Alles anders, alles neu.
Ich muss gestehen, mein Projekt bewegt sich gerade in eine andere Richtung, da ein paar Schwierigkeiten aufgetreten sind, welche ich im Vorfeld nicht bedacht hatte. Aber der Reihe nach.Wichtig für mich war und ist natürlich, dass der Commodore C16, der laut Motherboardangaben seine 38 Jahre auf dem Buckel hat, wieder in Funktion kommt.
Gesagt, getan. Wie schon im letzten Kapitel erwähnt, sind die Plagegeister der "Black Screens" der TED und die CPU. Beide lassen sich ohne Probleme ziehen wie faule Zähne und durch "neue" Hardware ersetzen. Doch halt... die CPU ist kein. Problem, diese kann man mit einem Ersatz bestücken. Der PLA kann auch mit neuer Hardware umgerüstet werden. Dafür kommen "umerzogene" aktuellere Chips auf eine neue Platine zum Einsatz und diese steckt man in die alten Chip-Ports. Doch der TED, der Grafik, Sound und Joystick steuert, für den gibt es noch kein Ersatz. Mittlerweile sind mir 2 Projekte bekannt, welche sich einem Replacement für die Steuereinheit widmen und schon weit gekommen sind.
Doch wie es aktuell so ist, der Chipmangel grätscht auch hier leider rein. Mit anderen Worten, man muss wie bisher auf Altbestände zurückgreifen und die sind mit gut 30 bis 40€ recht teuer. Das Problem an den MOS Technology TEDs ist, sie sterben wie die Fliegen.
Wenn man sich also, wie ich es machte, in den Kopf gesetzt hat seinen alten Computer wieder fit zu machen, dann kommt man um Neuteile nicht herum. Natürlich könnte man alles im Original bestücken, hätte aber nur kurzfristig Freude daran.
Wenn man sich also, wie ich es machte, in den Kopf gesetzt hat seinen alten Computer wieder fit zu machen, dann kommt man um Neuteile nicht herum. Natürlich könnte man alles im Original bestücken, hätte aber nur kurzfristig Freude daran.
Mein erster Lötversuch mit dem Ausbau des L7805CV Spannungsreglers und des Chiba Hochlast-Widerstands war kein Problem, das Einlöten des Traco TSR 1-2450 bedauerlicherweise schon. Ich Trottel habe ihn im Eifer des Gefechts erstmal falsch herum eingelötet und auch die Platine in Mitleidenschaft gezogen. Mieses Equipment und Unerfahrenheit sorgten für dieses Dilemma. Ein alter Bekannter half mir beim aus und wieder Einlöten, aber das Bauteil hatte ich scheinbar schon gehimmelt. Also musste ein neuer Ersatz-Spannungsregler her. Diese sorgen für eine ordentliche Betriebsspannung und ein maximales Absenken der Innentemperatur des Computers.
Doch bevor ich den neuen Traco einsetze, kam ein Austauschnetzteil zum Tragen. Die Original-Netzteile sind unbeständig und qualitativ minderwertig. Die Optik mit dem Commodore Logo auf jeden Falll cool, aber ich hätte ja gerne ein Alltagsgerät. Aus Italien kam ein passendes Netzteil per Post.
Doch bevor ich den neuen Traco einsetze, kam ein Austauschnetzteil zum Tragen. Die Original-Netzteile sind unbeständig und qualitativ minderwertig. Die Optik mit dem Commodore Logo auf jeden Falll cool, aber ich hätte ja gerne ein Alltagsgerät. Aus Italien kam ein passendes Netzteil per Post.
Die CPU ersetzte ich mit Lothareks 6502 plus 4 Replacment Kit. Der Pole, welche aus der Atari Szene stammt, betreibt einen Retrogamer Shop und vertreibt CPU und PLA Ersatz. Mit ein wenig Löten könnte man auch den Speicher des C16 auf stolze 256 kB upgraden. Aber dafür habe ich eine Lösung ohne Löten gefunden, welche zwischen dem Standard 16 kB auf 64 kB switchen kann. Dieses Upgrade wird einfach unter den TED gesteckt und per Kippschalter kann man zwischen den Speichern wählen - diese Lösung nennt sich SaRuMan TED (64k-RAM-Upgrade). Von der Bauhöhe wird es knapp unter dem 6502 plus 4 Replacment enden und dann kommen noch Kühlkörper auf den TED. Ob Kühlkörper wirklich etwas bringen oder nur Einbildung ist, kann jeder für sich selbst entscheiden.
Kommen wir aber zum ursprünglichen Punkt: Ich wollte den Pi 4 in das Gehäuse einbauen, da dort ja grundsätzlich genug Platz vorhanden ist. Diese Idee verwerfe ich gerade, da ich auf weitere Hindernisse gestoßen bin.
Ich habe ein Projekt gefunden, welches die Tastatur des C16 durchschleifen und zusätzlich diese als externe Tastatur via USB zur Verfügung stellen kann. KeyRah wäre da meine erste Wahl, aber diese Platinenlösung findet man einfach nirgendwo mehr zum Kauf. Meine Lösung stammt nun aus einem C64 Projekt und die Originaltastatur habe ich schon mit Freude am Pi getestet und gefeiert. Doch nach dem Einbau in den C16 stellte ich fest, die Tastatur funktioniert nicht intern am C16. Das sollte natürlich der Fall sein und so suchte ich bisher mit dem Hobbyentwickler nach einer Lösung. Da meine Elektoskills nicht so extrem ausgeprägt sind, muss ich mit der Lösungsfindung noch etwas Geduld aufbringen. Ich muss ein paar Sachen durchmessen lassen und vielleicht auch umlöten (argh). Wenn ich diese Platine eingebaut bekomme, wird ein externer USB-Ausgang an den C16 verbaut und der Pi extern betrieben.
Meinen TED habe ich übrigens schon ersetzt, da die Joysticks schon nicht mehr richtig funktionierten. Echt hart. Immerhin funktioniert die Datasette gut und davon habe ich zwei Stück am Start. Selbst meine alten Raubkopien auf Kassette starten noch (man möge es mir nachsehen). 7 Kassetten mit Software sind noch vorhanden und davon wollen 2 nicht mehr starten. Für so einen Datenträger ist die Ausbeute aber ganz passabel.
LOAD"*",8
Doch wie und wo kommt man nun an Software? Und was gibt es dabei zu beachten?
SD2IEC ist das Zauberwort. Eine kleine Platine mit SD-Slot, welche Programme von SD-Karte starten kann, als wäre es von Diskette.
Nützlich dafür ist ein Filemanager, der auf einer 2GB Maxi-SD-Karte seinen Platz gefunden hat. Zum Einsatz kommt bei mir der schnelle und einfache CMB Filebrowser.
Der lädt schnell, ist klein und fein für 16 kB. Wer mehr möchte, nutzt DraBrowse und DraCopy.
Mit SD2IEC muss die SD Karte auf FAT32 formatiert werden und die Karte sollte kleiner als 4GB sein. Mit der 2GB Karte läuft alles perfekt, mit der 32GB wollte es nicht starten. Ein Lerning. Irgendwann fragt man sich, was man falsch macht.
SD2IEC ist das Zauberwort. Eine kleine Platine mit SD-Slot, welche Programme von SD-Karte starten kann, als wäre es von Diskette.
Nützlich dafür ist ein Filemanager, der auf einer 2GB Maxi-SD-Karte seinen Platz gefunden hat. Zum Einsatz kommt bei mir der schnelle und einfache CMB Filebrowser.
Der lädt schnell, ist klein und fein für 16 kB. Wer mehr möchte, nutzt DraBrowse und DraCopy.
Mit SD2IEC muss die SD Karte auf FAT32 formatiert werden und die Karte sollte kleiner als 4GB sein. Mit der 2GB Karte läuft alles perfekt, mit der 32GB wollte es nicht starten. Ein Lerning. Irgendwann fragt man sich, was man falsch macht.
Also für den C16 muss die Datei FB16 im Root liegen, die Karte klein genug sein und das Format FAT32 oder FAT16. Das Diskimage d81 muss natürlich auch im Root liegen. Dann kann man fröhlich seine Ordner mit Tools, Demos und Spielen füllen. Lädt man (nur den Starter ins Root legen, alles Andere in Unterverzeichnisse) dann LOAD"*",8 so startet der Filemanager. Hier kann man mit den Pfeiltasten den Ordner seiner Wahl aussuchen und mit Enter bestätigen. Spiele und Programme startet man auch so. Gut 70% der alten Games werden mit SD2IEC unterstützt und natürlich kann man auch eigene Programme speichern und laden. Zur Optik fehlt mir nun noch ein passendes Gehäuse - ich muss da mal mit meinen Freunden des 3D Drucks sprechen. Hier wäre eine passende Datei für den SD2IEC von Retrohax (der übrigens auch gerade an einem TED Replacement "ThED" arbeitet).
Was ich bisher lernen durfte:
- Ein C16 reicht leider nicht aus, denn man benötigt Ersatzteile.
- Man muss Chips als Replacement nachkaufen.
- Man sollte auf die bestehenden Original-Chips Kühlkörper kleben.
- Der Traco muss noch eingelötet werden, um die Innengehäusetemperatur zu senken.
- Man bekommt nicht alle, welche man benötigt, als Replacement.
- Der Keyboardadapter muss noch für den C16 angepasst werden.
- Ein Joystick mit Autofire funktioniert nicht gut und kann den TED beschädigen.
- Um beim SD2IEC wieder ins Rootverzeichnis zurückzukommen, muss man kurz die SD-Karte ziehen.
- Aktuell nutze ich den Videoausgang zu Scart, besser wäre S-Video. Hier muss ich noch eine Upscale-Lösung zu HDMI finden, da ich keinen stromfressenden Monitor betreiben möchte.
- Die Szene ist cool und es kommen regelmäßig neue Games heraus. Hier lohnt sich also auf jeden Fall das 64 kB Upgrade. Und ja, damit ist mein C16 schon fast ein plus4 ^^.
Sollte ich also den Keyboardadapter doch ans Laufen bekommen, könnte ich mir vorstellen den Pi doch intern zu verbauen. Aktuell freue ich mich auf jeden Fall darüber, dass die Originalspiele schon prächtig laufen. Da kommen Kindheitserinnerungen auf. Auch am Pi gibt es noch Probleme mit einem direkten C16 Emulator. Die Meisten laufen nicht auf dem 4er. Aber da stehe ich gerade auch schon im Austausch mit einem Entwickler.
More to come.