Alles hat zwei Seiten, warum aktuelle Smartphones nicht?
Ich habe mir irgendwann im letzen Jahr mal ein YotaPhone gekauft. Das Ding wurde unter der Hand als russisches iPhone gehandelt ^^. Spaß beiseite, es ist ein Android Phone mit einer Besonderheit, es hat auf der Rückseite ein E-INK Display als zweiten Bildschirm. Das Yota kam mit einer veralteten Android Version bei mir an und ich habe dann zumindest Android 5.1 auf das Handset flashen können. Es lief und läuft rund, verbraucht, wenn man das E-Ink Display vernünftig einsetzt, wenig Akku.Das Update auf 6.1
Nun hat man es auch endlich hinbekommen, dass das Handy ein offizielles Update auf Marshmallow also Android 6 erhielt.
Die Neuerungen können sich sehen lassen, denn auch wenn man das Smartphone vom OS plain also vanilla gehalten hat, so hat es Zusatzfunktionen im Menü. Ich benutze als Launcher Nova, aber Googles Launcher ist Standard.
Eine Funktion sorgt dafür, dass man jeden Inhalt direkt auf den zweiten "Allways On" Bildschirm auf der Rückseite zaubern kann und die andere Funktion kann Screenshots machen. Screenshots? "Kann doch jedes Smartphone" höre ich dich sagen. Ja, aber wenn der Akku platt ist, dann wird der von dir gemachte und ausgewählte Screenshot auf dem Always On E-Ink Display angezeigt. Also das Handy ist aus und du kannst die Infos auf der Rückseite des Handys sehen und ablesen. Top Service, wenn es um Bahnkarten, Tickets, Flugtickets, Routen usw. geht. Gerade für Menschen die viel unterwegs sind, ist das YotaPhone ein cooles Zweitgerät. Für mich ein Urlaubs-Smartphone.
Bei Yota hat man nun übrigens das Nachfolgemodell YotaPhone 3 angekündigt, leider lassen die Specs auf eine Mittelklassegerät schließen. Im Herbst werden wir mehr wissen und ob das Gerät auch in Europa auf den Markt kommen wird. Die Idee mit dem zweiten Display, welches übrigens touchfähig ist, ist nämlich sensationell gut. Ich wünsche mir wirklich mein Honor Smartphone hätte auf der Rückseite so ein E-Ink Display. Mit den Eigenschaften und der Akkuleistung wäre es dann das ultimative Power House. Nun ja, wünsche. Aber wenn ich bedenke das man beim Honor 9 den Touchsensor auf die Front gepackt hat, wäre nun hinten genug Platz dafür.
Denn wer mal so ein Gerät länger benutzt hat, der lernt schnell die Vorzüge eines stromsparenden Always On Displays kennen. Und nein, es ist kein Vergleich mit Always-On von Samsung, Motorola und Co. Dort wird nämlich das Hauptdisplay aktiviert und einzelne Pixel leuchten auf. Das benötigt übrigens konstant Strom, wenn auch weniger.
E-Ink hingegen verbraucht nur bei einem Info-Wechsel auf dem Display Strom. Sprich, wenn die Infos stabil sind, dann ist es wie beim E-Book - es benötigt keinen Strom mehr und zeigt trotzdem die Infos an. So kann man zum Beispiel die Cover-Art der Rückseite nach seinen Wünschen designen. Tja, ich sags ja: Das fehlt aktuellen Handys. Wenn das Phone Android 7 oder gar Android 8 bekommen würde, wäre es vielleicht sogar mein Haupt-Smartphone.
Zum YotaPhone 3
Der russische Yota Club hat schon die ersten Render-Bilder des Yota 3 veröffentlicht.
Das 3er wirkt wie eine Mischung aus One Plus 5 und iPhone 7, dazu hat es einen Fingerabdrucksensor auf die untere Front gepackt bekommen und das E-Ink Display sieht sehr gut ins Gehäuse integriert aus. Ob man nun die Front oder Rückseite benutzt ist damit kaum ein Unterschied. Beim 2er ist die Rückseite leicht gebogen, die Front ganz plan.
Man munkelt es kommt ein Snapdragon 625 Prozessor zum Tragen. Das bedeutet wie oben angesprochen Mittelklasse, aber auch Strom sparen, denn der Prozessor ist für sparsames Arbeiten bekannt. 4GB Ram sollen verbaut werden und es sollen zwei Modelle angeboten werden - einmal mit 64GB internen Speicher und einmal mit 128GB. Dieser Speicher kann dann zusätzlich mit einer Micro-SD erweitert werden.
Die Kamera kommt entgegen dem aktuellen Trend wohl nicht als Dual-Kamera, sondern als Single 13MP Front und 12MP Back-Kamera. Dafür ist der Akku mit 3200 mAh ausreichend groß. Das der Fokus mehr auf E-Books gelegt wird, erkennt man am neuen Logo. Die 3 auf dem Logo ist in Buchform gestaltet. Macht Sinn, wenn das E-Ink Display mit einer erwarteten Größe von 5,2 Zoll daher kommt. Das Hauptdisplay wird vermutlich auch um 0,5 Zoll zum Vorgänger (Yota2) wachsen und dann mit einem Full-HD 5,5 Zoll Display glänzen.
Natürlich stellt dieses Gerät wieder ein Nieschengerät dar, aber man sollte es nicht außer Acht lassen. Denn wenn man das zweite Display ordentlich nutzt, dann wird man lange Spaß an der Ausdauer haben. Das 3er soll erstmal in Russland und China erscheinen und wird sicher schnell als Grauimport in Deutschland landen. Dabei sollte man aber auf der Kette haben, dass das LTE Band 20 dann eventuell nicht vorhanden sein könnte. Wir werden es sehen. Vielleicht gibt es ja auch wieder eine europäische Version. Hoffen wir mal das Beste.
Kaufen:
Wichtig, beim Kauf darauf achten das es die YD 201 Version für den internationalen Markt ist, sonst wird ein Update auf Android 6 Probleme bereiten und das Frequenzband 20 wird nicht unterstützt. Also vorher kurz beim Händler nachfragen. Das chinesische Gerät bekommt man aktuell für 99€, aber wie gesagt: Nutzung mit Einschränkungen.
Kauf supportet das Labor