Der Torsun und Das Einhorn
Nicht ganz so oft kann ich Daniels Blog so richtig was abgewinnen, doch ab und an gewinnt er auf "Kotzendes Einhorn" meine Aufmerksamkeit. Wenn Daniel Decker im Blog Webtrash oder sozialkritisches raushaut wird es interessant. So auch heute mit seinem Musikvideo welches zusammen mit dem Electropunk-Barden Torsun präsentiert wird. Also Garagerock im Indiekleid. Nicht direkt sozialkritisch, auf keinen Fall Webtrash, aber anders als erwartet.Echte Gitarrenmusik. Ein "achtung!" trashiges Musikvideo mit einem Vinylschrank der mir Ehrfurcht einhaucht.
"Synthesizer? Was zur Hölle sind Synthesizer? Und wer braucht die?“
Das sind der Legende nach die ersten Sätze, die Torsun Burkhardt, seines Zeichens Erfinder und Mastermind der Elektropunk-Heroen Egotronic, dem in den Weiten des Webs bekannten Blogger Daniel Decker alias Kotzendes Einhornen entgegenschleuderte, während er ihn fragte, ob dieser nicht Lust hätte, eine neue Band zu gründen.Das Einhorn, das bis dato sowohl unter seinem Bürgerlichen Namen als auch unter dem Pseudonym Pawnshop Orchestra eigene Songs veröffentlichte, willigte umgehend ein, und nachdem Vorschläge wie „Altherrenmagazin“ oder „Das Schöne und der Biest“ anbgeschmettert waren, wurde mit „Der Torsun & Das Einhorn“ ein äußerst schmissiger Name gefunden, mit dem sich beide ganz hervorragend identifizieren können.
Da Torsun -von rheumatoider Arthritis geplagt- seit längerem Probleme mit den Handgelenken hat, weswegen er Gitarren- und Bassseiten nur von oben nach unten anschlagen kann, wurde schnell klar, dass man sich mangelnder Alternativmöglichkeiten dem Garagenrock zuwenden würde. Bands wie Wipers oder The Strokes nahmen schließlich allein mit dieser Anschlagstechnik ganze Alben auf. Und das mit teilweise doch beachtlichem Erfolg. Der Torsun & Das Einhorn sind nun angetreten, es ihnen gleich zu tun und nicht nur die deutsche Indieszene aufzumischen.
Charakteristisch für den Garagenrock ist außerdem, dass ein Großteil der Songs Teenager-affine, also pubertätszentrierte Thematiken misslingender Sexualökonomie, zumeist aus der Sicht heranwachsender Männer, behandelt. (Wikipedia)Als erste Amtshandlung erkundigte sich die frischgebackene Band via Wikipedia, wie Garagenrock eigentlich genau funktioniert. Schockiert mussten sie feststellen, dass man sie -mittlerweile doch etwas in die Jahre gekommen- nur noch mit extrem gutem Willen Teenager würde nennen können. Ein umdenken musste her und man beschloss, den eigenen Style von nun an als „Garagenrock ohne männlich dominiertes Befindlichkeitsgeheule“ zu titulieren.
Mit der ersten Nummer „Befindlichkeiten“ sind sie nun angetreten, diesen ausgezeichneten neuen Sound einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen.
Und wer weiß? Vielleicht schaffen sie es sogar, an einen alten Erfolg von Pawnshop Orchestra anzuknüpfen. Schaffte es dieses Projekt doch sogar, einen Song in einer Folge der Serie „Lindenstraße“ unterzubringen. Und mehr kann man von Rock'n'Roll im Jahr 2014 wohl kaum erwarten. Außer vielleicht ein Auftritt im ZDF Fernsehgarten.
Ganz witzig Jungs, viel Erfolg wünscht das Atomlabor.
via kotzendes-einhorn.de
Hier könnt Ihr den Song auch direkt downloaden