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Don’t hit send | 3 Situationen, in denen du besser nichts tust

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Note to self: Warum dein Bauchgefühl manchmal einfach die Klappe halten sollte
Note to self: Warum dein Bauchgefühl manchmal einfach die Klappe halten sollte

Hand aufs Herz: Wer hat nicht schon mal diese eine E-Mail abgeschickt?
Also die, bei der man sich exakt drei Sekunden nach dem Klick auf „Senden“ am liebsten unter dem Schreibtisch vergraben und das Internetkabel durchschneiden würde? Kennst du? Kennt jeder, ehrlich wahr. 


Wir alle lieben Emotionen. Sie machen uns kreativ, sie machen uns menschlich. Aber sind wir ehrlich: Manchmal sind sie einfach verdammt schlechte Berater. Ich habe mir vor einiger Zeit drei goldene Regeln an den Monitor geklebt (okay, eigentlich nur mental notiert), weil ich genau in diese Fallen immer wieder gerne getappt bin. Ich neige nämlich dazu, E-Mails immer schnell zu beantworten und das ist halt nicht immer gut.


Vielleicht retten meine Tipps dich ja auch vor dem nächsten emotionalen Kater.



Don’t hit send | 3 Situationen, in denen du besser nichts tust

1. Wenn der Rauch aus den Ohren kommt:

Finger weg von der Tastatur!

Die Regel: Never reply when you are angry.


Wir kennen das. Jemand triggert dich, das Adrenalin schießt ein und du hämmerst eine Antwort in die Tasten, die sich in dem Moment so gerecht und richtig anfühlt. Spoiler: Ist sie nicht. Wut will verletzen oder gewinnen, aber sie will keine Lösungen.


Mein Tipp:
Schreib den Entwurf. Kotz dich im Textdokument aus. Aber lass das Feld "Empfänger" leer. Schlaf eine Nacht drüber. Am nächsten Morgen liest du das Ding und bist heilfroh, dass du es nicht abgeschickt hast.



Don’t hit send | 3 Situationen, in denen du besser nichts tust

2. Das "Alles ist geil"-Syndrom:
Vorsicht bei Euphorie

Die Regel: Never make a promise when you are happy.


Du hast gerade einen riesigen Auftrag an Land gezogen oder das beste Feedback aller Zeiten bekommen? High Five! Aber genau jetzt ist dein Urteilsvermögen im Urlaub. Im Rausch der Glückshormone fühlen wir uns unbesiegbar. Wir sagen „Ja“ zu Projekten, Deadlines und Gefallen, für die wir eigentlich gar keine Zeit haben.


Mein Tipp:
Genieß den Moment, feier dich, aber unterschreib nichts. Sag einfach: „Klingt super, ich check morgen meinen Kalender und melde mich.“ Dein Zukunfts-Ich wird es dir danken.




Don’t hit send | 3 Situationen, in denen du besser nichts tust

3. Wenn die Welt grau ist:
Keine Weichen stellen

Die Regel: Never make a decision when you are sad.


Trauer oder Niedergeschlagenheit legen einen grauen Filter über die Realität. Alles wirkt schwerer, sinnloser und komplizierter, als es eigentlich ist. In diesem Modus neigen wir dazu, Dinge hinzuwerfen, die uns eigentlich wichtig sind, nur weil uns gerade die Kraft fehlt.


Mein Tipp:
Wenn du im Tal hängst, triffst du keine Lebensentscheidungen. Du kündigst nicht, du beendest keine Beziehungen (es sei denn, sie sind der Grund). Du machst dir einen Tee, machst nur das Nötigste und wartest, bis die Sonne wieder rauskommt. Und das tut sie immer.



Sei also nett zu dir selbst

Wir sind keine Roboter, aber wir müssen auch nicht Sklaven unserer Launen sein. Atme durch, lass den ersten Impuls verpuffen und handle erst dann, wenn Kopf und Herz wieder im Takt schlagen. Also, nicht übereilig, sondern mit Bedacht. 


Wissenschaftliche Quellen | Für die Nerds unter uns

  1. Lerner, J. S., & Keltner, D. (2001). Fear, anger, and risk. Journal of Personality and Social Psychology. Zeigt, dass wütende Menschen Risiken ähnlich optimistisch einschätzen wie glückliche Menschen, während Angst eher zu pessimistischer Risikowahrnehmung führt. PubMed Eintrag ansehen

  2. Kahneman, D., & Tversky, A. (1979). Intuitive prediction: Biases and corrective procedures. Beschreibt unter anderem den Optimism Bias und wie wir systematisch dazu neigen, Zeit und Ressourcen zu optimistisch zu planen. Überblick zum Artikel

  3. Lerner, J. S., Li, Y., & Weber, E. U. (2013). The Financial Costs of Sadness. Psychological Science. Zeigt den Effekt „Myopic Misery“: Traurigkeit macht ungeduldig und führt zu kurzfristigeren, finanziell schlechteren Entscheidungen. Artikel bei Psychological Science
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Netzaktiv seit 1997. Blogger seit 2007.


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