Nicht nur bei neapolitanischer Pizza kann man schwelgen, sondern auch bei progressiv Latin Jazz aus Italien.
So feiere ich gerade den Funk und Latin von Dario Bassolino. Pianist, Produzent, Komponist, gebürtiger Neapolitaner. "Città Futura", das Debütalbum von Bassolino, das am 1. März 2024 erschien, ist eine Hommage an die ikonischen Filme des Gomorra-Genres, die die italienische Popkultur der 70er Jahre prägten, und hier in einer frischen Interpretation dieser Ära. Wie zu vermuten, ist es nah an den Mafiakrimis zu verorten, welche als musikalische Inspiration dienten. Bassolino, ein Meister der lebendigen Musikszene Neapels, hat das Album in Zusammenarbeit mit dem Multiinstrumentalisten Paolo Petrella geschrieben. Es verfügt über das pulsierende Herz zentraler Figuren der Kultmusikszene, von Drummer Andrea De Fazio (Nu Genea, Parbleu) bis hin zur Alt-R&B-Sängerin LNDFK (Bastard Jazz), und wurde vom Mixer/Produzenten Raffaele Arcella, auch bekannt als Whodamanny (Periodica Records), verfeinert.
Die Inspiration für das Album entstand während einer pandemiebedingten Zwangspause, wie es bei vielen Künstlern zu einer durchaus positiven Entwicklung innerhalb einer ungünstigen Begebenheit kam. 2020, in einer Zeit, in der die Welt düster erschien, schöpfte Bassolino aus der grenzenlosen Kraft seiner Vorstellungskraft und schwelgte in den vergessenen Geschichten unbesungener Helden des italienischen Kinos.
Die Inspiration für das Album entstand während einer pandemiebedingten Zwangspause, wie es bei vielen Künstlern zu einer durchaus positiven Entwicklung innerhalb einer ungünstigen Begebenheit kam. 2020, in einer Zeit, in der die Welt düster erschien, schöpfte Bassolino aus der grenzenlosen Kraft seiner Vorstellungskraft und schwelgte in den vergessenen Geschichten unbesungener Helden des italienischen Kinos.
Seine Leidenschaft für die Gangsterfilme der 70er und seine musikalische Finesse führten zu einer Faszination für das Leben und Werk von Pino Mauro, einem vielseitigen Künstler, der einen neuen Filmstil in Neapel einführte, der schließlich im ganzen Land Mode wurde.
Mauros markante Stimme hallte über Funk-Grooves und orchestrale Breaks, Western-Drums und Euphonien, die ihren Ursprung in der neapolitanischen Melodietradition hatten. Mit "Città Futura" stellt sich Bassolino als Protagonist in diesen fesselnden Handlungen vor, in die gefährlichen Wendungen der Geschichte, und schafft einen modernen Soundtrack, der diese analoge Formel nutzt. Wir denken jetzt bitte an Le Commandant Couche - Tôt, der ebenfalls einer Fantasie entsprang und zu einem ungeahnt tollem fiktiven Soundtrack führte. Solche Dinge gefallen mir wirklich sehr – nein, sie begeistern mich sogar richtig.
Bassolino selbst sagt über die Entstehung seines Albums:
Es ging nicht einfach darum, einen Klang zu reproduzieren, sondern ihn zu aktualisieren und zu kontextualisieren. Paolo Petrella war in diesem Moment entscheidend: Wir verbrachten Tage im Studio, um nach Melodien, Strukturen, Möglichkeiten zu suchen. Unser Sound ist eher ‚südlich‘ als ‚mediterran‘.Und ja, es ist cineastisch af. Sehr geil.
Jakarta Records und das neapolitanische Periodica Records haben das Album auch auf Vinyl gedroppt. Ich denke, ich werde es mir gönnen. So zwischen Shaft und Le Commandant Couche - Tôt.