Kannst du dich noch erinnern, als du damals in als Kind mit deinen Eltern in den Urlaub gefahren bist?
Man ist angekommen am Urlaubsort und der Wagen war voll von zermatschten Insekten. Diese Zeiten sind lange vorbei, denn die Nützlinge werden durch Agrochemie quasi ausgerottet. Es geht um Geld, um viel Geld und um Leben und Tod, nicht nur für Insekten.Vor 30 Jahren musste ein Autofahrer also etwa alle zwei Stunden einen Halt einlegen, um die Windschutzscheibe von Insekten zu reinigen. Heute kann er ganz Europa durchqueren, ohne auch nur ein einziges Mal vom Scheibenwischer Gebrauch zu machen, denn seit den 1990er Jahren ist die Gesamtbiomasse der Insekten um 75 (!!!) Prozent zurückgegangen.
Schuld daran ist der massive Einsatz von Neonikotinoiden, sogenannten „systemischen“ Insektiziden, die sich in allen Pflanzenzellen ausbreiten. Sie sehen aus wie bunte Bonbons und scheinen völlig harmlos, doch sie haben eine stark toxische Wirkung. Langzeitfolgen wurden bisher nicht überprüft. Wir müssen uns jetzt nichts vormachen, wir essen das Zeug mit. Bayer brachte übrigens in den 90ern das erste Neonikotinoid auf den Markt. Es gibt Momente, wo ich mich dafür schäme, das Forschungszentrum dieses Unternehmens in meiner Stadt zu haben. Auch wenn immer gerne behauptet wird, es ginge nur um die Wissenschaft und nicht ums Geld. Natürlich geht es um Aktionäre und Dividenden. Bei der Monsanto-Übernahme ging der Schuss zumindest nach hinten los.
Ja, der Landwirt will keine Insekten töten, aber er will, dass seine Ernte gut wächst und nicht zur Nahrung für Insekten wird. Nun ja, der Nebeneffekt ist leider katastrophal.
Weil immer mehr wissenschaftliche Untersuchungen vor den katastrophalen Folgen dieser Nervengifte warnen, setzen die Multis alles daran, den Kausalzusammenhang zwischen ihren Produkten und dem Insektentod zu vertuschen. Sie finanzieren unseriöse Studien, üben Druck auf Wissenschaftler und Forschungseinrichtungen aus, betreiben intensive Lobbyarbeit bei den Regulierungsbehörden und versuchen mit allen Mitteln, Einschränkungen und Verbote zu verhindern oder zu umgehen. Unterdessen schreitet das Insektensterben mit nie dagewesenem Tempo voran.
Namen gefällig: Syngenta, Bayer (Monsanto inkludiert) und BASF. Es ist zwingend nötig, gegen diesen Shice vorzugehen. Aber 2 Milliarden Hektar Ackerland ist natürlich eine riesige Profitquelle und für Geld, ja da macht der Mensch doch alles, selbst sich kaputt. Erleben wir also gerade das massivste Artensterben der Weltgeschichte? Die Antwort ist bedauerlicherweise: JA! Und soll ich dir etwas verraten: Es wird ein massives Problem für uns sein. Aber deshalb sollst du dich ja aufklären lassen uns dir die 90 Minuten gönnen.
Wir, die wir uns als Krone der Schöpfung halten, spielen also Gott und entscheiden, wer oder was leben darf. Fatal in jeder Hinsicht. Wir sind absolut auf dem falschen Weg und ich hoffe, unsere Kinder und Kindeskinder schaffen es noch diese Fehler zu beheben. Mag dramatisch klingen, ist es auch - denn wir haben ein echt großes Problem.
Wir, die wir uns als Krone der Schöpfung halten, spielen also Gott und entscheiden, wer oder was leben darf. Fatal in jeder Hinsicht. Wir sind absolut auf dem falschen Weg und ich hoffe, unsere Kinder und Kindeskinder schaffen es noch diese Fehler zu beheben. Mag dramatisch klingen, ist es auch - denn wir haben ein echt großes Problem.
Es lohnt sich, die ARTE Doku vom 30. Juli 2022 noch schnell online zu gucken, denn ab dem 03.08. ist sie leider nicht mehr online verfügbar.