einer verlassenen Lagune. Doch Brown Fang bleibt nicht stehen; sie experimentieren weiter mit Tracks wie For The Sake Of Filling Pages, das fast literarisch wirkt, oder dem mystischen Colwick Mists, das wie ein verlorenes Kapitel aus einem Ambient-Meisterwerk klingt. Candle Meadow und Railway Potatoes bringen eine gewisse Erdigkeit ins Spiel – Tracks, die nach Nostalgie riechen, nach alten Geschichten und vergessenen Orten. Doch dann kommt Edged In Error, das mit seinen scharfen Kanten und düsteren Untertönen einen Kontrast setzt. Und bevor du dich versiehst, bist du auf der Reise nach Windmill Lane, einem epischen Stück voller Weite und Melancholie. Die Schluss des Albums wird mit Life On Ice introspektiv – minimalistisch und doch tief bewegend. Mit The Netherfield Lagoons erreicht das Album seinen Höhepunkt: eine Hommage an die titelgebende Landschaft, die musikalisch so lebendig wird, dass man fast den Geruch von feuchter Erde in der Luft spürt. Der Abschluss mit The White Barred Emperor Pt2 schließt den Kreis – ein leises Echo des Anfangs, das dich sanft zurück in die Realität holt.
Brown Fang ist es gelungen, mit Netherfield Lagoons ein Album zu schaffen, eine akustische Welt, in der man sich verlieren will. Es ist Musik für Kopf und Herz, für stille Momente und tiefe Gedanken. Ein Werk, das gehört und erlebt werden will – am besten bei einem Spaziergang durch neblige Wälder oder in stillen Nächten unter dem kalten Sternenhimmel in einer warmen Jacke eingepackt vor einem Lagerfeuer.
Am 7. Februar wird das Album veröffentlicht, aber wir können schon die ersten Tracks hören. Also, bitte vormerken und auch auf Vinyl sichern.