Eins vorweg: Es gibt keinen Neil Frances.
Also eine Person mit diesem Namen sicherlich auf diesem Planeten, aber hier in diesem Zusammenhang mit Musik ist es kein Solokünstler. Es ist der Name eines Duos bestehend aus Jordan Feller und Marc Gilfry - einer aus Sydney, der andere aus Südkalifornien. Gemeinsam sind sie also Neil Frances. Und da das so wunderschön schräg ist, wird das 2022 erscheinende Debütalbum auch "There Is No Neil Frances" heißen. Kann man machen, finde ich.Feller und Gilfry lernten sich 2012 kennen und gründeten die Band 2016, nachdem beide von London bzw. New York nach LA gezogen waren, um neue Projekte zu verfolgen. Feller begann seine Musikkarriere zu Hause in Australien als Hip-Hop-besessener, autodidaktischer DJ für elektronische Musik, während Gilfry in einem musikbegeisterten Haushalt aufwuchs und in mehreren Bands spielte und sang.
Mit Gilfrys angeborenem Gespür für Hooks und Melodien und Fellers enzyklopädischer Fähigkeit, sich an Klänge zu erinnern (das kann ich übrigens auch und treibe damit meine Frau ab und an in den Wahnsinn) und seinem umfassenden Wissen über Produktion, fanden die beiden schnell zusammen.
Also man findet auf dem Ding echt einiges. Entweder den Soundtrack um mit einem gepflegten Cocktail in der Hängematte zu chillen oder lässig über die Tanzfläche zu grooven.
Die Songs auf der LP treffen den Kern dessen, was Neil Frances ausmacht, und sind zum ersten Mal durch einen gemeinsamen, zusammenhängenden Faden verbunden.
Sie begannen, ihre Art von Beat-getriebenem Pop zu entwickeln, der eine organischere Wärme besitzt als die meiste moderne Musik.
Auf unserem neuen Album geht es um Selbstverwirklichung und darum, der Mensch zu werden, von dem man träumt. Das Konzept ist, dass wir Insekten auf der Erde sind, die ins Weltall aufsteigen, um Diven auf einem galaktischen Ball zu werden.
Kurz vorm Ausbruch der Pandemie hat Neil Frances schon kontinuierlich am Album gearbeitet und nun soll es bald endlich gelaunched werden. Ich höre, während ich diese Zeilen schreibe, in das Werk rein und finde es in der Tat überaus gelungen. Es treibt, ist clubtauglich (auch wenn es gerade eher düster um Clubs bestimmt ist) und macht gute Laune. Ja, die Fähigkeiten bzw. das Gespühr für gute Hooks merkt man dem Album an. Fette Grooves, interessante Synthbases, Experimentierfreude. Zwischen Clubsound und Mellow, zwischen laid back und let´s dance. Da wundert es nicht, das der Niederländer Benny Sings auch als Featuregast vorkommt und auf "where I become someone" seine sanfte Stimme spielen lässt.
Also man findet auf dem Ding echt einiges. Entweder den Soundtrack um mit einem gepflegten Cocktail in der Hängematte zu chillen oder lässig über die Tanzfläche zu grooven.
Die Songs auf der LP treffen den Kern dessen, was Neil Frances ausmacht, und sind zum ersten Mal durch einen gemeinsamen, zusammenhängenden Faden verbunden.
Das Album erzählt die Geschichte eines Insekts, das seinen Platz in einer utopischen Traumlandschaft finden will. Eine Geschichte, die man vielleicht am besten im Moment eines NF-Gigs oder in einem dunstigen, rot gefärbten Raum mit dem Lieblingsgetränk in der Hand genießt, wo wir wieder bei meinem Cocktail sind.
Keine Frage, das Album ist eine Reise. Kosmisch und genial entspannt, wenn man sich darauf einlässt. Ich kann das und du sicher auch. Ach ja und merke dir mal "we're falling up", denn das wird ein richtiger Hit und wird sicher auch im Radio zu hören sein.
Releasedate: 28.01.2022
Releasedate: 28.01.2022
Also vormerken und hier kommt der Song zusammen mit Benny Sings.
neilfrances.ffm.to/becomesomeone
Titelbild: © Neil Frances von Victoria Smith | PR