Eigentlich war es ein Morgen wie jeder andere. Gut, die Sonne schien mal wieder im regenreichen Wuppertal und das macht schon den Unterschied aus.
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Ich spielte gerade mit meinem neuen Smartphone und richte es ein, da klingelte es an der Türe. Ein Grollen habe ich zuvor schon von draußen vernommen, mir aber nix dabei gedacht. André, mein Kumpel, steht im Türrahmen und hinter ihm in meiner Einfahrt blinkt ein blaues Fahrzeug. Nein ein Bolide, der sich durch einen kernigen Sound ankündigte, welchen ich nicht zuordnen konnte. Ein Jaguar XE S.
Huch, die Farbe ist ja identisch der meines neuen Smartphones. Ich will eh heute mit dem neuen Handy fotografieren.. lass uns nach Düsseldorf fahren.
Gesagt, getan. Wir bewegen uns in einem 340PS starken Mittelklassewagen in Richtung A46. Die Autobahn ist mal frei - auch eine Seltenheit, aber man muss ja auch mal Glück haben. Die blaue Kiste schiebt sich ordentlich nach vorne - sehr angenehm. Aber wichtig ist gerade mein neues Smartphone und so muss der Bass jetzt erstmal ordentlich über die Anlage mit der Mukke aus meinem Honor wummern.
Ein kurze Zeit später: Ich habe gerade mein Smartphone mit dem Radio verbunden und merke das es dafür sogar eine App von Jaguar gibt, sind wir auch schon im Medienhafen, in Düsseldorf, angekommen. Die App habe ich dann nicht mehr installiert. Egal, beim nächsten Mal halt.
Eine gute Location um ein wenig rumzuschlendern, zu labern und ein paar Fotos mit dem Smartphone zu machen, ohne geschäftliche Telefonate zu erledigen. Eine kleine Auszeit vom Alltag halt.
Wir sind halt lifestyle orientierte Menschen in einer Kreativbranche und da ist das Smartphone immer anwesend. Dabei sollte der Städtetrip nach Düsseldorf doch eher ein entspannter Tag sein. Sollte....
Eigentlich hätte es nicht besser sein können. André zeigte mir, obwohl ich ja direkt hier um die Ecke arbeite, einen kostenfreien Parkplatz und wir zogen los auf Entdeckungstour.
Auch wenn ich hier seit mehr als 16 Jahren regelmäßig bin, kann man immer noch genug entdecken - denn der Medienhafen ist immer im Wandel und ich bin ja hauptsächlich im TV-Studio und nicht in diesem Areal unterwegs... sollte ich aber echt öfter mal machen.
Ein morbider Charme von frühindustriellen Gebäuden durchzogen von modernster Architektur lässt diesen Ort surreal erscheinen. Ein wenig London ohne die prachtvolle Geschichte. Haha... na fast.
Fasse es als Selbstkritik auf, aber schon zückte ich wieder mein Handy und knipste drauf los. Dabei hat der Anblick schon ohne diese Art der Konservierung einen Reiz. Nun gut, die Ruhe hatte ich ja schon genug im Jaguar. Aber Foto gehören ja auch zum kleinen Städtetrip.
Der Gegenschuss
Der Hunger überkommt uns.
Wenn es dann etwas gibt, was man gut im Medienhafen essen kann, dann ist es eine Currywurst im Currys. Die Soßen sind schon sensationell lecker. Bestimmt nicht der günstigste Laden - hey, wir sind hier halt in Düsseldorf. Die Stadt der "Schönen und Reichen" - die Landeshauptstadt von NRW. Der Regierungssitz des Bundeslandes. Sehen und gesehen werden. Da ist so eine Currywurst doch das Ehrlichste was man jetzt essen konnte.
Aber auch der Ausblick ist absolut interessant. Schaut man doch direkt auf die Gehry-Bauten. Neue Düsseldorfer Wahrzeichen halt. Die drei kontrastreich gestaltete Gebäudeteile wirken wie eine riesige Skulptur und ziehen die Blicke der Passanten unweigerlich an. Wie viele Menschen hier ihre Smartphone zücken - ich gleich auch wieder.
Wenn Du mal vor Ort sein solltest, dann stell Dich mal in eine Nische des Alu-Gehry-Gebäude wenn die Sonne scheint. Eine Minute später war ich durch wie ein gutes Steak ;)
Auf der anderen Seite kann man dann das noch relativ neue Hyatt Regency sehen. Lass mal rüber gehen. Es sieht aus wie ein Kreuzfahrtschiff und von der Seite hat man auch einen coolen Blick auf die Medienhafen-Skyline.
Was die wenigsten wissen, auf dem Dach des Hotels sind 40000 Bienen untergebracht. Diese Bienenvölker überwintern sogar auf dem Hoteldach in 65 Metern Höhe und der Honig namens "Hafengold" kann jeder Frühstücksgast des Hotels genießen.
Also ab über die Brücke und dort noch ein Foto vom Rheinturm machen. Der Blick ist schon genial und lässt Düsseldorf ganz anders erscheinen. Es lohnt sich dort mal gewesen zu sein.
Ruhe und Weitblick.
Während Pärchen noch die letzten Sonnenstrahlen genossen, zog es uns dann wie gesagt rüber zur Halbinsel mit der futuristischen Pebbles-Bar. Dort drüben steht ja auch unser Auto und wir wollen noch weiter die interessanten Plätze Düsseldorfs und Umgebung entdecken.
Unser Vorteil: Es ist Anfang der Woche und gerade mal früher Mittag. Am Pebbles kann es zum Beispiel im Sommer zu Platzproblemen führen - heute ist nix los, ist ja auch nicht offen. Herrliche Ruhe.
Doch das neue Handy fordert wieder meine Aufmerksamkeit und ich fühle mich genötigt wichtige Emails zu beantworten. Keine fünf Minuten später klingelt die "Gurke" auch schon wieder und ich muss Debatten mit Agenturen führen, welche ihrem Kunden das Thema "Kooperationen mit Bloggern" nicht richtig erklären können. Man, ich bin auf 180 und eigentlich wollten wir doch nur ein bisschen abhängen. Beim nächsten Mal halt.
Weiter geht es - Ist das noch Düsseldorf?
In der Tat fährt sich der XE S echt entspannt und mein Telefon bleibt mal kurz ruhig.
Am Ziel angekommen müssen aber schon wieder Mails beantwortet werden. André ist auch schon ein wenig genervt und kramt auch sein Handy raus. Kurz noch ein wenig Snapchat, Instagram und zwei Whatsapps. Lass mal zum Wasser gehen. Wir tippen auf den Smartphone und um uns herum ist die schönste Landschaft. Schande.
Wir sind nicht mehr in Düsseldorf, sondern in Meerbusch. Zugegeben, direkt an der Grenze von Düsseldorf und es gibt Menschen die dieses Gebiet noch der Großstadt zuschreiben. Zumindest kann man den Rheinturm noch in der Ferne sehen.
Aber recht hat er. Hier ist es unglaublich ruhig und beschaulich. Strandpartys mit Lagerfeuer scheint es hier auch ab und an zu geben. Auf jeden Fall sind Überreste zu entdecken, während alte Leute mit Hunden entspannt an uns vorbei spazieren. Keine 15 Minuten Fahrt aus der City und man hat einfach Landruhe. Ich schalte das Smartphone aus.
Also den Ort merke ich mir mal. Aber auf zurück nach WuTal, ich muss noch ein paar Einkäufe erledigen. Gesagt getan und der Jaguar kämpfte sich durch den Berufsverkehr zurück ins Tal.
Kurz noch Brot eingekauft und dann ab nach hause. Der Tag war echt nice und ich stelle mal wieder fest wie addicted man als Blogger doch von seinem Smartphone ist - dabei hatten wir ja einen wundervollen Wagen am Start und haben interessante Locations gesehen - eigentlich hätte ich gerne diesen Dingen mehr Aufmerksamkeit geschenkt.
Zugegeben, es war ein bisschen anders als das sonstige "Atomlabor on Tour".
Beim nächsten Mal.