Der erste Arbeitstag.
Momente, an die man sich gerne erinnert, oder? Nun, es kommt darauf an, über welchen ersten Arbeitstag man spricht. Der erste Arbeitstag als Schülerjob? Ja, war sehr aufschlussreich. So kann man also als Erwachsener eine Familie ernähren? Ich stand mitten in einer Papierfabrik, wo u. a. Umschläge und Schreibpapier zurechtgestanzt, geschnitten und gefalzt wurde. Meine Aufgabe war es, Papier in Akkordarbeit nachzulegen. Stumpfe Arbeit, aber ich wollte mir ja eine Stereo-Anlage kaufen. Also mussten mehrere hundert D-Mark her. Mit den Maschineneinstellern verstand ich mich ganz gut und wir gingen auch mal ein Bier trinken – Eckkneipe mit Dart, so richtig Klischee, mit Bier und Korn. Die wollten mich tatsächlich überreden, dort meine Ausbildung zu machen. Öhm... nö. Lustig war es ja schon, zumindest zum Schichtwechsel hin, zur Spätschicht – dann brachten nämlich viele große Töpfe, Kocher und Bierkästen mit und kochten die leckersten italienischen Nudeln mit feinster Sauce, die man sich nur vorstellen konnte. Ja, gefühlt bestand mehr als die Hälfte der Belegschaft aus Italienern bzw. mit Wurzeln aus Italien. Ein beeindruckender Einblick für mich in das Arbeitsleben Erwachsener. Da man sich sicher Moral erkämpfen musste, hingen auch immer die umgesetzten Stückzahlen der jeweiligen Schichten auf einer Liste direkt am Eingang aus. Ich konnte schnell ableiten, dass man die Maschinen nur nicht abstellen wollte, die nächtlichen Umsätze waren marginal. In meiner Erinnerung wurden die Maschinen abends langsamer betrieben und es kam immer wieder zu technischen Aussetzern. Tja, so ist das bei Akkordarbeit – Mitarbeiter sorgen für ihre Freiräume. Ich fand das alles recht merkwürdig. Aber auch verständlich. So will doch keiner arbeiten. Also ich wollte es zumindest nie.Dann entschloss ich mich für eine Ausbildung.
Nein, nicht dort. Ich suchte mir etwas im Handwerk – ich wollte etwas kreatives machen und das bedeute für mich Zahntechniker werden und ich wurde es auch. Mein erster Tag, an den kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Aber ich erinnere mich noch daran, wie unsicher ich war. In der Berufschulklasse kam bei der Vortsellungsrunde nur ein Kieksen aus meinem Mund heraus. Das legte sich schnell. Die Ausbildung war ganz cool und meine Kollegen auch absolut super. Nachdem ich dann meinen Gesellenbrief in der Tasche hatte, blieb ich auch noch eine Zeit im Labor und schrieb mich dann zum Wintersemester in der Uni ein. Sozialwissenschaften. Und ja, 14 Semester habe ich durchgespielt. War aber nichts für mich. Es zog mich weiter und die Zeit als Student ebnete den Weg dafür.
Meine TV-Jobs begannen noch als Student und da war der erste Tag schon super spannend. Neue Welt und so. Ich war lange für den WDR und ARD unterwegs und will diese Zeit nicht missen – ich habe unglaublich viel gesehen und erlebt. Dann 15 Jahre bei einem Sender in Düsseldorf. Der Einstieg war ein schleichender Prozess und so gab es keinen echten „ersten Tag“. Als Freelancer sprang ich sporadisch ein und es entwickelte sich zum festen Job.
Und auch das Bloggen betrachte ich als Arbeit. Mein erster Tag war aus einer Laune heraus und der erste Tag, der gewerblich war, fühlte sich sehr erhaben an.
Und heute, heute war mein erster Tag im neuen Job.
Und es fühlte sich wie eine Offenbarung an. So kann also Arbeit sein. So moderne Strukturen. So krass neue Arbeitsstrukturen und Work-Life-Balance verstanden. Es fühlt sich gerade wie ein Raketenstart an. Wie eine Spezialoperation und ich bin im Team am Start. Und das schreibe ich hier gerade, obwohl wir heute vornehmlich Planung und Organisation besprochen haben. Also wirklich ganz am Anfang, ganz am Start und ich hab ein wahnsinnig gutes Gefühl dabei.
Warum ich das aufgeschrieben habe?
Nun, es ist immer gut, wenn man sich Leuchtfeuer aufmacht. Sich Markierungen setzt. Dieser Tag war ein sehr guter Tag und er hat in mir viel bewegt. Ich freue mich gerade sehr auf alles was kommt und habe gefühlt tausend Ideen im Kopf. Das musste ich festhalten.
Warum ich das aufgeschrieben habe?
Nun, es ist immer gut, wenn man sich Leuchtfeuer aufmacht. Sich Markierungen setzt. Dieser Tag war ein sehr guter Tag und er hat in mir viel bewegt. Ich freue mich gerade sehr auf alles was kommt und habe gefühlt tausend Ideen im Kopf. Das musste ich festhalten.