Helau!!!
Der Rosenmontag ist vorbei und mir ist bekannt, dass außerhalb des Rheinlands das Interesse an Karneval eher mäßig ist, lediglich in Mainz, Aachen und Bonn sind auch noch Hochburgen dieser närrischen Zeit. Uns zieht es grundsätzlich nach Düsseldorf in unsere Landeshauptstadt, was sicher auch daran liegt, dass ich über 20 Jahre dort gearbeitet habe und meine Frau auch. Auch mein aktueller Arbeitgeber hat seinen Firmensitz in der Rheinmetropole. Und ja, Weiberfastnacht gehört bei uns immer dazu und für die Kids der Rosenmontagsumzug.Doch was wäre der Düsseldorfer Karneval ohne die genialen Wagen von Jacques Tilly?
Karneval in Düsseldorf ist mehr als nur ein Fest. Es ist eine Tradition, die tief in die DNA der Stadt eingeschrieben ist. Hier geht es nicht nur um Kostüme und Kamelle, sondern um ein Lebensgefühl, das die Menschen jedes Jahr aufs Neue vereint. Der Höhepunkt? Der legendäre Rosenmontagszug, der die Straßen mit Farben, Musik und guter Laune erfüllt.Und wenn wir über die Wagen sprechen, kommen wir nicht umhin, Jacques Tilly zu erwähnen. Ein Mann mit einem unglaublichen Talent, politische Satire in rollende Kunstwerke zu verwandeln. Tilly ist längst eine Legende im Karnevalszirkus und seine Werke sind mehr als nur Wagen – sie sind Statements. Und zwar treffend, gekonnt und mit einem Augenzwinkern. Er bringt Menschen zum Nachdenken und ist super schnell in der Umsetzung der 3D-Designs.
Der Rosenmontagszug 2024 war wieder einmal eine Bühne für Tillys visionäre Ideen. Seine Wagen sind nicht nur kunstvoll gestaltet, sondern auch voller Biss und Ironie.
Sein Motto:
Satire heißt nicht einfach nur Draufhauen, Verspotten und Verletzen um jeden Preis. Satire sollte sich durch eine innere Haltung auszeichnen, einen Wertekanon, einen ethischen Kompass.
Wie entstehen diese Meisterwerke auf Rädern?
Nun, das ist ein Geheimnis, das nur Jacques Tilly und sein Team kennen.
Aber eines ist sicher: Es steckt eine Menge Arbeit und Liebe zum Detail in jedem einzelnen Wagen. Von der ersten Skizze bis zum finalen Anstrich – hier wird Handarbeit großgeschrieben. Ein Drahtgerüst wird mit einer Lage Papier überzogen und angemalt – klingt erstmal easy. Tillys Wagen sind dabei mehr als nur Unterhaltung. Sie sind ein Sprachrohr für politische Statements und gesellschaftliche Kritik. Hier werden Missstände aufgedeckt und Tabus gebrochen – alles im Namen der Kunst und des Karnevals! Und man muss kein Karnevals-Fan sein, um diese Kunst zu feiern.
Den Prozess der Entstehung erklärt Tilly in folgendem Video – sehr interessant.
Natürlich sind nicht alle begeistert von Tillys provokanten Botschaften. Doch genau das ist es, was ihn antreibt: Die Diskussionen, die seine Wagen auslösen. Karneval ist eine Plattform für freie Meinungsäußerung und kreative Rebellion.